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Illustration ASAP-Methodenkoffer

Methodenkoffer:
Schüler*innen am Schutzkonzept beteiligen

Einführung

Kinder und Jugendliche haben das Recht, ohne Gewalt aufzuwachsen und sich an allen sie betreffenden Angelegenheiten zu beteiligen. Ein Schutzkonzept soll Schüler*innen vor Gewalt an Schule schützen, daher müssen sie auch bei der  Schutzkonzeptentwicklung einbezogen werden.  

Das Projekt „As soon as possible! Schule als sicherer Ort für alle“ – kurz: „ASAP!“ – von Save the Children, Wildwasser e.V. und der Stiftung SPI zielt darauf ab, Schulen in der Schutzkonzeptentwicklung zu unterstützen, um Gewalt innerhalb und außerhalb von Schulen zu verhindern. 

Dafür wurde ein Methodenkoffer für Fachkräfte entwickelt, um die Beteiligung von Schüler*innen zu befördern: Er beinhaltet Methoden, um zusammen mit Schüler*innen den Schutzkonzeptbaustein Verhaltenskodex für Erwachsene zu erarbeiten und das nötige Wissen dafür zu vermitteln. Sie können den Methodenkoffer nutzen, wenn Sie ein Schutzkonzept für Ihre Schule entwickeln.   

Die hier zur Verfügung gestellten Methoden wurden mit der Stiftung SPI in Workshops mit Schüler*innen an zwei Berliner Sekundarschulen erprobt. Dabei wurden die Praxistauglichkeit und Umsetzbarkeit der Methoden getestet und von den Schüler*innen bewertet.  

Der Methodenkoffer enthält zusätzlich wichtige Schutzmaßnahmen, um potenziell schwierige Themen mit Schüler*innen entwicklungsgerecht und sensibel bearbeiten zu können und beschreibt die wichtigsten Bedingungen, die eine erfolgreiche Beteiligung der Schüler*innen am Schutzkonzeptbaustein Verhaltenskodex für Erwachsene ermöglichen.  

Im Padlet für Fachkräfte erfahren Sie mehr über Geltungsbereiche, Formen und Inhalte von Schutzkonzepten.

1. Wie gelingt Beteiligung?

Ebenso wichtig wie die Methoden zur Beteiligung der Schüler*innen ist der Rahmen, in dem Sie die Methoden anwenden. Hier einige Erkenntnisse aus den Workshops: 

2. Sichere Beteiligung: Schüler*innen schützen und ihre Rechte wahren

Auch während das Schutzkonzept entsteht, sollen die Schüler*innen geschützt sein und ihre Rechte gewahrt werden. Mit den folgenden Maßnahmen schaffen Sie dafür die nötige Voraussetzung.  

3. Methodenkoffer

Damit die Schüler*innen sich wirksam beteiligen können, benötigen sie zunächst Wissen zu Kinderrechten, Schutzkonzepten und dem Verhaltenskodex für Erwachsene.  

Nachfolgend finden Sie Methoden für die Wissensvermittlung und Beteiligung zu folgenden Themen:

  1. Kinderrechte: 10 wichtige Kinderrechte und ihre Bedeutung in der Schule 

  2. Schutzkonzepte: Ziele, Bedeutung und Bestandteile von Schutzkonzepten, Methoden, um Perspektiven der Schüler*innen sichtbar zu machen, Erkennen von Risikosituationen und Gefahren im Schulalltag. 

  3. Verhaltenskodex: Ziele des Verhaltenskodex, Methoden zur Einschätzung des Verhaltens von Erwachsenen gegenüber Schüler*innen („Verhaltensampel”), Methoden zur Erarbeitung des Verhaltenskodex aus Perspektive der Schüler*innen. 

  4. Implementierung: Methoden zur Sicherung der Arbeitsergebnisse, Integration der Ergebnisse in die Entwicklung des Schutzkonzeptes.

Die Themenbausteine und die darin enthaltenen Methoden bauen aufeinander auf, lassen sich aber je nach Vorwissen der Schüler*innen auch einzeln anwenden. So können Sie die Methoden an die konkreten Bedarfe und Strukturen an Ihrer Schule anpassen. Alle Methodenblätter zu den Bausteinen können Sie einzeln herunterladen. Zusätzlich steht Ihnen ein Dokument mit allen Methoden am Ende der Seite als Download zur Verfügung. 

Praxistipp: Wir empfehlen, die Methoden in der angegebenen Reihenfolge anzuwenden. Sie bauen aufeinander auf und sind von Schüler*innen erprobt und positiv bewertet. 

Baustein Kinderrechte

Nur wenn Schüler*innen ihre Rechte kennen, können sie diese aktiv einfordern und Verstöße dagegen melden. Das Wissen über die Kinderrechte bildet die Grundlage für ihre Mitarbeit am Schutzkonzept und stärkt ihre Rolle. Der Baustein Kinderrechte bietet einen umfassenden Einstieg in das Thema.

Baustein Schutzkonzept

Dieser Baustein hat das Ziel, Schüler*innen über Schutzkonzepte und deren praktische Umsetzung zu informieren, damit sie an ihrer Erstellung mitwirken können. Für den Baustein sind Kenntnisse über Kinderrechte (allgemein und in der Schule) notwendig. Auch das Thema Kinderschutz sollte den Schüler*innen bekannt sein.

Praxistipp: In diesem Baustein geht es vorrangig darum, Wissen zu vermitteln. Die Schüler*innen benötigen Vorwissen zu Kinderrechten und zum Kinderschutz, damit sie das Thema Schutzkonzept mit ihrer Lebenswelt in Verbindung bringen können.

Baustein Verhaltenskodex

Einen Verhaltenskodex zu erstellen, bedeutet, verbindliche Regeln für Erwachsene festzulegen, um Grenzverletzungen und Gewalt gegenüber Schüler*innen zu verhindern. Er ist ein zentraler Bestandteil des Schutzkonzeptes. Der Verhaltenskodex benennt einerseits Verhalten, das in der Schule erwünscht ist und andererseits legt er fest, welches Verhalten verboten ist. So gibt der Kodex allen Handlungssicherheit.

Der Baustein Verhaltenskodex bildet daher das Kernstück des Methodenkoffers. Bevor Sie diesen Baustein bearbeiten, sollten Sie mit den Schüler*innen die Themen Kinderrechte, Schutzkonzepte an der Schule und das Recht auf Beteiligung behandelt haben. Nur so können sie sinnvoll an der Erstellung des Verhaltenskodex mitarbeiten.

Beispiele für einen Verhaltenskodex und Material zur Beteiligung der Schüler*innen finden Sie im Padlet

Baustein Implementierung

Die Verantwortung für die Implementierung des entwickelten Verhaltenskodex liegt bei der Schulleitung und den Fachkräften. Mit folgenden Methoden können Schüler*innen zusätzlich Ziele zum weiteren Umgang mit dem Verhaltenskodex entwickeln. Sie werden darin unterstützt, die nötigen Schritte und Verantwortlichkeiten zur Umsetzung ihrer Ziele zu konkretisieren.

Methodenkoffer (gesamt)

Hier finden Sie alle Methoden noch einmal in einem PDF zusammengefasst.

Methodenkoffer (gesamt)

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