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Aktuelle Pressemitteilung

Ukraine: Mehr Angriffe auf Schulen in 2024

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  • Angriffe auf Bildungseinrichtungen 2024 im Vergleich zu 2023 verdoppelt
  • Größte Herausforderungen sind fehlendes Internet, Isolation und Lernunterbrechungen durch Luftalarme
  • Save the Children richtet digitale Lernzentren ein und rüstet Schutzräume an Schulen aus

Berlin/Kyjiw, 23. Januar 2025 – In der Ukraine haben sich die Angriffe auf Bildungseinrichtungen 2024 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Viele Kinder können gar nicht oder nur online lernen, andere müssen unterirdische, oft notdürftig ausgestattete Lernräume besuchen. Zum Internationalen Tag der Bildung am 24. Januar weist Save the Children auf die enormen Lernverluste hin, die damit einhergehen, aber auch auf das Fehlen wichtiger sozialer Kontakte. Die Kinderrechtsorganisation hat seit Beginn des Angriffskrieges mehr als 259.000 Kinder und Jugendliche in der Ukraine mit Bildungsangeboten unterstützt.

Save the Children analysierte UN-Berichte, nach denen im vergangenen Jahr 576 Bildungseinrichtungen in der Ukraine – darunter Schulen, Kindergärten und Universitäten – beschädigt oder zerstört wurden; 2023 waren es 256. Außerdem befragte die Organisation rund 870 Eltern, Lehrende und Kinder in vom Krieg besonders betroffenen Regionen im Süden, Osten und Norden des Landes. 75 Prozent der Eltern sagten, ihre Kinder erhielten fast ausschließlich Fernunterricht. Als größte Herausforderungen nannten sie fehlendes Internet, Lernunterbrechungen durch Luftalarme und kaum Kontakt zu Gleichaltrigen. Einige schickten ihre Kinder aus Angst überhaupt nicht mehr zur Schule.

Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland, der zuletzt im November 2024 Familien in Frontnähe im Südosten der Ukraine besuchte, dazu: „In Kramatorsk, etwa 20 Kilometer von der Front entfernt, sind viele Schulen geschlossen, da der Unterricht dort nicht in Bunker verlagert werden kann. Kinder nehmen deshalb oft nur auf dem Smartphone von zuhause aus teil und haben kaum Gelegenheit, Freunde zu treffen. In Saporischschja erzählte mir eine Schulleiterin, dass die Kinder am Vortag achtmal in den Schutzraum mussten – auch kein ideales Klassenzimmer, aber immerhin ein Ort für gemeinsames Lernen.“

Seit Beginn des Angriffskrieges ist die Bildung von rund vier Millionen Kindern und Jugendlichen unterbrochen; etwa 600.000 lernen nur noch online. UN-Schätzungen zufolge könnten ihnen aufgrund von Stromausfällen und fehlendem Internet jeden Monat zwischen 60 und 160 Stunden Lernzeit verlorengehen. Die langfristigen Auswirkungen des Krieges auf die schulischen Leistungen untersucht der Staatliche Dienst für Qualität im Bildungswesen der Ukraine. Dabei zeigte sich 2024, dass Schüler*innen, die ganz oder teilweise online lernten, schlechter abschnitten als im Vorjahr.

„Um mehr gemeinsames Lernen zu ermöglichen, haben wir mit unseren lokalen Partnern knapp 90 digitale Lernzentren im gesamten Land eingerichtet, die mehr als 25.000 Kinder besuchen. Dort haben sie die nötige Technik, werden von Fachkräften unterstützt und können Freunde treffen“, berichtet Florian Westphal von seinem Besuch. „Save the Children repariert außerdem beschädigte Schulen und Kindergärten und hat bisher rund 750 Schutzräume für Schulen in Frontgebieten instandgesetzt und mit Strom versorgt. Und wir stellen Laptops, Tablets und Lernmaterial zur Verfügung. Trotz der enormen Hindernisse sehen die Menschen, die ich getroffen habe, Bildung als große Chance auf eine bessere Zukunft. Die internationale Gemeinschaft muss sie darin unterstützen und sich auch finanziell am Wiederaufbau des Bildungssystems der Ukraine beteiligen.“

Hinweise für die Redaktion:

  • Save the Children ist seit 2014 in der Ukraine tätig und hat seine Aktivitäten im Februar 2022 stark ausgeweitet. Inzwischen umfasst das Team 350 Mitarbeitende in verschiedenen Landesteilen.
  • Die Zahlen zu den bestätigten Angriffen auf Bildungseinrichtungen stammen aus den Berichten der Vereinten Nationen zum Schutz der Zivilbevölkerung in Konflikten und den regelmäßigen Berichten zur Menschenrechtslage in der Ukraine. Sie stehen hier zur Verfügung.
  • Save the Children führte seine Analyse im November 2024 durch und befragte 858 Erwachsene und 15 Kinder in den Oblasten Sumy, Charkiw, Mykolajiw, Cherson, Dnipropetrowsk, Saporischschja und Donezk.

Zusatzmaterial zum Download:

In Charkiw wurde eine Schule im U-Bahn-System eingerichtet, die Save the Children mit Technik ausgestattet hat. Der sechsjährige Artem*, seine Mutter und eine Lehrerin der U-Bahn-Schule erzählen vom Lernen im Untergrund (Videointerviews, B-Roll, Fotos und Texte): www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2S1RR00Q

Unter © Save the Children ist das Material honorarfrei auch zur Weitergabe an Dritte nutzbar.
 
* Name zum Schutz geändert

Bei Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressestelle.

Kontakt:
Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle – Silke Zorn
Tel.: +49 (0)30 – 27 59 59 79 – 232
Mail: silke.zorn@savethechildren.de

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Cosima Trittel, Referentin Strategische Kommunikation

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Séverine Lenglet, Referentin Medien & Kampagnen

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Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.

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Gegründet kurz nach dem Ersten Weltkrieg, ist Save the Children seit 100 Jahren im Einsatz für Kinder in Not. Was ist aus den unzähligen Kriegskindern geworden, denen die Organisation im Laufe ihrer Geschichte geholfen hat? Antworten darauf gibt das anspruchsvoll gestaltete Fotobuch "Ich lebe".

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