Unser Schwerpunkt Das Porträt Was mich bewegt

Quarterly | Gemeinsam mehr bewegen


Unser Schwerpunkt


Vielfältige Möglichkeiten des Spendens: Ideen für jeden Anlass

Wie halten Sie es mit den guten Vorsätzen fürs neue Jahr? In puncto Engagement sind Sie ja bereits hervorragend aufgestellt.  Dennoch: Wussten Sie schon, welche unterschiedlichen Arten zu spenden es eigentlich gibt? Vielleicht ist noch etwas Neues für Sie dabei - oder eine schöne Idee, die Sie mit anderen teilen möchten?

Feste feiern: Ein runder Geburtstag, die Geburt eines Kindes oder eine Hochzeit - es gibt so viele Momente im Leben, die es wert sind, gefeiert zu werden. Doch Sie haben schon fast alles, was man sich wünschen könnte? Dann bitten Sie doch mal um Spenden statt Geschenke. Wir bieten dazu eine Sammelbox, Einladungskarten und Dekoration an. Natürlich können Sie auch eine digitale Spendenaktion umsetzen.  

Als Unternehmen spenden: Auch in Firmen gibt es viele Anlässe, für soziale Gerechtigkeit einzutreten. Sammeln Sie Spenden bei Festen, oder setzen Sie als Führungskraft oder im Team eine Aktion um. Viele Unternehmen entscheiden sich auch dafür, die Spenden der Mitarbeitenden zu verdoppeln. Langfristige Partnerschaften sind hingegen eine Gelegenheit, gezielt einzelne Projekte zu unterstützen.  

In Aktion treten: Einen Marathon laufen, auf Pilgerreise gehen oder mit dem Fahrrad um die Welt radeln – das sind Pläne, bei denen die Familie und der Freundeskreis sicher mitfiebern. Wie wäre es mit einer Portion Extra-Motivation? Denn mit einer Spendenaktion kann jeder Kilometer auch Spenden für Kinder erzielen.  

Ein Geschenk mit Sinn: Fehlt Ihnen die Idee für das richtige Geschenk? Wie wäre es, wenn Sie eine Spende verschenken und anschaulich zeigen, was sie für ein Kind bedeuten kann? Etwa warme Winterkleidung oder Schulmaterial? Sie finden dies in unserem Spendenshop und können eine hübsche Urkunde dazu selbst ausdrucken.

Im Trauerfall: Wenn Sie sich von einem geliebten Menschen verabschieden müssen, können Sie in seinem Namen weiter Gutes tun. Bitten Sie anstelle von Blumen und Trauerkränzen um Kondolenzspenden und setzen Sie so ein Zeichen für das Leben.  

Ein Testament: Haben Sie eigentlich ein Testament? Wussten Sie, dass Sie auch mit Ihrem Nachlass spenden und somit Ihre Werte weiterleben lassen können? Im Testament können Sie nämlich neben Ihrer Familie oder anderen Nahestehenden auch gemeinnützige Organisationen bedenken. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserem kostenlosen Ratgeber.   

Wenn Sie Fragen zu diesen Möglichkeiten oder eigene Ideen haben, wenden Sie sich gern direkt an uns.  
 


Das Porträt


„WIR MACHEN EINEN UNTERSCHIED“

Bald 25 Jahre arbeitet die gebürtige Niederländerin Gabriella Waaijman schon in der humanitären Hilfe. Ihre Laufbahn startete bei den Vereinten Nationen, elf Jahre lang koordinierte sie deren Hilfseinsätze. Es folgten Führungsrollen beim norwegischen Flüchtlingsrat und dem britischen Entwicklungsministerium, bevor sie 2019 als Direktorin für humanitäre Hilfe zu Save the Children kam und unzählige weltweite Hilfseinsätze leitete. Heute ist Gabriella Chief Operating Officer (COO) von Save the Children International. 

Porträtfoto von Gabriella Waaijman

Im Laufe dieser Karriere hat sie mit ihrem Mann und den beiden gemeinsamen Kindern in vier Ländern auf drei Kontinenten gelebt. In ihren Einsätzen hat sie Kinder getroffen, die nicht genug zu essen hatten, schwer krank oder verletzt waren, verzweifelte Eltern. Sie sah Regionen, die durch Kriege oder Umweltkatastrophen verwüstet waren und in denen Menschen starben. Man könnte auch sagen: Sie hat viel Leid gesehen. Wie schafft man es, dabei nicht die Hoffnung zu verlieren? 

„Ich bin von Natur aus optimistisch. Sonst könnte ich diese Arbeit nicht machen. Aber natürlich gehen mir die Dinge nahe. Die Situation im Gazastreifen ist besonders extrem. Und auch die Hungerkrise 2011 am Horn von Afrika gehörte zu den schlimmsten Dingen, die ich erlebt habe. Fast 260.000 Menschen, die Hälfte davon Kinder, sind damals gestorben, weil die internationale Gemeinschaft zu spät auf die Krise reagierte. In einem Geflüchtetencamp in Kenia begleitete ich einen Arzt. Er untersuchte schwer mangelernährte Kinder, für viele gab es kaum noch Hoffnung. Eine Mutter flößte ihrem Kind aus einem Becher therapeutische Milch ein. Als wir hinzukamen, war sie einen Moment abgelenkt und nahm den Becher weg. Das Kind griff sofort danach. ‚Wenn sie so reagieren, werden sie überleben‘, sagte der Arzt und ging zum nächsten Kind. Diese zupackenden kleinen Hände werde ich nie vergessen. Kinder, die überleben, geben mir Hoffnung. Wir können nicht jedes von ihnen retten, das müssen wir akzeptieren. Aber ohne uns würden es noch weniger schaffen. Wir machen also einen Unterschied.“ 

Für diesen Unterschied setzt sich Gabriella ein. Und das ist heute wichtiger denn je: 473 Millionen Kinder lebten 2023 in einem Konfliktgebiet, das ist jedes sechste Kind weltweit. Und auch die Zahl der klimabedingten Katastrophen hat zugenommen, gegenüber den vorherigen Jahrzehnten hat sie sich sogar verdoppelt.

Glücklicherweise lassen sich Dürren, Fluten oder Stürme immer besser vorhersagen und ihre Folgen durch vorausschauende humanitäre Hilfe abmildern. So erhalten Menschen zum Beispiel Bargeld, damit sie Vorräte kaufen können, wenn sich Ernteausfälle anbahnen. Genauso wichtig sind integrierte Programme, wie Gabriella erläutert: „Es ist zu kurz gedacht, dass Kinder lernen können, wenn wir Unterricht anbieten. Denn auch der Weg zur Schule muss für sie sicher sein. Sie brauchen sauberes Wasser zum Trinken. Und die Kinder müssen in der Schule und zuhause genügend Essen haben, damit sie sich konzentrieren können.“ 

Aufgeben ist keine Option

Wenn Gabriella von diesen Herausforderungen spricht, ist ihre Haltung spürbar: Wo Probleme sind, können auch Lösungen gefunden werden. Oder Kompromisse – das ist zum Beispiel in Afghanistan der Fall. „Um unsere Bildungsprojekte dort umzusetzen, brauchen wir die Erlaubnis der Machthaber, auch wenn wir mit ihren Handlungen nicht einverstanden sind. Letztlich aber zählen die Menschen, die wir erreichen“, sagt sie.

Dieser klare Fokus begleitet Gabriella auf ihrem ganzen Berufsweg. Wie alles anfing, erinnert sie genau: „Meine Mutter glaubte damals, es sei einfach nur ein Job und ich würde bald wiederkommen. Doch ich habe mich verliebt in diese Arbeit und meine Aufgabe gefunden.“


Was mich bewegt | Gedanken von Florian Westphal


LERNEN UND SPIELEN IM BUNKER

Wie Gabriella Waaijman bin ich oft in Kriegsgebiete gereist, um mir die Unterstützung vor Ort anzuschauen. Aber dass eine Hilfsorganisation Bunker ausrüstet, um Kindern zu helfen – das hatte ich noch nie gesehen.

Kürzlich war ich in der Ukraine, in der Großstadt Saporischschja: Die Sirenen hatte ich nicht gehört, denn der Keller der großen Schule, in dem ich mich gerade befand, war gut von der Außenwelt abgeschirmt. Erst als auf einmal Dutzende Kinder in den Keller eilten, wurde mir bewusst, dass es - wieder einmal - Luftalarm gab. Für die Kinder ein alltägliches Ereignis, denn die Stadt wird regelmäßig mit Raketen und Drohnen beschossen. Die Schulleiterin erzählte mir, dass sie am Vortag acht Mal in den zum Bunker umgebauten Keller mussten. „Die Kinder haben sich daran gewöhnt,“ erklärt sie. „Wenn die Sirenen losgehen, ziehen sie ihre Jacken an, stellen sich in eine Reihe, und gehen dann geordnet aus den Klassenräumen in den Bunker.“

Lernen im Krieg

Der Keller bietet Schutz, aber wie ein Klassenzimmer ist er nicht. Es gibt Stühle, kleine Tische und sogar einige Bilder an der Wand, aber es ist kalt, und die Kinder müssen ihre warmen Jacken anbehalten. Glücklicherweise wurde die Schule nie von Raketen getroffen, aber die Bedrohung ist allgegenwärtig – und sie ist größer geworden.

Ein Kindergarten im Bunker in Kryvyi Rih © Anastasiia Zahoskina / Save the Children

Neue Analysen zeigen, dass 576 Bildungseinrichtungen in der Ukraine – darunter Schulen, Kindergärten und Universitäten – im Jahr 2024 beschädigt oder zerstört wurden. Im Jahr zuvor waren es 256. Viele Schulen verfügen über keine ausreichenden Schutzräume. Etwa 600.000 Kinder haben wegen der Gefahr von Anschlägen kaum noch Unterricht im Klassenzimmer erlebt. 

In der Stadt Kramatorsk treffe ich die 13-jährige Anastasia*.  Sie erzählt mir, dass sie später gerne Tanzlehrerin werden möchte. Aber jetzt ins Fitnessstudio gehen oder zu einem Tanzkurs? Nein, das geht nicht, erklärt ihre Mutter, zu gefährlich. Anastasia nimmt praktisch nur noch per Smartphone am Unterricht teil, denn in Kramatorsk schlagen immer wieder Raketen ein. Die Front ist nur 20 Kilometer entfernt. Für Anastasia bedeutet das: viel Zeit allein zuhause. Wenn es mal ruhiger ist, trifft sie die Nachbarskinder auf dem Spielplatz vor der Tür. 

Mein Besuch führt mir vor Augen, dass Schulen für Kinder viel mehr sind als ein Ort zum Lernen. Hier sind sie mit Gleichaltrigen zusammen, spielen und machen Unfug. Immer wieder berichten Kinder, wie einsam und traurig sie sich fühlen, weil sie nicht in die Schule gehen können. Genau deswegen gibt Save the Children in der Ukraine Hilfsgelder aus, um die Keller der Schulen sicher zu machen. Damit Kinder auch im Krieg zusammen lernen und aufwachsen können. Damit sie trotz allem Kinder sein können. 

 

* Namen zum Schutz der Personen geändert