Kinderrechte sind Menschenrechte
Jedes Kind auf der Welt hat Rechte - zum Beispiel das Recht, gesund aufwachsen zu können, zur Schule gehen zu können oder Schutz zu erhalten und in Frieden leben zu können. Doch Millionen Kinder auf der Welt leiden. Kinderrechte werden mit Füßen getreten. Sei es durch den Wegfall von Schulbesuchen in Folge der Corona-Pandemie, die anhaltende Klimakrise, die unzählige Familien und Kinder durch den Wegfall von Ernten hungern lässt oder der Ukraine-Krieg, in dem Kinder Gewalttaten ausgesetzt sind und ihr Heimatland verlassen müssen.
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Über 30 Jahre Kinderrechtskonventionen
Seit 1989 gibt es verbindliche Rechte, die eigens für Kinder gelten – also für alle, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Diese Rechte wurden von der Generalversammlung der Vereinten Nationen als "Übereinkommen über die Rechte des Kindes" (oder auch UN-Kinderrechtskonvention) verabschiedet, das ist gerade einmal 30 Jahre her. Seitdem haben – mit Ausnahme der USA – alle Staaten der Welt die Kinderrechtskonvention ratifiziert. Sie verpflichten sich dazu, dass alle Kinder gesund und sicher leben und selbstbestimmt aufwachsen können. Denn nur so können sich Mädchen und Jungen gut entwickeln.
Warum brauchen Kinder eigene Rechte?

Kinder brauchen besondere Fürsorge und Unterstützung. Darum gibt es gute Gründe, warum Kinder eigene Rechte brauchen.
Erstens gehören Kinder weltweit zu den besonders benachteiligten Gruppen und werden im Alltag oft nicht als eigene Träger von Rechten wahrgenommen. Die UN-Kinderrechtskonvention verdeutlicht deshalb, dass Kinder als eigenständige Rechtssubjekte zu behandeln sind und an Entscheidungen, die sie betreffen, beteiligt werden sollen. Wenn für sie gesprochen oder über sie hinweg entschieden wird, wird dieses grundlegende Verständnis missachtet.
Zweitens sind Kinder besonders schutzbedürftig. Je nachdem wie alt sie sind, haben sie kaum oder keine Möglichkeiten, ihre Rechte einzufordern. Ein Beispiel: Babys und Kleinkinder können sich noch nicht selbst versorgen. Und auch ältere Mädchen und Jungen können sich nicht immer zur Wehr setzen, Bedürfnisse formulieren und ihre Rechte einfordern.
Drittens sind Kinder von Rechtsverletzungen betroffen, die nur bei Minderjährigen auftreten können. Dazu zählen zum Beispiel Kinderarbeit und Frühverheiratung. Außerdem haben einige Rechte für Kinder eine besondere Bedeutung. Lernen zu können, ist eines davon.
Kinderrechte werden verletzt
- Aktuell leben 449 Millionen Kinder in Konfliktgebieten.
- Etwa 5,7 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind weltweit akut gefährdet, dem Hunger zum Opfer zu fallen.
- Millionen Kinder weltweit besuchen noch nicht einmal eine Grundschule oder haben einen erschwerten Zugang zu Bildung.
Das sind nur einige, besonders gravierende Verletzungen der Kinderrechte, die aus ganz unterschiedlichen Gründen traurige Realität sind. Save the Children setzt sich dafür ein, dass sich das ändert: vor Ort in unseren weltweiten Projekten und auch auf politischer Ebene. Denn die in der UN-Kinderrechtskonvention verbürgten Rechte müssen für alle Kinder umgesetzt werden – und nicht nur auf dem Papier stehen.
Seit 100 Jahren setzt sich Save the Children weltweit für die Rechte von Kindern ein und ist heute die größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt.

Die Geschichte der Kinderrechte

1923
Eglantyne Jebb, die Gründerin von Save the Children, verfasst die „Erklärung der Rechte der Kinder“. Zu dieser Zeit hat der Save the Children Fund bereits Millionen hungernde Kinder mit Lebensmitteln versorgt. Doch eines ist Jebb klar: Diese praktische Hilfe allein reicht nicht. Langfristig sollen sich alle Staaten der Welt dazu bekennen, dass Mädchen und Jungen besonders geschützt werden müssen.


1924
Jebbs vehementem Einsatz ist es zu verdanken, dass die Grundsätze ihrer Erklärung ein Jahr später vom Völkerbund als „Genfer Erklärung“ verabschiedet werden.

1959
Die „Erklärung der Rechte der Kinder“ wird von den Vereinten Nationen beschlossen. Die zehn Artikel sind der direkte Vorgänger der heutigen UN-Kinderrechtskonvention.

1989
Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen wird von der UN-Generalversammlung verabschiedet.

1992
In Deutschland tritt die Kinderrechtskonvention in Kraft. Sie beinhalten 54 Schutz- und Förderrechte sowie aktive Beteiligungsrechte für Kinder.

2010
Deutschland hatte die UN-Kinderrechtskonvention im Jahr 1992 mit einem Vorbehalt ratifiziert. Das Ausländerrecht hatte Vorrang vor den Rechten der Kinder. Im Juli 2010 wurde dies aufgehoben. Seitdem gilt die Konvention wirklich für alle Kinder in Deutschland, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus.
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Laut werden für Kinderrechte!
Die Klimakrise, bewaffnete Konflikte, Hunger, fehlende Bildung sind nur einige Umstände, unter denen es zu besonders gravierenden Verletzungen der Kinderrechte kommt. Mit unseren Petitionen machen wir uns stark für Kinder und ihre Rechte.