MakerLabs
Freiräume für die digitale Zukunft
Ziel: Stärkung digitaler und sozialer Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen
Laufzeit: Oktober 2021-September 2023
Teilnehmende: Bibliotheken, Grundschulen, weiterführende Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen
Regionen: Berlin, Hamburg, Dortmund und Kaiserslautern
Aktuelles
Fachtag „Mut zum Machen – Digitale Bildung mit MakerLabs“
Am 15. Juni 2023 fand der Fachtag „Mut zum Machen – Digitale Bildung mit MakerLabs“ statt. Über 80 Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland folgten unserer Einladung ins Jugendgästehaus am Berliner Hauptbahnhof …
Die Idee
Probleme selbst in die Hand zu nehmen und zu erleben, dass sie lösbar sind: Diese Erfahrung der Selbstwirksamkeit ermöglicht das Projekt MakerLabs und baut dabei auf dem Vorgängerprojekt MakerSpace auf. Im Unterricht und in Freizeitangeboten können Kinder und Jugendliche mit verschiedener Hard- und Software in den MakerLabs herumtüfteln, experimentieren, programmieren, erfinden und bauen. Durch dieses spielerische Lernen mit digitalen Tools eignen sich Kinder und Jugendliche digitale und soziale Kernkompetenzen an, die auch für ihre Zukunft nützlich sind.
Das Projekt
An den Standorten Berlin, Dortmund, Hamburg und Kaiserslautern arbeiten wir mit Schulen, Bibliotheken und Jugendfreizeiteinrichtungen, die mit Hilfe der MakerLabs digitale Medien regelmäßig mit Kindern und Jugendlichen nutzen möchten. Im Mittelpunkt stehen von Armut betroffene und armutsgefährdete Kinder und Jugendliche, die auf Grund von struktureller Diskriminierung geringere Bildungschancen erfahren. Gemeinsam nehmen Fachkräfte und Peers der Bildungseinrichtungen der jeweiligen Standorte an den MakerLab-Fortbildungen teil. Mit erfahrenen Trainer*innen lernen die Fachkräfte und Peers verschiedene Tools kennen und entwickeln damit individuelle Lerninhalte und Formate für die Kinder und Jugendlichen ihrer Einrichtung. Dabei setzen sie sich mit der MakerDidaktik auseinander, damit Kinder und Jugendliche nicht nur den Umgang mit digitalen Tools üben, sondern auch, wie es ist, aus Fehlern zu lernen, eigene Projekte zu gestalten und Ideen auszuprobieren. Das stärkt das Vertrauen in die eigene Persönlichkeit und gibt Mut und Zuversicht für das eigene Handeln.
Die Umsetzung
Peer-Trainer*innen
MakerLabs bieten Jugendlichen Freiräume, die sie selbständig und kreativ nutzen können. Wir bilden Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren zu Peer-Trainer*innen fort. Sie lernen, Kinder und Jugendliche bei der Nutzung von MakerLabs zu unterstützen und eigene Angebote zu konzipieren.
Die Peers spielen eine besondere Rolle im Projekt: Sie können einerseits ihren Interessen an digitalen Technologien nachgehen, andererseits ermöglichen sie Kindern und jüngeren Jugendlichen mit ihren Angeboten ein Lernen auf Augenhöhe. Für Kinder und Jugendliche haben Peers eine große Bedeutung. Sie befinden sich in ähnlichen Lebenssituationen und “sprechen dieselbe Sprache”. Das erleichtert die Kommunikation und kann zur Identifikation mit den Peers beitragen kann - was sich letztlich positiv auf das Lernen auswirkt.
Ausstattung
Im Projekt arbeiten wir mit mobilen MakerLabs, also mit Hard- und Software, die keinen extra Raum benötigt, sondern einfach zu transportieren, auszuleihen und gut zu verstauen ist. Dadurch lassen sie sich unkompliziert im Unterricht und in Freizeitangeboten einsetzen. Neben kindgerechten Programmen zum Programmieren am Laptop oder Tablet gehören dazu zum Beispiel auch Roboterbausätze, Software zur Gestaltung einer 3D-Welt für die VR-Brille oder programmierbare Minicomputer aus Microcontroller und verschiedenen Sensoren und Aktoren. Im Laufe der Fortbildungsreihe lernen die Teilnehmenden verschiedene Maker Tools kennen, und erhalten ein Budget, um eine eigene MakerLab-Ausstattung für ihre Bildungseinrichtung anzuschaffen.
Vernetzte MakerLabs
Wenn die verschiedenen Bildungseinrichtungen am jeweiligen Standort zusammenarbeiten, ergeben sich Synergien: Die Anschaffungen und die Angebote für die MakerLabs bauen auf den bereits existierenden Tools und Erfahrungen auf und ergänzen sie. Dieser bedarfsorientierte Ansatz ermöglicht eine stärkere Vernetzung zwischen den Einrichtungen und fördert die Etablierung gemeinsamer Formate: Eine Schulklasse besucht ein Programmier-Workshop in der Bibliothek, eine Lehrkraft leiht sich bei der Bibliothek Robotik-Baukästen aus, oder aber Peers aus einer Schule gestalten Angebote in einem Jugendclub. Dadurch werden Kompetenzen und Ressourcen der teilnehmenden Einrichtungen gebündelt und somit Kinder und Jugendliche noch besser erreicht.
Unser Partner: Junge Tüftler*innen
Durchgeführt werden die Trainings von unserem Partner Junge Tüftler*innen, die sehr erfahren und kompetent im Bereich digitaler Bildung sind. Sie unterstützen die Teilnehmenden beim Ankauf der Ausstattung, dem Kennenlernen der Tools, der Erstellung von Lehrplänen für den Unterricht, bei Workshops und anderen Angeboten, sowie bei technischen Problemen.
Materialien und Austausch
Parallel zu den Trainings erstellen wir eine Webseite mit konkreten Lerninhalten, Videos, Anleitungen und Selbstlerneinhalten, die ab Herbst allen zur Verfügung steht und fortlaufend aktualisiert wird. Diese Webseite wird über das Projekt hinaus allen Interessierten frei zugänglich sein und den Wissenstransfer fördern. Langfristiges Ziel ist es auch, weitere Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, für das Thema Making zu begeistern, ihnen konkrete Handlungsanleitungen zu geben und Hemmschwellen bei digitalen Themen abzubauen.
Die Nachhaltigkeit des Projekts wird darüber hinaus gefördert, indem sich regelmäßig die Teilnehmenden aller Standorte in digitalen Meetups oder in zwei großen Netzwerktreffen austauschen können. Probleme werden ebenso besprochen wie Beispiele von Good Practices. Es werden Ideen entwickelt und damit ein Netzwerk geschaffen, auf das auch nach Ende des Projekts Verlass ist.
Keine Sorge– es sind keinerlei Vorkenntnisse von Nöten- wir freuen uns, wenn sie aus verschiedenen Blickwinkeln auf das Thema schauen, denn Maker Spaces entfalten ihr Potential gerade in der Verbindung verschiedener Fachrichtungen. Um einen Maker Space einzurichten und zu betreiben, braucht es hauptsächlich eins: die richtige Einstellung. Fühlen Sie sich herzlich eingeladen, unser Handbuch zu durchstöbern und es auszuprobieren!
Sie möchten wissen, welche Lerninhalte in unseren MakerLabs vermittelt werden und wie Sie teilhaben können? Konkrete Beispiele, Tipps zum Selbermachen und Verstehen finden Sie hier.