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5 Tipps wie man Kindern
über Rassismus sprechen kann

Kinder und Jugendliche sind täglich Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt. Rassismus ist in unserer Gesellschaft verankert und auch Kinder können ihn reproduzieren. Eltern und Erwachsene sollten sich daher informieren und das Gespräch mit Kindern über diese Themen suchen. Diese Tipps helfen dabei:

1. Beginnen Sie beim aktuellen Wissensstand des Kindes

Lassen Sie das Kind das Gespräch führen und reden Sie über das, was es von selbst anspricht. Lassen Sie es ausreden, nehmen Sie seine Gefühle ernst und sich selbst Zeit zum Nachdenken, ehe Sie antworten. Das Kind lernt, dass es wichtig ist, anderen zuzuhören und empfänglich für ihre Gefühle zu sein.

Bleiben Sie ehrlich und vermitteln Sie das, was Sie tatsächlich wissen. Reden Sie altersgerecht mit dem Kind.

Sollte das Kind selbst Rassismus oder Diskriminierung erlebt oder gesehen haben, nehmen Sie dieses ernst. Finden Sie Worte für seine Erfahrungen – so lernt es, zukünftige Situationen einzuordnen und darüber zu sprechen.

2. Vermitteln Sie Fakten und erklären Sie Zusammenhänge 

Erklären Sie schwierige Begriffe wie Rassismus und Diskriminierung kindgerecht. Zum Beispiel: „Rassismus bedeutet, dass eine Person schlechter behandelt wird als andere, weil sie eine andere Hautfarbe hat oder aus einem anderen Land kommt“. Beachten Sie, dass das Kind vielleicht anderweitig Informationen aufgenommen hat, die falsch oder nicht altersgerecht sind.

3. Verurteilen Sie nicht, was das Kind sagt

Bleiben Sie sachlich, nehmen Sie die Erfahrungen und Gefühle des Kindes wahr und respektieren Sie sie. Wenn das Kind etwas Rassistisches sagt, stellen Sie ihm Folgefragen, um den Hintergrund zu verstehen. Kinder wissen und verstehen oft viel mehr, als wir Erwachsenen denken. Bleiben Sie einfühlsam – manche Kinder halten sich zurück und trauen sich nicht, ihre Gedanken mitzuteilen, auch wenn ihnen etwas auf der Seele brennt.

4. Sagen Sie, wenn Sie etwas nicht wissen

Oft stellen Kinder Fragen, die Erwachsene schwer beantworten können. Es ist in Ordnung, nicht auf alles eine Antwort zu haben und es auch so dem Kind zu sagen. Vielleicht können Sie gemeinsam eine Antwort finden?

Es gibt nicht immer einfache Antworten und auch damit müssen Kinder lernen umzugehen. Ermutigen Sie das Kind, immer wieder Fragen zu stellen.

5. Seien Sie ein gutes Vorbild

Sprechen Sie mit dem Kind darüber, was getan wird, um Rassismus und Diskriminierung zu bekämpfen. Teilen Sie Ihre eigenen Erfahrungen – wie haben Sie sich in bestimmten Situationen verhalten? Erkennen und unterstützen Sie Eigeninitiativen von Kindern zur Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung.

Gehen Sie mit gutem Beispiel voran: Kinder ahmen uns in ihren Handlungen oft nach. Denken Sie kritisch über Ihre eigene Einstellung nach und nehmen Sie Kritik an Ihrem Verhalten ernst. Ermöglichen Sie dem Kind, mit unterschiedlichsten Menschen in Berührung zu kommen. Sei es durch Bücher, die Sie gemeinsam lesen, Filme, die Sie sich ansehen, oder Orte, die Sie besuchen.

Sie brauchen weitere Informationen?

Diese Bücher können wir empfehlen:  

  • Wie erkläre ich Kindern Rassismus von Josephine Apraku
  • Rassismus geht uns alle an von Josephine Apraku (ab 8 Jahren) 
  • Gib mir mal die Hautfarbe von Olaolu Fajembola 
  • Steck mal in meiner Haut von Saskia Hödl und Pia Amofa-Antwi (ab 5 Jahren)
  • Was ist Rassismus von Katie Daynes und Jordan Akpojaro (ab 4 Jahren)
  • Das Buch vom Antirassismus von Tiffany Jewell (ab 10 Jahren)