Erdbeben Haiti: Kinder hungern auf den Straßen
Nach dem katastrophalen Erdbeben auf Haiti steigt die Zahl der Todesopfer auf über 2.000 an. Etwa 9.900 Menschen wurden verletzt. Besonders alarmierend ist die Situation in der Hafenstadt Les Cayes, vor allem für die Kinder. Dort kämpften bereits vor der Naturkatastrophe etwa 160.000 Menschen täglich um ausreichend Nahrung. Save the Children ist direkt in der betroffenen Region im Einsatz und hat mit der Hilfsgüterverteilung begonnen.
Das tödliche Erdbeben von vergangenem Samstag hat im Westen Haitis eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Nach offiziellen Angaben wurden über 7.000 Wohnhäuser zerstört und fast 5.000 beschädigt, darunter auch Krankenhäuser und Schulen. Etwa 30.000 Familien sind nun obdachlos.
Erbeben verstärkt drohende Hungersnot
Kurz nach dem Beben verstärkten Erdrutsche und heftige Regenfälle durch den Tropensturm “Grace” die Not in den ohnehin stark gefährdeten Gebieten zusätzlich. Die Situation auf den Straßen in betroffenen Städten wie Les Cayes bleibt unübersichtlich, die Suche nach Überlebenden unter den Trümmern geht weiter. Der Nothilfe-Koordinator von Save the Children Carl-Henry Petit-Frère ist vor Ort im Einsatz und ruft dringend zur Bereitstellung von mehr Hilfsgütern auf.
Zudem warnt er vor dem sich zuspitzenden Hunger auf Haiti. Bereits vor dem Erdbeben standen schätzungsweise 1,1 Millionen Menschen kurz vor einer Hungersnot, wobei sich etwa 40.000 Menschen kurz vor dem Hungertod befinden. Die Versorgungslage hat sich durch das Beben nochmals verschärft. Wie jede Krise trifft auch diese insbesondere die Kinder. Viele von ihnen haben durch die Katastrophe Familienangehörige verloren oder sind zu Waisen geworden. Sie brauchen nun mehr denn je unsere Unterstützung, betont auch Petit-Frère.
Wir verstärken unsere Nothilfe auf Haiti
Save the Children hat Hilfsgüter wie Planen, Decken, Wasserkanister und Hilfekits verteilt, um betroffene Familien dabei zu unterstützen, die akuten Auswirkungen des Erdbebens zu bewältigen.
Angesichts der sich zuspitzenden Lage weiten wir unsere Hilfe vor Ort aus und versorgen Familien mit Gesundheits- und Ernährungshilfe, Bargeld, richten Schutz- und Spielräume, sowie provisorische Bildungsräume für Kinder ein. Dort bieten wir auch psychosoziale Unterstützung an, um Kindern dabei zu helfen, das Erlebte zu verarbeiten.
Um die Not der betroffenen Menschen auf Haiti zu lindern und Kindern in Not weltweit zu helfen, danken wir Ihnen für Ihre Unterstützung.