Eine Oase im Schulalltag: Projekt zur Leseförderung wird verlängert
Lesen eröffnet Welten. Kinder können durch das Lesen nicht nur in fantastische Bücherwelten abtauchen, sondern legen auch den Grundstein für ihren schulischen Erfolg. Doch nicht alle haben die gleichen Chancen, lesen zu lernen. Save the Children hat deswegen im Projekt „LeseOasen – Leseförderung im Ganztag“ die Lesekompetenz jener Kinder gefördert, die etwas schwierigere Startvoraussetzungen haben.
Das Projekt „LeseOasen – Leseförderung im Ganztag“ möchte Kinder zum Lesen anregen und insbesondere die Kinder erreichen, die bisher wenig mit Büchern in Berührung gekommen sind. Ihre Lesekompetenz soll gefördert und die Freude am Lesen geweckt werden. Das Projekt konnte dank einer Förderung der Postbank umgesetzt werden und wurde nun nach einer erfolgreichen Projektlaufzeit ausgewertet.
Lesen in geschützten Räumen
An insgesamt 51 Grundschulen mit Ganztagsbetreuung wurden lesefreundliche Räume eingerichtet, in denen Kinder Bücher entdecken können und spielerisch an das Lesen herangeführt werden. Das Konzept wurde gemeinsam mit der Goethe-Universität Frankfurt am Main entwickelt und von der InterVal GmbH evaluiert. Trainer*innen von Save the Children haben pädagogische Fachkräfte im Ganztag dabei begleitet, das Leseförderprogramm unter dem Motto „An die Geschichten, losgelesen“ mit Kindern vor allem der zweiten und dritten Jahrgangsstufe durchzuführen.
So wie beispielsweise an der Offenen Ganztagsschule (OGS) der Goldbergschule am Teilstandort Franzstraße in Hagen. Zur LeseOase wurde dort ein Raum im ersten Stock des Schulgebäudes bestimmt, gemütlich eingerichtet mit Ohrensessel und Sitzkissen. Als ein physischer Raum im Ganztagsbereich bietet die LeseOase eine kleine, attraktive Auswahl an Büchern und anderen Medien – und einen Rückzugsort im hektischen Schulbetrieb.
So sind nicht nur in Hagen, sondern überall an Bildungseinrichtungen solche
geschützten Räume entstanden, die Kinder selbst mitgestalten durften. Hier können sie sich ganz ohne Scham oder Angst auf das Lesen einlassen: Ihnen wurde vorgelesen, sie durften aber auch selbst an die Bücher. Auf diese Weise konnten sie ohne Druck positive Lese-Erlebnisse machen.
Weitere Einblicke in die Umsetzung vor Ort bietet die Reportage „Der Raum macht die Geschichte.“
Gezielte Förderung sozial benachteiligter Kinder, auch in der Corona-Pandemie
Save the Children ist es mit den LeseOasen gelungen, vor allem Kinder mit besonderem Bedarf an Leseförderung zu erreichen und zugleich das Prinzip der Freiwilligkeit umzusetzen. Das bestätigt die Projektevaluation in ihrem am 6. September vorgestellten Bericht. Ein wichtiger Schritt hierfür war die gezielte Auswahl der Einrichtungen auf Basis sozialräumlicher Kriterien.
Gerade auch in der Corona-Pandemie konnte das Projekt für die Kinder an den teilnehmenden Schulen eine Stütze sein. Vielerorts war „LeseOasen“ das einzige Projekt im Ganztag, das während der Pandemie weitergeführt werden konnte. Die lesefreundlichen Räume boten den Kindern in der Notbetreuung einen willkommenen Rückzugs- und Ruheort in diesen turbulenten Zeiten. So konnten die Kinder an den teilnehmenden Schulen von den lesefreundlichen Räumen profitieren.
Die LeseOasen gehen in die nächste Runde
Aufgrund der positiven Resonanz des Projektes freuen wir uns sehr, dass das Projekt „LeseOasen“ in Partnerschaft mit der Postbank um drei Jahre verlängert wird. So werden wir auch in Zukunft dazu beitragen, das Kinderrecht auf Bildung umzusetzen und Chancengleichheit zu stärken.