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Rajiya, geboren im Flüchtlingscamp in Bangladesch

Rajiya (15 Tage)
Bangladesch

"DAS BABY DER HOFFNUNG" – Rohingyakrise (seit 2017)

Rajiya (Name geändert) wurde 2019 im Flüchtlingslager Kutupalong in der Mutter-Kind-Station von Save the Children geboren. Als wir sie kennenlernten, war sie erst 15 Tage alt. Ihre Mutter, eine Angehörige der Rohingya, floh im August 2017 mit Hunderttausenden Landsleuten vor der brutalen Gewalt in Myanmar nach Bangladesch. Die Untersuchungsmission der UN berichtete von gravierenden Menschenrechtsverletzungen gegen die staatenlose muslimische Minderheit. Rund 300.000 Rohingya hatten schon nach früheren Angriffen Zuflucht in Bangladesch gefunden. Doch das armutsgeplagte Land will die inzwischen eine Million Rohingya nicht dauerhaft ansiedeln.

Blick von Bangladesch nach Myanmar
„Wir mussten alles zurücklassen – das Land, die Häuser – und weglaufen. Wir hatten kein Geld bei uns. Für die Grenzüberquerung gaben wir ihnen unseren Schmuck.“
– Rajiyas Mutter
Gewässer in Bangladesch, Fotoprojekt Ich lebe
Rajiyas Mutter unterwegs in Bangladesch

Rajiyas Mutter hat die Toten damals unterwegs gesehen – Erwachsene und Kinder, eingewickelt in den roten Tüchern buddhistischer Mönche. „Das war das Militär“, sagt sie. „Wir kamen vor Angst fast um, als wir das Gemetzel sahen. Hättest du da keine Angst gehabt?“, fragt sie uns.

Rohingya Flüchtlingscamp in Bangladesch
Fahrer in Bangladesch
Essensausgabe von Save the Children für Rohingya

Rajiya, das Baby der Hoffnung in 'Ich lebe'

Die andauernde Gewalt gegen die Rohingya in Myanmar ist die Ursache dafür, dass Rajiya in Kutupalong, dem derzeit größten Flüchtlingslager der Welt, geboren wird. Ihre junge Mutter flieht gemeinsam mit anderen Angehörigen der staatenlosen muslimischen Minderheit nach Bangladesch, um den brutalen Übergriffen von Polizei und Militär zu entgehen. Wie die meisten von ihnen, landet auch Rajiyas Mutter in dem Millionenlager bei Cox’s Bazar. Dort, in der Mutter-Kind-Station von Save the Children, kommt das gerade 2,6 Kilo
 schwere Mädchen 2019 zur Welt.

 

Geburtsstation von Save the Children im Flüchtlingscamp
Save the Children Geburtstation in Bangladesch
Rajiyas Mutter, Geflüchtete Rohingy
„Wenn mein Kind etwas größer ist und laufen kann, werde ich arbeiten. Ich wünsche mir, dass Rajiya hier lernen kann.“
– Rajiyas Mutter
Baby Rajiya und ihre Mutter

Wie lange beide bleiben werden, ist ungewiss. Die Regierung von Bangladesch will die Rohingya nicht dauerhaft ansiedeln. Allerdings bleibt auch eine Rückkehr nach Myanmar vorerst ausgeschlossen. Wird Rajiya ihr Leben im Lager zubringen? Oder als Ausgestoßene in Myanmar? Oder wird sie Glück haben und selbstbestimmt leben? Rajiya wird in Kutupalong erhalten, „was immer Allah ihr gibt“, sagt ihre Mutter. Dazu gehört auch die humanitäre Nothilfe, die Save the Children und viele andere Organisationen seit 2017 leisten.

Menschen in Cox's Bazar, Bangladesch Flüchtlingscamp

In jedem Kind können wir uns selbst erkennen. Es hat dasselbe Recht auf Schutz, Zuwendung und Entfaltung wie wir. Deswegen ist das Baby Rajiya für mich auch eine Parabel unserer Zeit.

Dr. Gerd Müller, Entwicklungsminister

„Menschenkinder“

Viele Monate lang stellte Dr.Gerd Müller, Bundes­minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, die Bilder dieses Buches in seinem Ministerium aus. Darunter auch die Aufnahme der kleinen Rajiya — für den enga­gierten Minister mehr als eine Fotografie.