Zyklon Idai: Die Welt darf die Kinder nicht aus den Augen verlieren
Einen Monat nach den schweren Zerstörungen durch Zyklon Idai leiden viele Kinder unter schwerem psychischen Stress. Eine Befragung von Betroffenen hat ergeben, dass die kurz- und langfristigen Nöte der betroffenen Mädchen und Jungen immer größer werden.
Fast eine Million Kinder leiden unter den Folgen der Zerstörung durch Zyklon Idai. Viele von ihnen zeigen Anzeichen von schwerem psychischen Stress, einschließlich Bettnässen, Alpträumen und Angstzuständen. Maria Waade, Save the Childrens Spezialisten für psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung in Mosambik, ist extrem besorgt über das langfristige Wohlergehen der Kinder und ist sich sicher, dass die Geschehnisse die Kinder noch lange verfolgen werden.
Save the Children hat in einer der Notunterkünfte in der Hafenstadt Beira Kinder und ihre Familien nach ihren Erfahrungen während und nach dem Zyklon befragt. Mehr als 100 Kinder wurden gebeten, ihre Häuser vor, 40 von ihnen auch nach dem Zyklon zu malen, einige von ihnen haben beschrieben, was sie gesehen hatten. Mehrere Eltern äußerten, dass ihre Kinder anhänglicher oder aggressiver geworden seien.
Kinder müssen schreckliche Erlebnisse verarbeiten
Die 11-jährige Ines, die aus der am schlimmsten getroffenen Region Buzi stammt, konnte sich auf ein Boot retten. Seitdem hat sie ihre Brüder und ihren Vater nicht mehr wiedergesehen. Sie hat ein Bild gemalt von Leichen, die im Flutwasser treiben, umgeben von zerborstenen Bäumen.
Zyklon Idai traf am 14. März in Beira auf Land und hat auf seinem Weg Häuser, Schulen, Warenhäuser und Ernten und damit das Leben von fast 1 Mio. Kindern weggefegt. Viele sind nun in Zelten, Schulen und anderen Übergangsbehausungen untergebracht und haben nur eingeschränkten Zugang zu Wasser oder sanitären Anlagen.
50 weitere kinderfreundliche Räume geplant
Save the Children ist bereits seit 1986 in Mosambik aktiv und konnte deshalb schnell reagieren. Sämtliche Hilfe wird eng mit der mosambikanischen Regierung und anderen Nichtregierungsorganisationen koordiniert, um möglichst effizient zu sein. Die Organisation stellt Not-Unterkünfte und Nahrungsmittel zur Verfügung und hat nun auch mit Programmen zu Kinderschutz und psychosozialer Unterstützung begonnen. Dazu gehören auch sechs kinderfreundliche Räume in und bei Beira, 50 weitere kommen in den nächsten Wochen dazu. Die Organisation macht auch Bildungsangebote und unterhält mobile Gesundheitseinrichtungen, um auch Kinder in abgelegenen Gebieten erreichen zu können. Mit dieser Arbeit wurden bisher fast 40.000 Menschen erreicht.
Die kinderfreundlichen Räume bieten den Mädchen und Jungen einen Ort, an dem sie unter der Aufsicht geschulten Personals spielen, lernen, sich ausdrücken und mit anderen Kindern zusammen sein können. In dem Chaos sind derartige Einrichtungen wichtig für die Stabilisierung der Kinder. Das Personal ist geschult darin, Anzeichen seelischer Störungen zu erkennen, die besondere Aufmerksamkeit und Behandlung benötigen. Save the Children leistet außerdem Hilfestellung für Eltern und Erziehungsberechtigte, die sich um gestresste und verzweifelte Kinder sorgen.
So hilft Ihre Spende
Schon mit 99 € ermöglichen Sie sechs Kindern u.a. psychosoziale Betreuung in unseren Schutz- und Spielräumen.