Jetzt spenden DZI Siegel
Publisher Save the Children19.04.2022

Syrien: 4 Millionen Kinder kennen nichts als Krieg

Seit acht Jahren herrscht Krieg in Syrien. Über die Hälfte aller Kinder im Land braucht dringend humanitäre Hilfe, ein Drittel der Mädchen und Jungen kann nicht zur Schule gehen. Wir fordern die Delegierten der Brüsseler Geberkonferenz auf, sich für die Zukunft dieser Kinder einzusetzen.

Zwei syrische Kinder, die aus ihrem Heimatort vertrieben wurden und nun in einem Flüchtlingslager in der Nähe von Idlib leben.

Seit dem Beginn des brutalen Konflikts in Syrien vor acht Jahren wurden etwa 4 Millionen Kinder geboren. Die meisten von ihnen kennen nur Krieg. Für den Bericht: 'A Better Tomorrow: Syria’s Children Have Their Say' haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit 365 Kindern aus den kriegszerstörten Provinzen Idlib, Aleppo, al-Raqqa und al-Hassakeh gesprochen. 

Die Kernaussagen des Berichts:  

  • Gewalt und Unsicherheit, minderwertige Wohnungen und der Mangel an Grundversorgung zählen zu den größten Herausforderungen.
  • Die Trennung von ihren Familien oder der Verlust von Familienmitgliedern ist eine der größten Sorgen. Das Zusammenleben mit der Familie ist für 98 Prozent der Kinder Voraussetzung für ein glückliches Leben.
  • Der Wiederaufbau von Schulen und der Zugang zu Bildung ist für die Zukunft Syriens unerlässlich. Da ein Drittel der syrischen Kinder nicht zur Schule gehen kann, haben viele der befragten Mädchen und Jungen Angst, nur unzureichend oder gar nicht gebildet zu sein.
  • Die Mehrheit der befragten Kinder ist optimistisch in Bezug auf die Zukunft und ihre Rolle beim Aufbau eines besseren Syriens. Sie fordern von der internationalen Gemeinschaft und den politischen Machthaber*innen, Kinder zu schützen und den Konflikt zu beenden.

Dabei bildet die Umfrage nur eine Momentaufnahme von dem ab, was diese Kinder erfahren und erleben mussten. Viele von ihnen haben Dinge erlebt, die kein Kind je erleben sollte. So sagte die 13-jährige Lina *, die vor der Belagerung in Ost-Ghouta geflohen ist und jetzt in Idlib lebt:

Der Krieg hat den Kindern alles genommen und nichts übriggelassen: keine Ausbildung, keine Zukunft. Meine Eltern wurden vor vier Jahren getötet, als eine Granate in unser Haus einschlug. Nachdem sie starben, hoffte ich, dass ich ihnen folgen würde, aber Gott hatte andere Pläne.

Lina*, 13 Jahre aus Syrien

Lina* wünscht sich, dass der Krieg endlich aufhört und ihr Heimatland wiederaufgebaut werden kann. Sie hofft, dass sie wieder zur Schule gehen und ihre Ausbildung beenden kann. 

Kinder in Syrien brauchen eine Zukunft

Save the Children fordert Geber und Regierungen auf, die besonderen Bedürfnisse von Kindern bei Hilfsmaßnahmen zu berücksichtigen und Projekte langfristig zu finanzieren. Schulen müssen sichere Orte sein. Die Staatengemeinschaft muss die Voraussetzungen für eine Beendigung des Konflikts schaffen und dafür sorgen, dass diejenigen, die internationales Recht gebrochen haben, zur Rechenschaft gezogen werden.


*Name zum Schutz geändert

Jetzt Petition zeichnen

Mädchen sitzt in der Schule

Ohne Bildung verlieren Kinder ihre Zukunft. Wir fordern: Keine Bomben auf Schulen!

Zur Petition

Artikel teilen