Das Projekt: Förderung der wirtschaftlichen Selbstbestimmung von Frauen durch Maßnahmen zur Entwicklung des Unternehmertums
Geldgeber: Generaldirektion Internationale Partnerschaften der Europäischen Kommission (INTPA)
Laufzeit: 1. April 2021 - 31. März 2025
Projekthintergrund
Die von Männern dominierte Wirtschaft Afghanistans ist nach fast vier Jahrzehnten des Konflikts stark unterentwickelt sowie von ausländischer Hilfe und informeller Beschäftigung abhängig. Der Arbeitsmarkt des Landes wird vom Agrarsektor bestimmt. Frauen und Jugendliche werden in ihm strukturell benachteilig und unterrepräsentiert. Das wirtschaftliche Potenzial der afghanischen Frauen bleibt somit weitgehend ungenutzt. In ländlichen Gebieten verbringen Frauen einen beträchtlichen Teil ihrer Zeit mit landwirtschaftlicher Produktion, jedoch ohne dass dies gesellschaftlich anerkannt wird oder wirtschaftliche Vorteile bringt. Während Männer Handel und Vertrieb beherrschen, findet die landwirtschaftliche Arbeit von Frauen vorwiegend im Haus oder auf dem Hof statt. Sie tragen also erheblich zur Verbesserung der Ernährungssicherheit und der Verringerung von Armut bei, sind aber einer Reihe sozialer und wirtschaftlicher Hindernisse ausgesetzt, die ihren Zugang zu wirtschaftlichen Möglichkeiten einschränken. COVID-19-bedingte Lockdowns und Grenzschließungen, dadurch zerstörte Existenzgrundlagen und geringere Einkommen in Verbindung mit chronischer Armut und Ungleichheit machen die wirtschaftliche Stärkung der afghanischen Frauen noch dringlicher.
Projektumsetzung
Dieses Projekt wird in fünf Provinzen Nordafghanistans - Badakhshan, Takhar, Kunduz, Jawzjan und Balkh - über einen Zeitraum von 48 Monaten durchgeführt und zielt darauf ab, die Beschäftigungsmöglichkeiten von Frauen im Agrarsektor zu verbessern. Dabei bauen wir auf Interventionen und Strategien, die sich sowohl in Afghanistan als auch weltweit als wirksam erwiesen haben. Durch die Förderung ihrer wirtschaftlichen Kapazitäten möchten wir den Beitrag der Frauen zu Wachstum und Armutsbekämpfung maximieren. Ganz konkret unterstützen wir die Entwicklung bzw. den Ausbau frauengeführter, nachhaltiger Agrarunternehmen und schaffen durch die Stärkung technischer Fähigkeiten, sowie der Förderung notwendiger Handlungskompetenzen, aber auch der Hilfe beim Abbau gesellschaftsstruktureller Hindernisse eine verbesserte wirtschaftliche Teilhabe von Frauen in städtischen und ländlichen Gebieten. Dies führt zu einem verbesserten Zugang zu Möglichkeiten, Dienstleistungen und Vermögenswerten für afghanische Frauen, wodurch diese ihre Geschäftsideen in der Landwirtschaft nachhaltig entwickeln und umsetzen bzw. ihre bestehenden Unternehmen ausbauen können. Darüber hinaus werden sie befähigt und bestärkt, Geschäftsmöglichkeiten zu nutzen und Einfluss auf Entscheidungsprozesse zu nehmen. Langfristig werden durch dieses Projekt die Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung von Frauen verbessert.