Jemen: Zwei Millionen Kinder unterernährt
Millionen Kinder im Jemen sind unterernährt. Tausende Kinder wurden durch den andauernden Bürgerkrieg im Land getötet oder verletzt. Save the Children ist mit Nothilfeprojekten vor Ort.
Die Menschen im Jemen leiden seit über acht Jahren unter dem Bürgerkrieg und der daraus entstandenen Hungerkrise – tausende Kinder sind bereits gestorben. Seit Beginn des Konfliktes sind 11.000 Kinder getötet oder verletzt worden. Dabei liegt die tatsächliche Zahl der Opfer des Kriegs laut Berichten wahrscheinlich weitaus höher.
Im Jemen kämpft die Regierung mit Hilfe Saudi-Arabiens und anderer Staaten gegen die Huthi-Rebellen, die wiederum Unterstützung aus dem Iran erhalten. Der Iran und Saudi-Arabien fechten einen Stellvertreterkrieg in dem Land aus, dem Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind. Dabei werden den Konfliktparteien schwere Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen vorgeworfen, die auch mit deutschen Waffen begangen wurden. Eine Waffenruhe, die im April in Kraft trat und zweimal verlängert wurde, lief Anfang Oktober aus.
Mangelernährung als Folge des Kriegs
Laut den Vereinten Nationen (UN) sind im Jemen 2,2 Millionen Kinder akut unterernährt. Zudem sind ihre Immunsysteme so geschwächt, dass sie extrem anfällig für Krankheiten sind. Vor allem Cholera und Masern brechen immer aus – Krankheiten, die durch eine Impfung vermeidbar wären.
Jemen gerät in Vergessenheit
Bei einer Untersuchung von Save the Children und PRIO für den Report „Krieg gegen Kinder – Tödliches Vergessen“ kam heraus, dass die Medienberichterstattung über die Situation im Jemen im Vergleich zu anderen Krisen weltweit vollkommen unterrepräsentiert ist. Obwohl der Jemen das gefährlichste Land für Kinder ist, erhielt das Land nur 2,3 Prozent der Aufmerksamkeit, welche die Ukraine seit dem russischen Angriffskrieg bekam.
Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland betont:
Weltweite Hungerkrise bekämpfen
Weltweit sind acht Millionen Kinder schwer mangelernährt. Neben dem Jemen sind Afghanistan, Syrien, Somalia, Äthiopien und Kenia am stärksten von der Hungerkrise betroffen. Konflikte und Kriege gehören dabei zu den größten Hungertreibern und entstehen nicht unabhängig von globalen Zusammenhängen. Deswegen ist es besonders wichtig, auf die Not der Menschen aufmerksam zu machen und ihnen zur Seite zu stehen.
Wir bitten Sie herzlich, unsere Arbeit für Kinder in Not mit einer Spende zu unterstützen – jede Hilfe zählt!