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Der Bericht "Krieg gegen Kinder: Tötliches Vergessen"

Krieg gegen Kinder
Tödliches Vergessen

Jeder Krieg ist ein Krieg gegen Kinder

Kinder in Kriegen und Konflikten sind tagtäglich Ziel schwerer Verbrechen. Unsere 2018 erstmals veröffentlichte Berichtreihe "Krieg gegen Kinder" widmet sich den durch die Vereinten Nationen erfassten und veröffentlichten sechs schwersten Verbrechen an Kindern. Dazu gehört auch die Sicherheit und das Wohl von Kindern in Konfliktgebieten, die im Mittelpunkt des aktuellen Berichts stehen.

Kindern in Konfliktgebieten fehlt es häufig an essenziellen Grundnahrungsmitteln, Wasser und Schutz.

Jemen

Zwei Jungen im Jemen

Der Jemen steht im Jahr 2021 an erster Stelle der gefährlichsten Konfliktländer für Kinder. Das Land leidet unter einer verheerenden Wirtschaftskrise. Trotz hoher Bedarfe, wurden 2021 gerade einmal 63 Prozent der im humanitären Bedarfsplan errechneten Mittel bereitgestellt.

Afghanistan

Zwei Kinder in Afghanistan.

Kinder in Afghanistan erlebten 2021 weiterhin extremen Hunger. Aufgrund der wirtschaftlichen Krise konnten viele nicht zur Schule gehen und mussten stattdessen arbeiten, fliehen oder heiraten. Im vergangenen Jahr wurden 2.356 Kinder in Afghanistan getötet oder verstümmelt.

DR Kongo

Jean* aus der Dempokratischen Republik Kongo

In drei der sechs schweren Verbrechen wurden in der Demokratischen Republik Kongo die höchsten Zahlen dokumentiert: bei Entführungen, sexualisierter Gewalt und der Rekrutierung von Kindern durch bewaffnete Gruppen. Im Jahr 2021 wurden 474 Kinder getötet oder verstümmelt – die höchste Zahl, die je im Land erfasst wurde.

Auf einen Blick: Haupterkenntnisse

Der Bericht „Krieg gegen Kinder: Tödliches Vergessen“ veranschaulicht die globalen Entwicklungen für die Sicherheit und das Wohl von Kindern anhand der Verbrechen, die in Konfliktgebieten begangen wurden. Zudem beinhaltet er eine Analyse der Medienberichterstattung zu Konflikten zwischen Januar und September 2022.

Was ein Konflikt für Kinder bedeutet, ist sehr verschieden. Sie sind verschiedenen Risiken ausgesetzt abhängig von Alter, Geschlecht und Einkommen der Familie sowie von Behinderungen und der seelischen Gesundheit. Zudem gibt es regionale Unterschiede sowie verschieden stark betroffene Gebiete selbst innerhalb eines Landes. Dementsprechend kann die benötigte Form der Unterstützung variieren.

  • Eines von sechs Kindern – 449 Millionen – lebte 2021 in einem Konfliktgebiet. Das sind zwar weniger als im Vorjahr, dafür lebten aber neun Prozent mehr in Regionen mit hoher Konfliktintensität.
  • In Afrika lebten weltweit die meisten Kinder in Konfliktgebieten (180 Millionen).
  • Im Nahen Osten lebte fast jedes dritte Kind in einem Konfliktgebiet. Das ist ein höherer Anteil als in allen anderen Regionen der Welt.
  • 24.515 schwere Verbrechen an Kindern wurden im Jahr 2021 dokumentiert. Das ist der niedrigste Wert der vergangenen fünf Jahre. Doch die Dunkelziffer ist wahrscheinlich hoch.
  • Die Zahl getöteter oder verstümmelter Kinder ist vier Jahre in Folge gefallen auf 8.113 im Jahr 2021. Das sind aber noch immer 22 Kinder pro Tag. Eine hohe Dunkelziffer ist wahrscheinlich.
  • Von 2019 bis 2021 gab es einen starken Anstieg der Fälle, in denen Kindern der Zugang zu humanitärer Hilfe verweigert wurde.
Ein Mädchen aus Afghanistan.

Unsere Forderungen

Die Welt muss den Krieg gegen Kinder stoppen. Staaten stehen in einer besonderen Verantwortung, Kinder vor schweren Verbrechen zu schützen und Verantwortliche für Kinderrechtsverletzungen zur Verantwortung zu ziehen. Save the Children ruft Regierungen weltweit zu folgenden Maßnahmen auf:

  • Alle Staaten müssen ihren Pflichten des internationalen Rechts nachkommen. Sie sollten für entsprechende Trainings ihrer Streitkräfte sorgen, sodass sie zu den Rechten von Kindern und zur Prävention und von schweren Verbrechen an Kindern ausgebildet sind.
  • Sie sollten den Pariser Prinzipien und Verpflichtungen gegen den Einsatz und die Rekrutierung von Kindern (2007) nachkommen und diese implementieren.
  • Sie sollten sie die politische Erklärung zum Schutz von Schulen in Konfliktgebieten (Safe Schools Declaration) in konkrete Maßnahmen umsetzen.
  • Sie sollten die Erklärung zum Einsatz von Explosivwaffen in dicht besiedelten Wohnräumen (EWIPA) unterzeichnen und einhalten, um die Zivilbevölkerung in Konflikten besser zu schützen.
  • Staaten, die an der Lieferung von Waffen beteiligt sind, sollten dies unterbinden, wenn ein erhebliches Risiko besteht, dass diese Gewalt gegen Kinder begünstigen.
  • Regierungen und Geber sollten finanzielle Mittel bedarfsorientiert zur Verfügung stellen und Finanzierungszusagen flexibel und langfristig anlegen.
  • Geber und Regierungen sollten Kinderschutzmaßnahmen politisch und finanziell priorisieren und sicherstellen, dass die Bedarfe und Rechte von Kindern in all ihrer Diversität berücksichtigt werden.
  • Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung – insbesondere gegen Kinder – müssen systematisch verfolgt und dokumentiert werden.

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Ein Mädchen in einem von Save the Children eingerichteten Schutz- und Spielraum. © Save The Children

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Zwei Mitarbeiter von Save the Children bei einem Nothilfe-Einsatz. © Save The Children

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