Die Otto Group und Save the Children schützen gemeinsam die Rechte von Kindern in Lieferketten
Die Otto Group steht zu ihrer Verantwortung in den eigenen Lieferketten. Sie setzt sich gegen Kinderarbeit und für den Schutz von Kinderrechten ein. Zusammen mit unserer Tochterorganisation The Centre arbeiten wir an der konkreten Umsetzung der strategischen Kinderrechtsrichtlinien der Unternehmensgruppe und engagieren uns für familienfreundliche Fabrikarbeitsplätze und gegen Kinderarbeit.
Lieferketten können immer wieder von Menschen- und Arbeitsrechtsverstößen betroffen sein. Kinder und junge Erwachsene gelten dabei als besonders gefährdete Gruppen. Und besonders wichtig: Die Rechte von Kindern können indirekt durch die Arbeitssituation ihrer Eltern beeinträchtigt werden. Unternehmen wie die Otto Group sind sich ihrer Verantwortung und Wirkmacht als globaler Akteur bewusst und geben Kinderrechten einen prominenten Platz in ihrer Nachhaltigkeits-strategie. Um Arbeiter*innen, insbesondere Eltern, und deren Familien sowie Kinder und Jugendliche entlang der Lieferketten bestmöglich zu unterstützen, integrieren wir gemeinsam mit der Otto Group eine Kinderschutzsystematik in der Geschäftstätigkeit der Unternehmensgruppe. Diese umfasst Verfahren zur Prävention und Abhilfe von Kinderarbeit entlang der Lieferketten.
Was umfasst die Partnerschaft mit der Otto Group?
- Gemeinsame Erarbeitung einer Policy sowie Richtlinien zur Prävention und Abhilfe von Kinderarbeit entlang der Lieferketten
- Systematische Umsetzung der Richtlinien in die Geschäftsprozesse der Otto Group mittels Schulungen für Mitarbeitende, Geschäftspartner sowie einzelne Fabriken
- Periodische Umsetzung des WeCare-Programms zur Etablierung familienfreundlicher Arbeitsplätze in Fabriken bei Zulieferern der Otto Group
- Umsetzung eines systematischen Prozesses bei Verdacht auf oder tatsächlicher Kinderarbeit. Sofortige, wirksame Abhilfe, die das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt stellt. Unser Ansatz basiert darauf, den betroffenen Kindern Schul- oder Ausbildungsplätze zu vermitteln und ihren Familien durch eine monatliche finanzielle Zuwendung eine Alternative zum Einkommen ihrer Kinder zu bieten.
- Save the Children steht als Sparring-Partner für alle Fragen rund um Kinderrechte in Lieferketten zur Verfügung
Der Kern der Partnerschaft: Familienfreundliche Fabrikarbeitsplätze
"WeCare"-Programm
WeCare bietet ein Paket an Dienstleistungen an, die auf die Bedürfnisse von berufstätigen Eltern, ihren Kindern und jungen Arbeitnehmer*innen zugeschnitten sind und gleichzeitig auf die Bedürfnisse der Unternehmen reagieren. WeCare unterstützt Zulieferer bei der Umsetzung von Strategien, Praktiken und Programmen, die es ihren Mitarbeiter*innen ermöglichen, ihrer Rolle als Eltern gerecht zu werden, persönliche Entwicklungsziele zu erreichen und ihrer Verantwortung am Arbeitsplatz nachzukommen.
Im Rahmen des WeCare-Programms setzen wir Maßnahmen um, die helfen, Arbeitsplätze in Fabriken familienfreundlich zu gestalten. Dies zahlt auf die Arbeitsbedingungen von Eltern ein, was wiederum direkt ihren Kindern zugutekommt.
Denn: Für arbeitende Eltern gibt es zahlreiche Herausforderungen. Oft fehlt es an funktionierenden Betreuungsangeboten, sodass Kinder unbeaufsichtigt zuhause oder sogar im Fabrikkontext gelassen werden müssen. Wanderarbeiter*innen leben häufig weit weg von ihren Familien in Städten und müssen ihre Kinder bei Verwandten auf dem Land zurücklassen und haben Schwierigkeiten, in Kontakt zu bleiben. Stillende Mütter, die oft früh nach der Geburt ins Arbeitsleben zurückkehren, haben Probleme, das regelmäßige Stillen mit den Schichten zu vereinen.
Das WeCare-Programm kann auf die Bedarfe jeder einzelnen Fabrik und deren Arbeiter*innen zugeschnitten werden. Unser Maßnahmenportfolio erlaubt es, die jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse konkret zu berücksichtigen. So werden beispielsweise kindgerechte Betreuungseinrichtungen in Fabriken etabliert. Auch Eltern-Trainings, die positive Erziehungsmethoden vermitteln, können angeboten werden.
Wen haben wir bisher erreicht?
- In 2023/24 haben wir mit dem WeCare-Programm in sechs Zuliefererfabriken etwa 400 Arbeiter*innen, 230 Kinder direkt und 500 Kinder indirekt mit unseren Maßnahmen erreicht.
- In 2022 erreichten wir in vier Fabriken etwa 430 Arbeiter*innen, 12 Angestellte aus dem Fabrikmanagement, 160 Kinder direkt und weitere 645 Kinder indirekt.
- In 2020/21 erreichten wir in 12 Fabriken etwa 840 Arbeiter*innen, 660 Kinder direkt und 1.260 Kinder indirekt.
Insgesamt profitierten also von 2020 bis 2024 in 22 Fabriken mehr als 3.400 Kinder direkt oder indirekt von dem WeCare-Programm. Und auch im Jahr 2025 werden wir das erfolgreiche Programm fortsetzen.
Kinderbetreuungsangebote im Fabrikkontext
Um die Rechte der Kinder zu schützen ist es unerlässlich, ein funktionierendes Betreuungssystem zu etablieren. Teil des Programms ist daher oft, in den Fabriken oder in unmittelbarer Nähe Schutz- und Spielräume (Child Friendly Spaces) sowie eine Nachmittagsbetreuung für Schulkinder einzurichten. Die sicheren und bildungsfördernden Orte geben auch den Eltern Sicherheit. Denn sie wissen, dass ihre Kinder dort gut betreut werden und sicher sind. In der Aufbau- und Implementierungsphase werden die Fabriken aktiv eingebunden, sodass die Angebote später eigenständig weitergeführt werden können.
WeCare – auch in Krisenzeiten
Die Wandelbarkeit des WeCare-Programms hat uns dabei geholfen, auch in besonders herausfordernden Zeiten gezielte Unterstützung für Eltern und Kinder anzubieten: In 2020/21 haben wir während der Corona-Pandemie zwölf Fabriken in China und der Türkei mit rund 840 Beschäftigten und knapp 2.000 Kindern mit Soforthilfe, psychologischer Beratung und Schulmaterialien erreicht. Außerdem unterstützten wir eine Fabrik in der Türkei nach den Folgen des Erdbebens im Frühjahr 2023 mit psychologischer Beratung für Eltern und Kinder und Schulungen zur Erdbebenvorsorge.
Ein Partner für weltweites Engagement
"WASH"-Programm
Ziel des sogenannten “Water, Hygiene and Sanitation”-Projekts war, durch Gesundheits-, Ernährungs- und Hygienemaßnahmen die Überlebenschancen von Kindern und ihren Familien zu verbessern. Wir haben sanitäre Anlagen installiert, Grundschulkinder über die Wichtigkeit des Händewaschens aufgeklärt und unterstützen die Bewohner*innen dabei, ihren Anspruch auf sauberes Wasser bei den Behörden einzufordern.
Die Otto Group engagiert sich in Krisenzeiten nicht nur in den eigenen Lieferketten, sondern auch für die Arbeit von Save the Children in Krisensituationen weltweit. So tragen Spenden dazu bei, dass den Menschen, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind, geholfen und Nothilfe nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien geleistet werden kann.
Außerdem sorgte das WASH-Programm in den Slums von Mumbai, Indien, dafür, dass die Menschen dort Zugang zu sauberem Trinkwasser und einer verlässlichen Sanitärinfrastruktur erhalten haben. Im Rahmen des RTL-Spendenmarathons 2021 konnten wir mit Unterstützung der Otto Group und der Stiftung RTL - Wir helfen Kindern e. V. in 2022 ein weiteres WASH-Projekt in einer indischen Gemeinde umsetzen.
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