Projekt: Wiederaufbauhilfe für Betroffene der Flutkatastrophe in Pakistan
(early recovery assistance for disaster affectees in Pakistan)
Geldgeber: ECHO - European Civil Protection and Humanitarian Aid Operations (European Commission)
Laufzeit: 15.04.2023 – 30.04.2024
Projekthintergrund
Save the Children ist seit 1979 in Pakistan tätig. Seitdem haben wir mit unseren dortigen Programmen etwa 14 Millionen Kinder und Erwachsene erreicht. Wir führen sowohl humanitäre als auch Entwicklungsprojekte zu den Themenschwerpunkten Ernährungssicherheit und Lebensunterhalt, Gesundheit, Bildung, Kinderschutz, Ernährung, Unterkunft und WASH (Wasser, Sanitär und Hygiene) durch.
Im Sommer 2022 gab es in Pakistan außergewöhnlich starken Monsunregen, der zu großflächigen Überschwemmungen führte. Diese Regenfälle waren die stärksten seit mehr als 30 Jahren.
Laut der pakistanischen Katastrophenbehörde mussten infolgedessen mehr als 33 Millionen Menschen ihre Wohnunterkunft verlassen. Insbesondere in den am stärksten von den Überschwemmungen betroffenen Regionen im Süden Pakistans fehlt es an Nahrungsmitteln, sauberem Trinkwasser und Unterkünften für die Opfer. Das stehende Wasser begünstigt zudem die Ausbreitung von Krankheiten wie Malaria, Cholera oder Dengue-Fieber, an denen viele Menschen erkranken oder sterben. Ferner wurde vielerorts die Infrastruktur zerstört, Wohnhäuser, Schulen, Straßen und Brücken waren vollständig oder teilweise beschädigt. Es kam weitläufig zu verheerenden Ernteausfällen.
Save the Children ist die erste internationale NGO/NRO, die vom Innenministerium die Genehmigung erhalten hat, in allen von der Flutkatastrophe betroffenen Distrikten zu arbeiten. Ebenso wurde Save the Children von der Regierung der Provinz Sindh zum strategischen Partner bei der Bekämpfung der Flutfolgen erklärt.
Projektumsetzung
Angesichts der humanitären Krise, die sich nach den katastrophalen Überschwemmungen abzeichnet, leistet Save the Children lebensrettende und frühzeitige Wiederaufbauhilfe für schutzbedürftige Kinder und ihre Familien. Unsere Arbeit konzentriert sich hierbei auf die am stärksten betroffenen und gefährdeten Gemeinden der Provinzen Sindh und Belutschistan. Damit das Projekt die gefährdete Bevölkerung auf sichere, zugängliche und würdige Weise erreicht, greifen wir auf bewährte Grundprinzipien des Kinderschutzes zurück. Diese sollen gleichzeitig dafür sorgen, Diskriminierung, Missbrauch, Gewalt und Ausbeutung zu bekämpfen.
Als Teil des Projektes werden in betroffenen Regionen Grundschullehrer*innen aus- und fortgebildet. So wird der Zugang zu altersgerechter Bildung von Jungen und Mädchen gesichert. Wenn sie pädagogisch und fachlich entsprechend geschult sind und Lernergebnisse konstant gemessen werden, können die Kinder eine hochwertige und sichere Bildung erhalten. Darüber hinaus werden in Zusammenarbeit mit den Schüler*innen durch einen integrativen und partizipativen Ansatz Schulverbesserungspläne erstellt. Da viele Schulgebäude ganz oder teilweise zerstört wurden, beteiligt sich Save the Children an deren Sanierung und stellt WASH-Einrichtungen bereit, die für Kinder mit und ohne Behinderungen zugänglich sind.
Neben dem Fokus auf Bildung, wird in diesem Projekt außerdem der institutionelle Kinderschutz gestärkt. In Kooperation mit staatlichen, schulischen und kommunalen Einrichtungen, sorgen wir für eine schnelle und sichere Identifizierung und Überweisung von Kindern, die spezielle Schutzmaßnahmen benötigen.
Ergänzend zu den bereits genannten Maßnahmen, möchten wir Familien dabei unterstützen, ihre Grundbedürfnisse zu decken und nicht in Ernährungsunsicherheit zu geraten. Dies wird vor allem durch Bargeldhilfe erzielt. Die Bargeldhilfe ermöglicht Familien, sich bedarfsgerecht zu ernähren und verhindert, dass sich Kinder am Lohnerwerb der Familie beteiligen müssen, anstatt zur Schule zu gehen.