Projekt: Verringerung der Auswirkungen vorhersagbarer Katastrophen durch die Initiierung vorausschauender humanitärer Hilfe im Sudan
Geldgeber: Auswärtiges Amt (AA)
Laufzeit: 01. Januar 2024 – 31. Dezember 2026
Projekthintergrund
VORAUSSCHAUENDE HUMANITÄRE HILFE
(auch: Anticipatory Action) meint Maßnahmen, die auf Grundlage von Prognosen und Vorhersagen stattfinden und wirken, bevor Krisen und Katastrophen zu Not, Zerstörung oder Tod führen.
Der Sudan befindet sich in einer humanitären Krise, die sich zunehmend verschärft. Der Konflikt zwischen den Sudanesischen Streitkräften und den Rapid Support Forces (RSF) hat zur einer humanitären Katastrophe dramatischen Ausmaßes geführt. Die Folgen sind vielfältig: massive Fluchtbewegungen und Vertreibung, erschwerter Zugang zu essenziellen Diensten und eine besorgniserregende Verschlechterung des humanitären Zugangs. All dies hat verheerende Auswirkungen für die sudanesische Bevölkerung. Millionen Menschen mussten innerhalb des eigenen Landes fliehen, viele suchen in den Nachbarländern Zuflucht. Zudem herrscht im Sudan eine schwere Ernährungskrise. Der Anteil der von akuten Ernährungsunsicherheit betroffenen Menschen ist zu Projektbeginn mit 20 Millionen Menschen bzw. 42 % der Gesamtbevölkerung dramatisch hoch. Die Menschen in den Konfliktgebieten sind besonders stark von Nahrungsmittelknappheit betroffen. Hinzu kommt, dass schon jetzt die Auswirkungen der Klimakrise im Sudan spürbar sind und extreme Überschwemmungen, immer längere Trockenperioden, Ernteausfälle und Wasserknappheit eine extreme Bedrohung darstellen.
Projektumsetzung
Oft werden Projekte erst dann umgesetzt, wenn ein humanitäres Risiko (Dürre, Überschwemmung, Schädlingsbefall, Epidemie bei Menschen und Tier) bereits stattgefunden hat. Viele dieser Schocks können jedoch vorhergesagt werden. Dies schafft die Möglichkeit, evidenzbasierte vorausschauende humanitäre Hilfe (geläufig ist auch der englische Begriff Anticipatory Action) zu leisten. Negative Auswirkungen auf verschiedene Sektoren wie Gesundheit, Ernährung oder Bildung können so verringert werden. Mit der Förderung vom Auswärtigen Amt (AA) wird Save the Children eng mit den Gemeinden in den Projektregionen zusammenarbeiten. Es soll gemeinsam ermittelt werden, welche Vorhersageanalysen es bereits gibt, wie diese verbessert werden können und welche Maßnahmen durchgeführt werden können. Dazu führen wir inklusive Workshops durch, damit marginalisierte Gruppen (z.B. Frauen, Kinder und Menschen mit Behinderungen) Gehör finden und ihre Bedürfnisse einbezogen werden. Die Gemeinden werden unterstützt, Risiken selbst vorherzusagen und Gelder aus humanitären Fonds für vorausschauende Maßnahmen zu erhalten. Insgesamt soll das humanitäre System im Sudan dahingehend beeinflusst werden, einen systematischeren Ansatz der vorausschauenden humanitären Hilfe zu verfolgen. Landesweite Initiativen für soziale Sicherung und Armutsbekämpfung werden so effizient unterstützt.