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Publisher Save the Children05.07.2022

Humanitäre Krise in Libyen

Mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes konnte Save the Children Deutschland im Grenzgebiet zu Tunesien das Projekt „Temporäre Schulräume“ starten.

In zwei kindgerecht ausgestatten Schulzelten wird in den nächsten Monaten Unterricht für über 500 Mädchen und Jungen, die aus dem Krisengebiet Libyen geflohen sind, angeboten.

Das Lehrpersonal ist speziell für den Umgang mit Kindern in Ausnahme- und Krisensituationen geschult. Alle Kinder erhalten für den Unterricht nötige Schulmaterialen.

Die Kinder in den Notunterkünften im Grenzgebiet brauchen besonderen Schutz und Unterstützung, um besser mit den traumatischen Erlebnisse und ihrer Angst umgehen zu können. Durch den geregelten Unterrichtsablauf sollen die Mädchen und Jungen ein Stück Alltag erfahren. Da viele der aus Libyen geflohenen Familien ursprünglich aus anderen afrikanischen Ländern kommen, wird der Unterricht in mehreren Sprachen angeboten.

Während die Fernsehnachrichten von den militärischen Auseinandersetzungen zwischen Machthaber Gaddafi und den Aufständischen in Libyen berichten, bahnt sich dort unbemerkt eine humanitäre Katastrophe an. Die Städte werden belagert, Familien, die unter Dauerbeschuß leben, haben weder Zugang zu Lebensmitteln noch zu medizinischer Versorgung. Diejenigen die fliehen konnten berichten von Chaos und Zerstörung.


Trotz der gefährlichen Lage: Save the Children erreicht täglich 1000 Kinder

Save the Children Katastrophenteams sind trotz der angespannten Sicherheitslage rund um die Uhr im Einsatz und erreichen täglich etwa 1000 Kinder in und um Benghasi. Obwohl die Stadt im Osten des Landes als relativ stabil gilt, sind auch hier täglich Schüsse zu hören.

Unsere Mitarbeiter brauchen allerdings dringend Zugang zu den Gebieten in und um Misrata im Westen. Wegen der andauernden Schießereien und Straßenschlachten ist dies derzeit unmöglich. Dabei wird humanitäre Hilfe dort immer dringender benötigt.

In einer Katastrophe wie dieser sind Kinder besonders gefährdet. Unsere Mitarbeiter haben mit Jungen und Mädchen gesprochen, die nach Benghasi geflüchtet sind. Sie können kaum über ihre schrecklichen Erlebnisse sprechen. Viele haben gesehen wie Familienmitglieder verletzt oder getötet wurden. Einige sind selbst Opfer von Gewalt geworden. Als Reaktion auf diese traumatischen Erlebnisse ziehen sich die Kinder häufig zurück. Viele von ihnen essen nur sehr wenig und vermeiden den Kontakt zu anderen Kindern.


Kinderschutz in Flüchtlingslagern und auf Lampedusa

Zusammen mit lokalen Partnern bildet Save the Children vor Ort Lehrer, Psychologen und Ärzte aus, um den betroffenen Kindern zu helfen mit ihren Ängsten umzugehen und ihre Erlebnisse zu verarbeiten. An der Grenze zu Tunesien hat Save the Children in den Flüchtlingslagern Kinderschutzzentren eingerichtet. Dort können die Kinder spielen und werden von ausgebildeten Mitarbeitern betreut.

Gleichzeitig kümmern wir uns auch um die Familien, die versuchen sich auf Booten Richtung Italien in Sicherheit zu bringen. Save the Children-Mitarbeiter sind auf der Mittelmeerinsel Lampedusa im Einsatz und kümmern sich dort um ankommende Flüchtlinge.


Helfen Sie uns mit Ihrer Spende den vergessenen Kindern und ihren Familien in Libyen zu helfen!

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