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Publisher Save the Children14.04.2022

Gewalt an Kindern im Jemen: Mehr als 4.000 Kinder verletzt oder getötet

Mehr als 4.000 Kinder wurden seit Ausbruch des Konflikts im Jemen verletzt oder getötet. Das zeigt ein Bericht von Save the Children und Watchlist on Children and Armed Conflicts, in dem Angriffe seitens der von Saudi-Arabien geführten Militärallianz dokumentiert wurden. Wir fordern von der UN, Saudi-Arabien auf die „Liste der Schande“ zu setzen.

Der 13-jährige Zuhair ist eines dieser verletzten Kinder. Bei einem Luftangriff erlitt er schwerste Verbrennungen. „Ich sah überall auf dem Boden Menschen liegen“, erzählt er. „Sie waren tot. Manche verstümmelt. Meine Kleidung, meine Hände, meine Beine brannten. Alles an mir stand in Flammen.“ Zuhair leidet unter starken Schmerzen. Professionelle Hilfe kann sich die Familie nicht leisten, deshalb behandelt seine Mutter ihn mit Cremes oder Tomatenmark. 

Zuhairs Schicksal ist kein Einzelfall. Die Dokumentation von Save the Children und Watchlist on Children and Armed Conflicts zeigt, dass es allein im Jahr 2016 23 Angriffe auf Kinder, Schulen oder Krankenhäuser gab. Darunter ein Luftangriff auf eine Beerdigung, die 140 Menschenleben forderte, eine Attacke auf einen Marktplatz mit 25 getöteten Kindern, einen Angriff auf eine Blinden-Schule und Bombardements auf medizinische Einrichtungen von NGOs. Insgesamt wurden seit Beginn des Konflikts mehr als 4.000 Kinder getötet oder verletzt. 

Save the Children fordert von der UN, auch die von Saudi-Arabien geführte Allianz auf die sogenannte „Liste der Schande“ zu setzen, die jährlich im Report „Children and Armed Conflict“ erscheint. Der Report dokumentiert die schwerwiegendsten Verstöße gegen Kinder in Konflikten. Aufgrund des Reports wurden bereits 27 Konfliktparteien weltweit gezwungen, die von der UN überwachten Aktionspläne zur Beendigung von Gewalt gegen Kinder zu ratifizieren. In einigen Fällen gab es nach Veröffentlichung internationale Tribunale und Sanktionen. Alle anderen am Konflikt im Jemen beteiligten Parteien sind auf der Liste bereits benannt. Im vergangenen Jahr wurde die von Saudi-Arabien geführte Allianz kurz aufgeführt, aber nach intensiver Lobbyarbeit seitens des Königreichs wieder getilgt.       
  
„Letzte Woche wurden zwei Kinder in unseren Einrichtungen behandelt, die schwerste Verletzungen durch Streubomben davongetragen haben“, berichtet George Graham, der bei Save the Children im Policy und Advocacy Team zu den Themen humanitäre Krisen und Konflikte arbeitet. „Ein Kind starb. Bomben zerstören Schulen, Häuser und vor allem Leben. Verantwortlich für diese unnötigen Tode jemenitischer Kinder sind alle Kriegsparteien, auch die von Saudi-Arabien geführte Allianz.“

Save the Children arbeitet seit 1963 im Jemen und leistet Nothilfe im aktuellen Konflikt. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende. Vielen Dank.

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