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Publisher Save the Children14.02.2022

Angriffe auf Schulen in Afghanistan verdoppelt

Die sich ständig verschärfende Sicherheitslage in Afghanistan hat einschneidende Folgen für das Bildungssystem. Allein im ersten Halbjahr 2018 wurden doppelt so viele Angriffe auf afghanische Bildungseinrichtungen verzeichnet wie im gesamten Jahr 2017. Parallel zu dieser besorgniserregenden Entwicklung nimmt die Zahl der afghanischen Kinder, die nicht zur Schule gehen, wieder zu.

© Mariam Atahi/Save the Children

Anlässlich der heute und morgen in Genf stattfindenden Afghanistan-Ministerkonferenz betonen Save the Children und die Global Coalition to Protect Education from Attack (GCPEA) die Relevanz von Bildung und die Sicherheit für Schulen. Das afghanische Bildungssystem bleibt von der um sich greifenden Gewalt nicht verschont:

  • Die Zahl der Angriffe auf Schulen steigt. 
  • Immer mehr Mädchen und Jungen bleiben zu Hause und können ihr Recht auf Bildung nicht wahrnehmen. 

Zu dieser Einschätzung kommt eine neue Studie der Global Coalition to Protect Education from Attack (GCPEA), einem Zusammenschluss von internationalen und humanitären Organisationen zum Schutz von Bildungssystemen in Krisen, Kriegen und Katastrophen, dem auch Save the Children angehört.

Diese neue Untersuchung bestätigt unsere Einschätzung, dass Afghanistan kein sicherer Ort für Kinder ist.

Susanna Krüger, Geschäftsführerin von Save the Children Deutschland.

Im Oktober haben wir bereits in einer richtungsweisenden Studie über die Rückkehr von Kindern aus Europa nach Afghanistan berichtet, dass viele der zurückgekehrten Kinder in ständiger Angst leben. Sie können wegen der prekären Sicherheitslage nicht mehr zur Schule gehen, obwohl sie es gerne würden. Bitte setzen Sie sich für Kinder in Afghanistan ein und unterschreiben Sie unsere Petition.  

Schulbildung entscheidend

Schulbildung ist entscheidend für Afghanistans Zukunft. Zwischen 2001 und 2015 hat sich die Zahl der Kinder verneunfacht, die eine Schule besuchen. Trotz aller Bemühungen gingen zuletzt aber immer noch mehr als 3,7 Millionen Kinder, darunter 2,2 Millionen Mädchen, nicht zur Schule. Provinzen mit größerer Unsicherheit weisen zudem höhere Zahlen an Kindern ohne Zugang zu Bildung auf.

Gezielte Angriffe auf Bildungseinrichtungen, Lehrkräfte und Schüler*innen

Die Studie zeigt, dass es im vergangenen Jahr in Afghanistan eine Zunahme von gezielten Angriffen auf Schulen, Lehrkräfte und Schüler*innen gegeben hat. Allein in den ersten fünf Monaten des Jahres verzeichneten afghanische Behörden 870 Angriffe auf Schulen. Drohungen und Einschüchterungen gegen Schüler und Lehrpersonal sind weit verbreitet, immer wieder kommt es zu Kampfhandlungen im Umfeld von Schulen. Etwa 1000 Schulen sind derzeit entweder beschädigt, zerstört, von bewaffneten Einheiten besetzt oder wegen Kämpfen geschlossen.

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