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Publisher Save the Children12.04.2022

„Zu jung zum Heiraten“: Bericht zur Zwangsverheiratung syrischer Flüchtlingskinder

Die Zahl der syrischen Flüchtlingsmädchen, die viel zu jung zu einer Heirat gezwungen werden, hat sich seit dem Beginn des Konflikts vor über drei Jahren fast verdoppelt. Das zeigt der neue Report von Save the Children „Too Young to Wed“.

Vor dem Konflikt waren 13% der geschlossenen Ehen in Syrien Kinderehen. Diese Zahl hat sich für die syrischen Mädchen, die nach Jordanien flohen, verdoppelt. Die Hälfte von ihnen (48%) wird mit Männern verheiratet, die mindestens 10 Jahre älter sind.

Die Gründe dafür hängen mit der schwierigen wirtschaftlichen Situation der Familie zusammen: oft reicht das Geld nicht aus, um alle Familienmitglieder ernähren zu können. Viele Eltern versprechen sich davon, diesen Druck zu mindern. Außerdem führt die steigende Angst vor Gewalt und sexuellen Übergriffen dazu, dass Eltern ihre jungen Töchter zu ´ihrem Schutz´ mit erwachsenen Männern verheiraten.

Die Frühverheiratung hat für Mädchen weitreichende Konsequenzen: Oft müssen die Mädchen die Schule abbrechen, um sich ganz ihrem Ehemann, dem Haushalt und den Kindern zu widmen. Der Verlust des engen Kontaktes zu Elternhaus und Freundeskreis führt zudem häufig zu sozialer und psychischer Isolation. Eine Schwangerschaft, die von den jungen Mädchen bald nach der Eheschließung erwartet wird, kann insbesondere für junge Ehefrauen lebensbedrohlich werden: Ein Mädchen unter 15 Jahren stirbt fünf Mal häufiger bei der Geburt, als eine erwachsene Frau.

Save the Children arbeitet gemeinsam mit anderen Organisation in Jordanien in Sensibilisierungsprogrammen mit Kindern, Jugendlichen und Eltern zusammen, mit dem Ziel, frühe Zwangsverheiratungen zu verhindern.

Mehr zu unserer Syrien-Nothilfe erfahren Sie hier.

  

Download

  • Der Report „Too Young to Wed“ steht hier zum Download bereit.

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