Konkret sind aktuell bereits folgende Programme ausgerollt:
Kinderarbeit direkt bekämpfen:
Aufgrund unzureichender Kinderschutz- und Kontrollsysteme sind insbesondere Kinder in Bergbaugemeinden von den schlimmsten Formen der Kinderarbeit betroffen. Gemeinsam mit lokalen Organisationen und Bergbaukooperativen kümmern wir uns um betroffene Kinder und Jugendliche und erarbeiten individuelle Lösungen, die ihnen den Zugang zu Schul- und Ausbildungsmöglichkeiten gewähren und – wenn notwendig – medizinische und psychologische Betreuung ermöglichen. Die Betroffenen werden bis zu einem Alter von 16 Jahren begleitet (lokal erwerbsfähiges Alter) und monatlich finanziell unterstützt, damit sie und ihre Familien nach dem Wegfall des Einkommens dennoch über die Runden kommen. Die Suche nach einer legalen und sicheren Erwerbsmöglichkeit bis zum Erreichen der Volljährigkeit ist der letzte Schritt im konkreten Fallmanagement.
Kinder systematisch schützen:
Um Kinderarbeit systematisch vorzubeugen, schaffen wir Strukturen, die die systembedingten Ursachen von Kinderarbeit bekämpfen. Zu diesen zählen mangelnde staatliche Kontrollsysteme, die das Verbot von Kinderarbeit durchsetzen. Sowie auch fehlende Gesundheitsversorgung und erschwerter Zugang zu wenigen und meist teuren Schul- und Ausbildungsmöglichkeiten. Hinzu kommen die seit Jahrzehnten anhaltenden gewaltvollen Konflikte, die Armut und Korruption befeuern.
Unmittelbare Hilfe im Notfall bieten:
Um den Kindern bestmöglichen Schutz zu bieten, werden Gelder bereitgestellt, die in zusätzliche, unmittelbare medizinische und psychologische Unterstützung für besonders schwere Einzelfälle fließen.
Bildung und Ausbildung fördern, Alternativen erarbeiten:
In den Bergbaugemeinden sollen mehr Kinder von besserer Bildung profitieren, denn der Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung ist einer der wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen von Kinderarbeit. In Kolwezi, im Südosten des Landes und Umgebung statten wir Schulen mit Strom, Wasser sowie Lehr- und Lernmaterialien aus, bilden Lehrkräfte fort und arbeiten mit Behörden an einer besseren Schulfinanzierung.
Über unseren Bildungsfonds können in Einzelfällen Kinder und Jugendliche unterstützt werden, die von Kinderarbeit betroffen waren, aber auch solche, die ohne direkte Betroffenheit keinen ausreichenden Zugang zu Schul- und Ausbildungsprogrammen erhalten. Sie bekommen finanzielle Unterstützung und Stipendien zur Finanzierung der schulischen und beruflichen Entwicklung sowie der täglichen Lebenshaltungskosten, um sich auf ihren Werdegang konzentrieren zu können.
Alternativen zum Kleinbergbau entwickeln:
Insbesondere Jugendliche ab dem gesetzlichen Arbeitsalter von 16 Jahren sind in Bergbaugemeinden wie Kolwezi mangels Alternativen häufig auf die Arbeit im Kleinbergbau angewiesen. Hier setzt Save the Children an: Mit Jugendlichen erarbeiten wir Erwerbsalternativen und unterstützen sie bei der beruflichen Orientierung. Gleichzeitig unterstützen wir lokale Unternehmen dabei, Ausbildungsprogramme und sichere Arbeitsplätze für Jugendliche zu schaffen.
Ein Beispiel für die Zusammenarbeit vor Ort: Unterstützung für Maison Kwetu & Maison Mapendu
Die Programme zeigen: Es bedarf einer engen Zusammenarbeit mit lokalen Verwaltungen, Kooperativen, Unternehmen und Organisationen, damit geschaffene Strukturen und unsere Investitionen nachhaltig wirken. Ein erfolgreiches Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit den lokalen Partnerorganisationen von Save the Children Maison Kwetu und Maison Mapendu.
Hier erhalten schutzbedürftige Jungen und Mädchen Betreuung, psychosoziale Unterstützung und Bildung. Gemeinsam wird daran gearbeitet, für Kinder, die in den Minen oder deren Umfeld arbeiten, neue Perspektiven zu entwickeln. Manche werden dabei unterstützt, wieder in die Schule zu gehen, andere erhalten die Möglichkeit zu einer beruflichen Qualifizierung – zum Beispiel in der Landwirtschaft, Schreinerei, im Bauhandwerk oder beim Schweißen. Auch beim Einstieg in den Beruf sind wir an ihrer Seite.
Die Familien der Kinder und Jugendlichen werden bei Bedarf unterstützt, genug Einkommen zu erzielen. Zudem werden Jugendlichen, die nicht mehr bei ihren Familien wohnen können, von den Partnerorganisationen Unterkünfte angeboten.