"Der Unerschütterliche" - Erster Weltkrieg (1914-1918)
Erich Karl wurde 1913 kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs in Weimar in eine einfache Arbeiterfamilie geboren. Nach Kriegsende erhielt er als 6-jähriger Junge in der Schule sogenannte „Kakao-Trunks“. Finanziert wurden diese mit Spendengeldern von Save the Children aus London, ausgegeben in Weimar von den Quäkern, für Kinder aus bedürftigen Familien, um ihre durch Krieg und Hunger gezeichneten Kinderkörper wieder aufzupäppeln.




Erich Karl ist Zeitzeuge zweier Weltkriege, der Weimarer Republik und der DDR. Heute lebt der 106-jährige in seiner eigenen Wohnung in einer Altersresidenz in Berlin. Seine Kindheit im Krieg ist lange her, die Erinnerung daran bruchstückhaft, nur der Blechnapf für den Kakaotrunk ist ihm immer gegenwärtig. Die aktuellen Krisen sind gefühlt ganz nah. Von seinem Balkon aus kann Erich Karl auf ein Containerdorf blicken, in dem Erwachsene und Kinder aus Syrien und Afghanistan leben. Geflohen vor Bedrohung und Gewalt.






„Fanfare für einen unerschütterlichen Mann“

Der stille abendliche Moment im Leben des Jahrhundertzeugen Erich Karl regte den Journalisten Ingo Zamperoni zu seinem Text an.
Stets freundlich und dankbar für die als Kind erfahrene Hilfe, lebte Erich Karl selbstständig in Berlin. Er verstarb am 19. Juni 2021 im gesegneten Alter von 107 Jahren in seiner Wohnung. Sehen Sie hier einen Nachruf auf den Jahrhundertzeugen: