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© Piero Chiussi / Save the Children

KindgeRECHT
von Anfang an

KindgeRECHT von Anfang an

Ziel: Stärkung der Kinderrechte und Erziehungspartnerschaft in der frühen Tagesbetreuung
Laufzeit: April 2016 - Dezember 2016
Geber: Auridis gGmbH, Deutsche Liga für das Kind


Die Idee

Kaum ein anderer Bereich im deutschen Bildungssystem hat in den letzten Jahren einen so großen Wandel erlebt wie die frühe Kindertagesbetreuung. So hat sich die Zahl der Kinder, die bereits in ihren ersten drei Lebensjahren in Krippen, Kitas oder von Tagesmüttern/-vätern betreut werden, zwischen 2009 und 2015 etwa verdoppelt. Die Tagesbetreuungen sind jedoch angesichts dieses Wachstums auf aktuelle Herausforderungen oft nicht ausreichend vorbereitet. Die Qualität der Betreuung leidet darunter und gefährdet die Einhaltung der Kinderrechte.

Mit dem Projekt „KindgeRECHT von Anfang an“ setzen wir uns für die Schaffung bundesweit verbindlicher Qualitätsstandards in der frühen Tagesbetreuung ein, die sich konsequent an den Kinderrechten orientieren. Gemeinsam mit dem Netzwerk Deutsche Liga für das Kind analysieren wir dazu die aktuelle Situation, entwickeln Empfehlungen und vernetzen Akteure miteinander. Dabei richten wir den Fokus insbesondere auf das Zusammenwirken von Eltern und Fachkräften. So stellen wir sicher, dass die Kinder bestmöglich betreut und ihre Rechte gewahrt werden – von Anfang an.


Die Umsetzung

Gemeinsam mit unserem Projektpartner Deutsche Liga für das Kind haben wir eine Bestandsaufnahme und fachliche Bewertung der frühen Tagesbetreuung in Deutschland durchgeführt. Unter enger Einbindung wichtiger Akteure auf staatlicher, fachlicher und gesellschaftlicher Ebene untersuchten wir vorliegende Standards, den rechtlichen Rahmen sowie bestehende Konzepte. Auf dieser Grundlage veröffentlichten wir Empfehlungen für die frühe Kindertagesbetreuung sowie eine Übersicht über die Rechtslage.

Bedarfe ermitteln

Um die Kinderrechtssituation sowie bestehende Bedarfe in der frühen Tagesbetreuung zu ermitteln, haben wir umfangreiche Recherchen durchgeführt. So werteten wir im Rahmen des Projekts unter anderem Daten zu Kinderrechtsverletzungen in Kitas aus, die uns die Redaktion von ZEIT ONLINE dankenswerterweise zur Verfügung stellte. Wir haben Interviews mit relevanten Vertreter*innen von Bund, Ländern und Kommunen ebenso wie aus Kindertagesstätten, Trägern, Verbänden, Elternvertretungen, Wissenschaft durchgeführt.

Die Ergebnisse bestärkten uns in unserer Forderung nach verbindlichen Standards in der frühen Kindertagesbetreuung. Um der Herausforderung durch die Betreuung von mehr Kindern sowie heterogeneren Kindergruppen gerecht zu werden, braucht es einen für alle gültigen Wertekanon auf Basis der UN-Kinderrechtskonvention. Auf ihrer Grundlage muss das Zusammenwirken von Eltern und pädagogischen Fachkräften gefördert werde. So kann die Qualität der Betreuung nachhaltig verbessert werden.

Empfehlungen formulieren

Im Rahmen des Projekts veröffentlichten wir gemeinsam mit der Deutschen Liga für das Kind Empfehlungen für pädagogische Fachkräfte, Kindertagespflegepersonen, Einrichtungsleitungen, Träger, Jugendämter, Fachverbände und Verantwortliche in Verwaltung und Politik. Zu den Empfehlungen gehören:

  • Einführung bundesweit verbindlicher und kinderrechtsbasierter Qualitätsstandards im Bereich der frühen Kindertagesbetreuung im Rahmen eines Bundesqualitätsgesetzes;
  • Aufnahme der Kinderrechte in die Bildungspläne aller Länder sowie in die Leitbilder und pädagogischen Konzepte der Kitas und Kindertagespflegestellen;
  • Berücksichtigung der Gestaltung von Erziehungs- und Bildungspartnerschaften zwischen Fachkräften und Familien als verbindlicher Aufgabenbereich für pädagogische Fachkräfte;
  • Einrichtung von leicht zugänglichen Beschwerdeverfahren und Ombudsstellen innerhalb und außerhalb der Institutionen;
  • Einbeziehung der Kinderrechte in die Aus- und Fortbildungen der pädagogischen Fachkräfte;
  • Förderung einer vorurteilsbewussten Kooperation mit den Familien;
  • Sensibilisierung der Eltern für die Rechte ihrer Kinder durch Elternbildung und Elternpartizipation;
  • Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz.

Wissen aufbereiten

In einer zweiten Publikation mit der Deutschen Liga für das Kind wurde eine Übersicht über relevante Rechtsnormen zusammengestellt. Darin finden Sie Informationen zu folgenden Themen:

  • Übersicht zu den Rechtsgrundlagen auf den verschiedenen Ebenen
  • Rechte des Kindes
  • Rechte und Pflichten der Eltern
  • Regelungen für die Angebote früher Kindertagesbetreuung
  • Leitlinien unterhalb der gesetzlichen Ebene
  • Bundesqualitätsgesetz

Downloads


Unser Partner

Die Deutsche Liga für das Kind ist ein bundesweit tätiges, interdisziplinäres Netzwerk zahlreicher Verbände und Organisationen aus dem Bereich der frühen Kindheit. Ziel der Liga ist es, das Wohlergehen von Kindern zu fördern und ihre Rechte und Entwicklungschancen in allen Lebensbereichen zu verbessern. Im Rahmen des Projekts „KindgeRECHT von Anfang an“ übernahm die Deutsche Liga für das Kind die fachliche Federführung, während Save the Children für den methodische und operative Teil verantwortlich war.


Ihre Ansprechpartnerin

Tessa Vorbohle, Abteilungsleitung Deutsche Programme

Tessa Vorbohle

Abteilungsleitung Deutsche Programme

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