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Publisher Save the Children11.04.2022

Niger: Hungerkrise bedroht 6 Millionen Menschen

Die Situation in der Sahelzone von Tag zu Tag verheerender. Inzwischen wird die Zahl der Betroffenen der Nahrungsmittelknappheit allein in Niger auf mehr als 6,4 Millionen geschätzt.

Seit  Ende des Jahres 2011 die ersten Symptome eine Hungerkrise in der Sahelzone zu beobachten waren, wird die Situation von Tag zu Tag verheerender. Inzwischen wird die Zahl  der Betroffenen der Nahrungsmittelknappheit allein in Niger auf mehr als 6,4 Millionen geschätzt. Nach Angaben der nigerschen Regierung besteht im Land zurzeit ein Defizit von 692.000 Tonnen an Getreide – das heißt, täglich kämpfen tausende Familien verzweifelt um ausreichend Essen.

Die instabile Lage in den Nachbarländern führt zudem dazu, dass immer mehr Menschen in Niger Hilfe suchen. Etwa 35.000 Flüchtlinge und Heimkehrer verstärken den Nahrungsmittelengpass zusätzlich. Schon jetzt sind Millionen von Menschen auf die Unterstützung durch Nothilfeprogramme angewiesen.

Bereits vor der Krise, die sich im letzten Jahr anbahnte, lebten etwa 60% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Das Leben der  betroffenen Familien, darunter das von 3 Millionen Kindern, hängt auch daran, wie die laufenden Hilfsmaßnahmen jetzt ausgedehnt werden. Save the Children fordert deshalb die internationale Gemeinschaft dazu auf, so schnell wie möglich, die finanzielle Unterstützung für Niger zu steigern.

Save the Children Mitarbeiter Jonathan Hyams berichtet aus der Kantche Klinik im ländlichen Niger, dass er um 10 Uhr morgens bereits 40 Mütter auf Hilfe warten sah. „Während meiner Zeit in Niger habe ich verstörend viele mangelernährte Kinder getroffen. An diesen Anblick kann man sich nicht gewöhnen. Es ist ein furchtbarer Zustand für ein Kind“, erzählt Hyams. Er erklärt, dass das Immunsystem der betroffenen Mädchen und Jungen so geschädigt ist, dass sie nicht mehr in der Lage sind, sich gegen die harmlosesten Erkrankungen zu wehren. Wird den Kindern nicht rechtzeitig geholfen, kann eine Erkältung oder ein Durchfall einen tödlichen Verlauf nehmen.

Save the Children arbeitet unter anderem in 382 gesundheitlichen Einrichtungen in drei Regionen Nigers. Dort ermöglichen wir Kindern, Schwangeren und Müttern kostenlosen Zugang zu medizinischer Versorgung. Aber nicht nur Medizin und Nahrungsmittel sind jetzt entscheidend. Save the Children setzt sich vor allem auch für den Schutz von Kindern ein, die in Krisensituation einem großen Risiko von Gewalt und Missbrauch ausgesetzt sind.

In unserer Arbeit sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Unterstützen Sie unsere Nothilfeprogramme mit ihrer Spende!

 

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