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Umfrage: Kinder auf der Flucht im Sudan erleben zahlreiche Gräueltaten

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  • Save the Children befragte über 450 vertriebene Kinder in Nord-Darfur zur aktuellen Lage
  • Mehr als die Hälfte der Mädchen meldete Vorfälle sexualisierter Gewalt auf der Flucht
  • Die Kinder fordern ein Ende des Konflikts sowie die Rückkehr zur Schule

Berlin/Tawila, 11. Juli 2025 – Hunderte vertriebene Kinder im Sudan haben Save the Children von ihren grausamen Erlebnissen berichtet. In einer Umfrage der Kinderrechtsorganisation unter rund 450 Kindern im Geflüchtetencamp Tawila gaben sie an, auf der Flucht im Bundesstaat Nord-Darfur Gewalt, Missbrauch, die Trennung von Angehörigen und andere Gräueltaten erlebt zu haben. Die acht- bis 18-Jährigen fordern mehr Schutz, bessere Lebensbedingungen und dass sie wieder zur Schule gehen können.

„Die Rechte der Kinder im Sudan werden ignoriert“, sagt Francesco Lanino, stellvertretender Länderdirektor von Save the Children im Sudan, angesichts der schockierenden Erfahrungsberichte. „Viele Kinder berichteten, dass Gleichaltrige sich bewaffneten Gruppen angeschlossen haben oder aufgrund wirtschaftlicher Not zu Frühehen gezwungen wurden. Sie werden von ihren Familien getrennt, müssen mit ansehen, wie geliebte Menschen getötet oder verstümmelt werden und können nicht zur Schule gehen. Wir machen uns große Sorgen um die Zukunft dieser Kinder – und um die Zukunft des Sudans – wenn dieser Konflikt nicht sofort beendet wird.“

Fast 500.000 Menschen – darunter 260.000 Kinder – mussten aufgrund von Angriffen im April und Mai aus dem Zamzam-Geflüchtetencamp in Nord-Darfur fliehen. Etwa drei Viertel von ihnen flohen ins rund 60 Kilometer entfernte Camp Tawila. Viele der Kinder erlebten auf der Flucht, dass junge Menschen getötet oder festgenommen wurden. Mehr als die Hälfte der befragten Mädchen (53 Prozent) meldete Vorfälle sexualisierter Gewalt. Drei Kinder erzählten, dass ihre Mütter auf dem Weg gestorben seien, fünf berichteten vom Tod ihrer Väter und vier weitere sagten, sie hätten einen Bruder verloren.

Während einige Kinder sagten, dass sie sich in Tawila relativ sicher fühlen, äußerten viele tiefe Trauer über den Verlust von Familienmitgliedern und Angst vor anhaltender Gewalt. Die zwölfjährige Salma* aus Al-Faschir sah auf der Flucht Vergewaltigungen, Tötungen und Plünderungen. Ihr Großvater starb während der Reise aus Erschöpfung. In Tawila angekommen hatte ihre Familie weder Essen noch eine Unterkunft. Sowohl Jungen als auch Mädchen bestätigten einen Anstieg sexualisierter Gewalt, wobei Mädchen zwischen zwölf und 18 Jahren am stärksten betroffen waren. Einige Kinder sagten, sie hätten Angst vor Übergriffen, wenn sie zur Toilette gehen oder Wasser holen.

Eine weitere Sorge bereiten die schlechten Lebensbedingungen, darunter das Schlafen auf dem Boden, die extreme Hitze, die Nahrungsmittelknappheit und die Anwesenheit bewaffneter Personen. Die befragten Kinder hoffen nicht nur auf ein Ende des Konflikts und ihre Heimkehr, sondern auch auf die Rückkehr zur Schule. Damit verbinden sie die Hoffnung, Kinderarbeit, die Rekrutierung durch bewaffnete Gruppen und das Risiko von Missbrauch und Frühverheiratungen zu verringern. Save the Children fordert die internationale Gemeinschaft auf, ihre Bemühungen für einen Waffenstillstand im Sudan zu verstärken, damit ausreichend humanitäre Hilfe geleistet werden kann.

Save the Children ist seit 1983 im Sudan tätig und unterstützt Kinder und ihre Familien landesweit. Seit April 2025 leitet Save the Children eine groß angelegte humanitäre Nothilfeaktion in Nord-Darfur, um den dringenden Bedarf der vertriebenen Bevölkerung zu decken. Angesichts der Hunderttausenden von Binnenvertriebenen in der gesamten Region hat Save the Children die Maßnahmen in Al-Faschir, Tawila und Zentral-Darfur ausgeweitet und leistet lebensrettende Hilfe. Save the Children unterstützt Geflüchtete aus dem Sudan auch in Ägypten und im Südsudan.

* Name zum Schutz geändert

Hinweise für die Redaktion:

Bei Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressestelle.

Kontakt:

Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle – Marie-Sophie Schwarzer
Tel.: +49 (0)30 – 27 59 59 79 – 226
Mail: marie.schwarzer@savethechildren.de

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Cosima Trittel, Referentin Strategische Kommunikation

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Séverine Lenglet, Referentin Medien & Kampagnen

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Über Save the Children

Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit über 100 Jahren.

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