Schwere Erdbeben erschüttern Türkei und Syrien
In der Nacht zu Montag haben schwere Erdbeben bis Stärke 7,8 den Südosten der Türkei und Nordsyrien erschüttert. Das Epizentrum lag laut Behörden nahe der türkischen Stadt Gaziantep, in direkter Nähe zur syrischen Grenze. Gegen Mittag wurde ein weiteres schweres Beben gemeldet. Die Opferzahlen sind unklar und steigen stündlich an.
Über 3.600 Menschen haben laut Angaben der örtlichen Behörden bei den schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien ihr Leben verloren. Es ist zu befürchten, dass die Opferzahlen weiter ansteigen. Allein in der Türkei wurden mehr als 2.000 Gebäude zerstört. Rettungsteams aus dem ganzen Land würden zusammengezogen. Man habe zudem die Alarmstufe vier ausgerufen und somit um internationale Hilfe ersucht. Die Rettungs- und Bergungseinsätze wurden durch Schnee und Eis behindert. Bewohner sind auf verschneiten Straßen unterwegs und versuchen mit bloßen Händen, Menschen aus den Trümmern zu bergen.
Region immer wieder von Erdbeben betroffen
Im Libanon, Irak und auf Zypern waren die Beben vom Montag ebenfalls zu spüren. In den libanesischen Städten Beirut und Tripoli flohen die Menschen aus Angst vor Einstürzen aus ihren Wohnungen, berichteten Augenzeugen. Das gesamte Ausmaß der Katastrophe ist bislang nicht absehbar. Es besteht auch die Gefahr von weiteren Nachbeben.
Besonders die Türkei und Nachbarregionen sind immer wieder von schweren Erdbeben betroffen. Dort grenzen zwei der größten Kontinentalplatten aneinander: die afrikanische und die eurasische. Bei einem starken Beben kamen im Oktober 2020 in der Region Izmir mehr als 100 Menschen ums Leben. Im Jahr 1999 wurde die Türkei von einer der schwersten Naturkatastrophen ihrer Geschichte getroffen: Ein Beben der Stärke 7,4 nahe der Stadt Izmir kostete mehr als 17.000 Menschen das Leben.
Save the Childrens Nothilfe vor Ort
In den betroffenen Regionen werden wir Familien Soforthilfe zur Verfügung stellen, damit sie Materialien für den Wiederaufbau ihrer Unterkünfte, Schutz vor Kälte und andere dringende Güter wie Lebensmittel und sauberes Wasser erhalten.
Unsere Teams sind schon seit längerem in der Türkei und im Norden Syriens aktiv und führen Projekte zum Schutz von Kindern durch, die in den zahlreichen Camps für Geflüchtete ausharren müssen – und denen es an nahezu allem fehlt. Wegen des anhaltenden Krieges in Syrien gibt es zahlreiche Binnen-Geflüchtete, die im Norden Syriens Schutz suchen. Auch in der Türkei gibt es zahlreiche Camps und Unterkünfte für Geflüchtete. Wir leisten Hilfe insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Bildung, Sanitärversorgung und Hygiene.
Bitte spenden Sie für unseren Emergency Fund, damit wir Kindern und ihren Familien in Notsituationen wie diesen zügig helfen können. Vielen Dank!