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Gemeinsam Handeln

Ziel: Geflüchtete Kinder und Jugendliche fühlen sich in der Schule willkommen; Lehr- und pädagogische Fachkräfte werden entlastet und unterstützt 

Laufzeit: April 2023 bis Dezember 2024

Teilnehmende: Schulen in Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen und Berlin


Aktuelles

Fachliche Impulse für pädagogische Fachkräfte  

Pädagogische Fachkräfte in und um Schule erhalten in verschiedenen Impulsmodulen Wissen und Handlungsansätze zum Thema Resilienzförderung und zum (kultursensiblen) Umgang mit gewalttätigem Verhalten unter Schüler*innen. Erste ganztägige Veranstaltungen in Halle und Magdeburg bildeten vergangenes Jahr den Auftakt in Sachsen-Anhalt, fachliche Impulsmodule in Berlin und NRW folgten. Insbesondere die praxisnahen Inhalte und das fundierte Verständnis für geflüchtete Kinder und Jugendlichen wurden von den Teilnehmenden geschätzt.   

„Den Besuch dieser Fortbildungsreihe kann ich jedem empfehlen, der Handlungssicherheiten im Umgang mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen erlangen möchte. Die Fortbildungen sensibilisieren den Blick auf Verhaltensweisen und Belastungsanzeichen und schaffen ein Verständnis für diese.“, sagt eine Teilnehmerin von Caritas Magdeburg.  

Weitere bedarfsgerechte Impulsmodule für die teilnehmenden Schulen können im Projektverlauf individuell entwickelt und umgesetzt werden.  

 

Begleitung von Schulentwicklungsprozessen  

Im Rahmen einer Prozessbegleitung/Moderation werden die teilnehmenden Schulen in der Programmlaufzeit dabei unterstützt, Lösungen für bestehende Herausforderungen vor Ort (weiter-) zu entwickeln. Gemeinsam handeln verfolgt hierbei einen bedarfsgerechten Ansatz, um die Begleitung an die Entwicklungsziele der Schulen anzupassen. So gelingt es, den unterschiedlichen Themen und vielfältigen schulischen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen. Schulen identifizierten in den Erstgesprächen unter anderem die zunehmenden sozialen Konflikte innerhalb der Schülerschaft als große Herausforderung. Ein besonderer Fokus liegt daher auch auf der Etablierung eines Beteiligungsangebots für Schülerinnen und Schüler mit und ohne Fluchterfahrung, zur Stärkung des schulischen Gemeinschaftsgefühls. Das Fachpersonal wird mit thematischen Impulsen und passenden Methoden bei der Planung und Umsetzung attraktiver Angebote für die Schülerschaft begleitet.   

In Sachsen-Anhalt konnte bereits letztes Jahr in die Arbeitsphase mit einer Schule gestartet werden. Die Zusammenarbeit mit weiteren 9 Schulen in NRW sowie 8 Schulen und einem Träger in Berlin läuft seit Beginn des Jahres. Konkret wird unter anderem an folgenden Themen gearbeitet:   

  • Stärkung der Sozialkompetenzen von Schüler*innen (z.B. durch die Etablierung eines Patensystems innerhalb der Schülerschaft, die Einführung resilienzfördernder Methoden oder Empathie-Workshops),  
  • Kooperation mit bestehenden außerschulischen Strukturen,  
  • Entwicklung von Kompetenzen für die Gesprächsführung in Konfliktsituationen,  
  • Gestaltung des Ankommens geflüchteter Kinder und Jugendlicher in Regelklassen,  
  • Erstellung eines Willkommenskonzepts für neue Schüler*innen,  
  • Einführung von partizipativen Prozessen für die Planung und Durchführung von Schulveranstaltungen (z.B. Sommerfest, Aktionstage).   

Die Idee

Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung haben es in der Schule oft schwer. Denn was sie erlebt haben, begleitet sie in ihrem Alltag. Hinzu kommen ein neues Schulsystem und mitunter Sprachbarrieren. Gerade weil diese Kinder und Jugendlichen mit solchen Anforderungen konfrontiert sind, ist es umso wichtiger, dass sie sich in der Schule willkommen fühlen.

Damit sie im Alltag gut begleitet werden können, stärken wir vor allem Lehr- und pädagogische Fachkräfte aus dem Schulumfeld. Sie erhalten Wissen und Handlungsansätze zum Thema Resilienzentwicklung und zum Umgang mit gewalttätigem Verhalten unter Kindern. Auf diese Weise erlangen sie Sicherheit, um auf herausfordernde Situationen zu reagieren. Weiterhin entwickeln und verankern sie Strategien zur Selbstfürsorge. Auf diese Weise können sie achtsam auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen eingehen.

Darüber hinaus werden Schulen darin unterstützt, Netzwerke innerhalb der näheren Umgebung aufzubauen, um von Kooperationen mit Institutionen der offenen Kinder- und Jugendarbeit oder Vereinen zu profitieren. 

„Gemeinsam Handeln“ ist somit ein Projekt, das Schulen auf zwei Ebenen unterstützt, da es sich sowohl an die Schüler*innen als auch an Fachkräfte und Ehrenamtliche richtet.


Die Umsetzung

Das Projekt basiert auf drei individuell anpassbaren Bausteinen, so dass die Schulen ganzheitlich und nachhaltig unterstützt werden.

Die Fortbildungsreihe „Gemeinsam lernen“ behandelt die Themen Resilienz, Konfliktbegleitung sowie Selbstfürsorge und richtet sich an Fachkräfte und Ehrenamtliche. Neben der Vermittlung von Fachwissen und gegenseitigem Austausch werden gemeinsam konkrete Techniken für die Anwendung im Alltag erarbeitet.

Die Prozessbegleitung durch eine/n Expert*in für Schulentwicklung unterstützt das Fachpersonal dabei, die aktuelle Situation zu analysieren und Lösungen für bestehende Herausforderungen (weiter-)zu entwickeln.

Wir begleiten darüber hinaus die Planung und Umsetzung von Beteiligungsangeboten für Schüler*innen mit und ohne Fluchterfahrung zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls. Die Kinder und Jugendlichen werden dazu ermutigt, eigene Lösungsideen für Probleme zu entwickeln und Projekte umzusetzen, die wir finanziell unterstützen.

 


Materialien

Im Rahmen des Projekts wurden die folgenden Artikel für Lehr- und Fachkräfte zu den Themen Gewaltprävention, Resilienz und Selbstfürsorge geschrieben. Sie bieten wissenschaftlichen Kontext, fachliche Impulse sowie Methoden für den Umgang mit Kindern, die mit Stress, Belastung bis hin zur Gewalt konfrontiert werden. 


Unser Partner

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) setzt sich dafür ein, dass junge Menschen in unserem Land gut aufwachsen können. Dafür stößt sie Veränderungsprozesse an: In Kindergärten und Schulen, beim Übergang in den Beruf, in der Familien- oder lokalen Jugendpolitik.


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