Mentale Gesundheit: Kinder in Gaza haben kaum noch Hoffnung
Fünf Monate nach der Eskalation von Gewalt im Gazastreifen haben Kinder kaum noch Hoffnung auf eine Zukunft ohne Krieg und Entbehrungen und leiden auch psychisch immer mehr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von Save the Children.
Der Verlust geliebter Menschen, Angst um das eigene Leben, Beschuss, Flucht, Hunger und Durst: Dinge, die kein Kind je erleben sollte, sind für die Mädchen und Jungen im Gazastreifen täglich Realität. Gleichzeitig wird es für die vor Ort tätigen Helfer*innen immer schwieriger, sie psychosozial aufzufangen. Das zeigt eine neue Umfrage von Save the Children, an der Eltern, Betreuende und Partnerorganisationen vor Ort sowie Jugendliche und Expert*innen für mentale Gesundheit in der Region teilnahmen. Die Versorgung durch die sechs öffentlichen psychosozialen Zentren und das einzige stationäre psychiatrische Krankenhaus im Gazastreifen ist komplett zusammengebrochen.
Kinder in Gaza tragen lebenslange psychische Folgen
Ohne einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand sowie schnelle Hilfe, so die Expert*innen für psychische Gesundheit und Kinderschutz, die mit Save the Children im Gazastreifen zusammenarbeiten, werden viele Kinder lebenslange psychische Folgen davontragen. Das zeigt auch die aktuelle Umfrage: Die Befragen berichten von Angst, Unruhe, Essstörungen, Bettnässen, Hyperaktivität und Schlafproblemen, von Rückzug und Aggression bei den Kindern. Jeder weitere Tag, an dem Gewalt herrscht, lässt ihre Chancen auf Heilung rapide sinken. Es gibt keine festen Routinen, keine Möglichkeit zu spielen oder zu lernen, dazu verzweifelte Eltern, die selbst keinen Ausweg sehen. Laut den Fachleuten ist kein Entrinnen aus der Realität des Krieges möglich.
Psychische Gesundheit: Nur Waffenstillstand kann Kindern helfen
Wir fordern einen sofortigen, dauerhaften Waffenstillstand und den ungehinderten Zugang humanitärer Hilfe in den Gazastreifen. Nur so haben die Kinder dort eine Chance, das Erlebte je zu verarbeiten. Auch um das Wohlergehen der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln – darunter Kinder – sorgt sich Save the Children und fordert ihre sofortige Freilassung. Auch sie werden dringend psychosoziale Versorgung benötigen, um ihre schrecklichen Erlebnisse zu verarbeiten.
Gaza, Syrien und weltweit: Wir fordern ein sicheres Leben für Kinder!
Save the Children unterstützt seit 1953 Kinder in den palästinensischen Gebieten und arbeitet im aktuellen Konflikt unablässig daran, lebensrettende Hilfe bereitzustellen und in den Gazastreifen zu bringen. Unser Einsatz muss weiter gehen, denn bewaffnete Konflikte und Kriege wie aktuell in Israel und den palästinensischen Gebieten und in Syrien, wo sich der Konflikt an diesem Freitag zum 13. Mal jährt, beeinträchtigen oder zerstören immer mehr Kinderleben.
Damit wir Kindern in Kriegsgebieten wie Gaza, Syrien, Jemen oder der Ukraine weiter helfen können, freuen wir uns über Spenden für unseren Nothilfe-Fund.