Die Redaktion der Schüler*innenzeitung „Die Zwiebel“ war zu Besuch und hat unseren Kollegen Thorsten interviewt. Bei Gummibärchen und Süßigkeiten aus Afghanistan ging es um Wünsche, eine geschenkte Million und sogar um Fußball.
Du bist ein Kind und möchtest uns interviewen?
Wenn du auch einmal ein Interview mit uns führen möchtest – allein oder mit Freund*innen –, dann melde dich bei uns unter redaktion@savethechildren.de.
Wie hat Save the Children seinen Namen bekommen?
Thorsten: Vor über 100 Jahren gab es einen schrecklichen Krieg, der Erste Weltkrieg. Wie es in Kriegen so ist, sind es vor allem die Kinder, die am meisten leiden. Leider ist das heute immer noch so. Als der Krieg vorbei war, hat eine Frau aus England gesehen, wie die Kinder in Deutschland frieren und nichts zu essen haben. Sie hat angefangen, Gelder und Spenden für die Kinder zu sammeln. Es war ja ihre Ambition, die Kinder zu retten und ich glaube, da hat sie einfach die Organisation so genannt, denn Save the Children bedeutet „rettet die Kinder“.
Warum haben Sie sich für den Beruf bei Save the Children entschieden?
Thorsten: Auf verschiedenen Reisen habe ich gesehen, dass Kinder in anderen Ländern teilweise sehr arm sind, nicht genug zu essen haben. Wenn sie krank sind, gibt es keinen Arzt. So entstand bei mir der Wunsch, für eine Organisation zu arbeiten, mit der ich anderen Menschen helfen kann.
Was magst Du an deinem Beruf besonders gerne?
Thorsten: Meine Kolleg*innen. Alle sind engagiert und machen eine tolle Arbeit. In anderen Ländern arbeiten sie oft unter schweren Bedingungen. Es sind unglaublich schlaue Leute, die in anderen Berufen wesentlich mehr Geld verdienen würden. Darauf verzichten sie, weil sie sich für Kinder einsetzen möchten. Das ist sehr beeindruckend.
Waren Sie schon mal in Ländern im Auftrag von Save the Children, wo Sie den Kindern geholfen haben? Was hat Sie da am meisten beeindruckt?
Thorsten: Ich war zum Beispiel in Afghanistan. Dort können Kinder, die so alt sind wie ihr, nicht zur Schule gehen, weil es nicht genügend davon gibt. Save the Children hat in den Dörfern Schulen aufgebaut. Wir bilden Lehrer*innen aus, die dort unterrichten. In Afghanistan ist es vor allem für Mädchen schwierig, zur Schule zu gehen. Deshalb haben wir uns etwas überlegt, um das möglich zu machen: Leute stellen ihre Häuser zur Verfügung und da findet der Unterricht statt. Die Mädchen wollen Lehrerin oder Ärztin oder Ingenieurin werden. Das fand ich sehr beeindruckend. Sie wünschen sich ein paar Stifte oder ein Heft, damit sie schreiben können. Ein Kind wünschte sich ein Paar Schuhe, denn im Winter ist es dort sehr kalt. Manche wünschen sich, dass für ihre Freundinnen, für die leider keinen Platz in der Schule war, noch eine Klasse gegründet wird. Das bleibt auf jeden Fall hängen, wenn man dann wieder fährt.
Welches Land braucht Ihre Hilfe momentan am dringendsten? Und warum?
Thorsten: Die Frage ist schwer zu beantworten. Es gibt einfach sehr viele Länder mit den unterschiedlichsten Problemen. Zum Beispiel der Klimawandel: Manchmal regnet es sehr wenig, zum Beispiel in Ostafrika. Dann kann nichts wachsen und geerntet werden. Die Leute haben nicht genug zu essen und sehr viele Menschen und Kinder hungern. In anderen Ländern regnet es unglaublich viel, wie im Frühjahr in Pakistan. Davon gehen die ganzen Felder kaputt, die Leute können nicht mehr ernten.
Dann gibt es noch Kriege. So wie in der Ukraine, im Gazastreifen und in anderen Ländern. Überall gibt es Kinder, die mit ihren Familien fliehen. Sie können nicht mehr in ihre Schule gehen und wissen manchmal auch nicht, wo sie am nächsten Tag etwas zu essen kriegen. Und das ist für Kinder in Ostafrika genauso schlimm wie für Kinder in der Ukraine oder im Gazastreifen.
Was war die größte Spende für Ihre Organisation?
Thorsten: Wir leben von Spenden von Firmen, einzelnen Menschen oder auch Regierungen. Die größte Privatspende war eine Million Euro. Und mit einer Million Euro kann man schon sehr viel Gutes tun.
Was ist Ihr Lieblingstier?
Thorsten: Da müsste ich eigentlich Hunde sagen, weil ich zwei Hunde hatte, aber mein Lieblingstier ist der Geißbock. Weil es das Maskottchen von meinem Lieblingsfußballverein ist, der 1. FC Köln.