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Publisher Save the Children11.04.2022

Niger: Mehr als je zuvor fliehen vor dem Hunger

Im westafrikanischen Niger ist eine Hungerkrise kaum noch zu vermeiden. Über 30 % der Bevölkerung, darunter 3 Millionen Kinder, leiden an Hunger.

Viele Familien müssen mit einem Drittel weniger Nahrungsmitteln und Geld auskommen, als es zum Leben nötig wäre. Die diesjährige Ernte fiel um zwei Drittel geringer aus als im letzten Jahr. Der geringe Ernteertrag und die steigenden Lebensmittelpreise haben zur Folge, dass schon jetzt über 30 % der Bevölkerung, darunter 3 Millionen Kinder, an Hunger leiden.

Die Save the Children Mitarbeiterin Katie Seaborn sprach mit der 22-jährigen Hassia. Hassia und ihre Familie gehören zu den Betroffenen des schweren Ernteausfalls. In ihrem Heimatdorf Zuragan in der Region Tillaberi bauten sie Hirse, Mais, Sesam und Bohnen an. Als sie nichts mehr zu essen hatten, floh Hassia mit ihren Kindern in die Hauptstadt Niamey. „Wir sind auf einem Esel gekommen, den wir uns geliehen hatten. Andere kamen zu Fuß. Wir waren hungrig, manchmal mussten wir betteln. Meistens gab man uns nur Wasser, aber manchmal bekamen wir auch Hirsemilch für die Kinder“, erzählt Hassia.

In Niamey schrubbt sie die Töpfe von anderen Leuten, um sich und ihre drei Kinder zu versorgen. Sie macht sich Sorgen um ihre Söhne und ihre Tochter. „Mein Sohn Hussein hat Wunden auf den Beinen, die durch Infektionen verursacht wurden. Meine Tochter Nafisa kann nicht mehr zur Schule gehen. Viele Kinder können nicht mehr zur Schule gehen.“ Ihre größte Sorge aber, sagt Hassia, ist der Hunger. „Wir waren zu Notzeiten auch früher schon in Niamey. Aber diesmal kamen mehr Menschen als jemals zuvor.“

Save the Children erhöht die Hilfsmaßnahmen für die Betroffenen so weit wie es möglich ist, aber es fehlt an finanzieller Unterstützung. Im letzten Jahr konnten wir mit unserer Arbeit über 250 000 Menschen erreichen, aber es ist notwendig, noch mehr Betroffene zu erreichen, um den Tod von Tausenden Kindern zu verhindern. In den letzten sechs Monaten konnten 13 000 unterernährte Kinder in medizinischen Einrichtungen von Save the Children behandelt werden. Doch mit der Verschärfung der Nahrungsmittelknappheit sind auch hier immer mehr Maßnahmen nötig.

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