Jetzt spenden DZI Siegel
Publisher Save the Children05.07.2022

Flüchtlingskrise: Mehr als 70 Kinder im Mittelmeer ertrunken

Vor zwei Monaten ging das Bild des kleinen Aylan Kurdi um die Welt, der auf der Flucht über das Mittelmeer ertrank und leblos an einen türkischen Strand gespült wurde. Aylan ist schrecklicherweise nur eines von vielen Kindern, die die gefährliche Reise nicht überleben. Seit Anfang September sind mehr als 70 Kinder im Mittelmeer ertrunken.* Save the Children warnt, dass die Zahl der Todesfälle in den kommenden Monaten weiter steigen wird.

Noch immer erreichen täglich bis zu 8.000 Flüchtlinge aus Syrien und anderen Krisengebieten die griechischen Inseln – rund 23 Prozent von ihnen sind Kinder. Der nahende Winter macht die ohnehin lebensgefährliche Fahrt über das Mittelmeer für Flüchtlinge noch riskanter. Nicht nur steigt die Gefahr, dass Boote bei dem rauen Wetter kentern, auch die Kälte ist besonders für Kinder gefährlich. Viele Kinder, die in Griechenland an Land gebracht werden, sind durchnässt und frieren. Die Gefahr von Unterkühlungen ist groß. Zudem es an geeigneten Unterkünften und warmer Kleidung fehlt. 

"Ich habe Kinder gesehen, die im Schlamm schlafen mussten – nur mit einem kleinen Stück Pappe zugedeckt. Andere Kinder froren so sehr, dass ihre Hände und Lippen blau waren", berichtet Kate O’Sullivan, Save the Children Mitarbeiterin auf Lesbos. "Wir rechnen damit, dass sich die Situation drastisch verschlechtern wird, wenn der Winter kommt."

Schon jetzt ist die Lage in den Aufnahmezentren dramatisch. Obwohl die Regierung und Hilfsorganisationen wie Save the Children ihr Möglichstes tun, gibt es nicht genug Unterkünfte und Essen für alle. Hinzu kommt, dass immer mehr Familien während des chaotischen Registrierungsprozesses getrennt werden. Save the Children hilft, diese Familien wieder zusammen zu führen. Außerdem bereiten unsere Teams vor Ort die Ausgabe von Decken und warmer Kleidung für den Winter vor und verteilen täglich warme Mahlzeiten an tausende Flüchtlinge. 

"Was wir dringend brauchen, sind legale Wege nach Europa", betont Kate O’Sullivan. "Nur so können wir verhindern, dass die Menschen, die bereits so viel Leid ertragen mussten, kurz vor dem Ende ihrer Reise ihr Leben verlieren."

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit für Flüchtlingskinder in Europa mit Ihrer Spende. Vielen Dank!

* Quelle: IOM

Artikel teilen