Jemen: Der Krieg verschlingt eine ganze Generation
Enttäuschendes Ergebnis der Jemen-Geberkonferenz Anfang dieser Woche: Die Vereinten Nationen (UN) hatten den Bedarf auf 3,85 Milliarden US-Dollar beziffert, um zumindest die akute Not der Menschen im Jemen bekämpfen zu können. Zugesagt wurden aber nur 1,7 Milliarden US-Dollar. UN-Chef Antonio Guterres beschrieb es mit drastischen Worten: Kindsein im Jemen sei eine besondere Hölle, der Krieg verschlinge eine ganze Generation.
Save the Children schätzt, dass dieses Jahr etwa zwei Millionen jemenitische Kinder akuten Hunger leiden werden. 400.000 Kinder unter fünf Jahren könnten an Mangelernährung sterben. Denn wie der 11 Monate alten Haifa* geht es im Jemen aktuell hunderttausenden Kindern. Mangelernährung und behandelbare Krankheiten sind im Jemen oftmals ein Todesurteil, denn die Gesundheitsversorgung ist vielerorts zusammengebrochen. Corona hat die Lage weiter verschlechtert.
Obwohl Save the Children und andere Hilfsorganisationen in den letzten Wochen Alarm geschlagen und auf die Hungerkatastrophe im Jemen aufmerksam gemacht haben, hat die Staatengemeinschaft nicht genügend Gelder zugesagt, um die Katastrophe aufzuhalten.
Save the Children ist seit mehr als 50 Jahren im Jemen im Einsatz. Auch unter den gefährlichen Bedingungen des Bürgerkrieges, der das Land in eine tiefe Krise gestürzt hat, versuchen wir, den Familien zu helfen. Mit größter Sorge haben unsere Teams in den letzten Monaten beobachtet, dass aufgrund der fehlenden Hilfen immer mehr Menschen nicht genug zu essen haben. Um die bestehenden Ernährungsprogramme zu erhalten, wären etwa drei Milliarden Euro nötig gewesen. Die fehlende Solidarität mit den Menschen im Jemen wird weitere Menschenleben kosten.
Save the Children ist weiterhin vor Ort, um Kindern und ihren Familien beizustehen. Wir müssen unsere Arbeit ausweiten. Bitte unterstützen Sie unsere Nothilfe im Jemen mit Ihrer Spende!
*Name zum Schutz geändert