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RohingyaBangladeschPublisher Save the Children24.05.2023Rohingya

Zyklon Mocha: Dramatische Auswirkungen auf Kinder und Familien

Nachdem Teile von Myanmar und Bangladesch Mitte Mai von einem der stärksten Stürme seit Jahrzehnten heimgesucht wurden, befürchtet Save the Children, dass immer noch hunderte Kinder vermisst sind. Der Zyklon traf vor allem Angehörige der muslimischen Rohingya, von denen viele in notdürftigen Flüchtlingsunterkünften leben.

Evakuierungsmaßnahme vor Zyklon Mocha © Mithun Dey / Save the Children

Volles Ausmaß des Sturms noch ungewiss

Der Zyklon wütete im Bundesstaat Rakhine in Myanmar besonders stark. Laut ersten Schätzungen traf der Sturm rund 5,4 Millionen Menschen. Häuser, Schulen und lebenswichtige Infrastruktur wurde zerstört, genaue Opferzahlen sind noch nicht bekannt.

Wir stehen mit der Beurteilung der durch den Zyklon Mocha verursachten Verwüstung noch am Anfang. Wir befürchten jedoch, dass Hunderte ihr Leben verloren haben und viele Gemeinden in tiefer gelegenen Gebieten und Camps die Hauptlast des Zyklons tragen. 

Hassan Noor, Asien-Regionaldirektor bei Save the Children
Dieses Baby wurde während des Zyklon Mocha in einem Rohingya Camp in Bangladesch geboren. © Rubina Hoque Alee /Save the Children

Gesundheitsteams auch während des Sturms im Einsatz

Überschwemmungen, blockierte Straßen und eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten erschwerten die Situation zusätzlich. Doch es gab auch Momente der Hoffnung: Dank des großartigen Einsatzes von unseren Gesundheitsteams vor Ort, wurden in der Nacht des Sturms in unserem Primary Health Care Centre in Cox's Bazar vier gesunde Babys geboren. Die kleine Sahida* ist eines von ihnen. Ihre Mutter Sajeda* hatte schon mit dem Schlimmsten gerechnet, da ihr erstes Kind bei der Geburt starb. Umso glücklicher ist sie, dass sie trotz der widrigen Umstände in guten Händen war und medizinisch versorgt wurde. 

Kinder von langfristigen Folgen betroffen

Save the Childrens Regionaldirektor für Asien, Hassan Noor, zeigt sich angesichts der Zerstörung und der ohnehin schon schwierigen Lage für die Rohingya in Myanmar und Bangladesch besorgt. Dabei sieht er vor allem die langfristigen Auswirkungen des Zyklons auf das Leben der Kinder als problematisch. 

 

Unsere größte Sorge sind die langfristigen Auswirkungen des Zyklons auf Kinder; Viele haben ihr Zuhause verloren oder wurden von ihren Eltern getrennt. Darüber hinaus können einige möglicherweise nicht zur Schule zurückkehren, da viele Schulen schwer beschädigt sind.

Hassan Noor, Asien-Regionaldirektor bei Save the Children

In Bangladesch und Myanmar vor Ort

Save the Children arbeitet in Rakhine und anderen Gebieten und unterstützt vom Zyklon betroffene Familien mit Nahrungsmitteln, Kinderschutz, Gesundheitsdiensten, Bildung und Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen. Save the Children ist seit 1995 in Myanmar tätig und bietet lebensrettende Gesundheitsversorgung, Nahrungsmittel und Ernährung, Bildung und Kinderschutzprogramme. Auch in Bangladesch unterstützen wir die Menschen weiterhin und sind mit unseren Teams in Cox's Bazar im Einsatz

Bitte unterstützen Sie unsere Nothilfe-Arbeit mit einer Spende, damit wir Kindern und ihren Familien in Situationen wie diesen schnell und effektiv zur Seite stehen können, danke!

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