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Eine Mutter spricht mit ihrer Tochter.

5 Tipps wie man mit Kindern
über das Klima spricht

Die Klimakrise ist da – jetzt. Die letzten acht Jahre waren die heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Weltweit steigen die Temperaturen rasant an und auch Kinder sind von diesen Entwicklungen verunsichert. Erwachsene sollten mit ihnen ins Gespräch gehen und ihnen helfen mit ihren Ängsten und Sorgen umzugehen. Diese fünf Tipps helfen dabei:

1. Gefühle zulassen

Schaffen Sie einen Raum, in dem sich das Kind sicher fühlt und sich Ihnen anvertrauen kann. Lassen sie das Kind erzählen und Fragen stellen und hören Sie ihm einfühlsam zu.

„Was passiert mit den Tieren?", „Wird es bei uns auch heißer?", „Gibt es überhaupt eine Lösung?" Solche Fragen sind oft mehr als bloß Neugier – es können Ausdrucksformen von Sorge, Angst, vielleicht auch Traurigkeit oder Hilflosigkeit sein. Nehmen Sie diese Gefühle wahr und respektieren Sie sie. Kinder ziehen sich oft zurück, wenn sie sich bewertet fühlen für das, was sie sagen. Helfen Sie, die Gefühle des Kindes in Worte zu fassen, zum Beispiel: „Ich verstehe, dass dich das ägstlich und traurig macht.“ Das Kind kann so besser verstehen, was in ihm vorgeht und eher Wege finden, damit umzugehen. Zudem kann ausgesprochene Angst weniger bedrohlich wirken.

 

2. Orientierung geben

Informieren Sie sich vorher genau über das Thema. Geben Sie dem Kind Raum, um zu erzählen, was es dazu schon weiß. Setzen Sie bei dem Wissen an, das es bereits hat, und antworten Sie altersgemäß – ältere Kinder können Zusammenhänge verarbeiten, die jüngere noch überfordern. Nehmen sie sich Zeit zum Antworten und vermitteln Sie nur das, was Sie wirklich wissen. Scheuen sie sich nicht davor, Wissenslücken einzugestehen und bieten Sie dem Kind an, ihm eine ausführliche Antwort zu geben, nachdem Sie sich genauer informiert haben. Möglicherweise können Sie auch gemeinsam recherchieren.

 

3. Mit echten Beispielen Wissen vermitteln

Kinder brauchen konkrete Bilder. Sie können zum Beispiel erklären:

  • Seit 1880 ist die Erde im Durchschnitt bereits um mehr als 1,3 °C wärmer geworden.
  • Das lässt Gletscher schmelzen und führt zu mehr Dürren, Hochwasser oder Waldbränden.
  • Tiere wie Eisbären oder Korallen leiden besonders darunter – aber auch Menschen, die in trockenen oder tief gelegenen Regionen leben.

Zeigen Sie auf einer Weltkarte, wo  der Regenwald brennt oder das arktische Eis schmilzt. Nutzen Sie Kinderbücher (siehe unten) oder Webseiten, für weitere Beispiele.

4. Handeln statt hilflos fühlen

Selbst aktiv zu werden motiviert Kinder und wirkt der Angst entgegen.

Planen Sie gemeinsam Aktivitäten zum Klimaschutz, wie:

  • Plastik vermeiden, Second-Hand kaufen
  • insektenfreundliche Blumen pflanzen
  • mit der Kita oder Schule an Klimaaktionen teilnehmen
  • gemeinsam überlegen: Was können wir als Familie ändern?

Selbst einfache Änderungen wie das Ausschalten von Licht oder ein autofreier Tag pro Woche sind spürbare Beiträge. Mit älteren Kindern können Sie sich auch über Möglichkeiten informieren, sich politisch zu engagieren, etwa bei Demonstrationen oder im Jugendverband einer Organisation oder Partei, die sich für Klimaschutz einsetzt.

 

5. Seien Sie ein gutes Vorbild

Kinder beobachten Erwachsene genau. Wenn Sie bewusst einkaufen – wie regionale Lebensmittel – oder lieber Bahn fahren als fliegen, lernen  Kinder beiläufig mit.

Sprechen Sie über Ihre Entscheidungen: „Ich nehme heute das Fahrrad, weil das besser fürs Klima ist.“ Und machen Sie auf positive Zukunftsbilder aufmerksam: Städte mit mehr Bäumen, saubere Energie durch Sonne und Wind oder Gemeinschaftsgärten.

Auch Geschichten über Menschen, die etwas bewegen – wie die Aktiven von Fridays for Future – können Kinder inspirieren.

Sie brauchen weitere Informationen?

Diese Bücher könnten Ihnen helfen:

  • 100 Dinge, die du für die Erde tun kannst von Janine Eck (ab acht Jahren)
  • Wieviel wärmer ist 1 Grad von Kristina Scharmacher-Schreiber & Stephanie Marian (ab sieben Jahren)
  • Der kleine Weltretter von Rieke Kersting (ab sieben bis zwölf Jahren)
  • Wir schützen unsere Umwelt von Carola Kessel (ab vier Jahren)
  • Der schwarze Strand - Die Entstehung des Earth Days von Shaunna und John Stith (ab fünf Jahren) 
  • Das ist auch meine Welt! von Gerda Raidt (ab sieben Jahren)
  • Jeden Freitag die Welt bewegen von Viviana Mazza (ab neun Jahren)