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EmergencyKinderschutzPublisher Save the Children28.02.2023Emergency

Nach Erdbeben: Familienzusammenführung statt Adoption

Kinder brauchen nach Katastrophen wie dem Erdbeben in der Türkei und Syrien Schutz und Hilfe. Rebecca Smith, Kinderschutz-Direktorin bei Save the Children International erklärt, warum Adoptionen mit größter Vorsicht zu behandeln sind und zum jetzigen Zeitpunkt keine angemessene Lösung darstellen.

Kinder spielen mit Mitarbeiter*innen von Save the Children nach Erdbeben in der Türkei. © Randa Ghazy/ Save the Children

Die Bilder, die uns nach dem Erdbeben aus der Türkei und Syrien erreichen sind schwer zu ertragen und haben eine große Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Viele Kinder wurden von ihren Familien getrennt und immer noch ist die Lage an vielen Orten unübersichtlich. Bilder von Kindern aus dem Erdbebengebiet haben zu einer Flut von Adoptionsangeboten geführt.

Es ist ganz normal, dass diese herzzerreißenden Bilder den Wunsch auslösen, den Kindern zu helfen, aber eine Adoption sollte niemals während oder unmittelbar nach einer Notsituation wie den jüngsten Erdbeben in Syrien und der Türkei angestrebt werden.

Rebecca Smith, Kinderschutz-Direktorin bei Save the Children International

Der Grund: Die örtlichen Behörden und humanitären Organisationen hatten noch nicht ausreichend Zeit, alle Kinder zu registrieren und mit ihren Familien oder anderen Bezugspersonen zu vereinen. Die Bemühungen laufen auf Hochtouren, doch eingeschränkter Handyempfang, zusammengebrochene Stromleitungen und Schäden an der Infrastruktur machen es schwierig, Familien während einer derartigen Krise wieder zusammenzuführen.

Adoption ist keine geeignete Zwischenlösung

Die Suche nach einer geeigneten Zwischenlösung für die Betreuung dieser Kinder ist in einer solchen Situation von größter Bedeutung und wir tun alles dafür, dass sie für die Kinder sicher sind.

Auch wenn Adoptionsangebote gut gemeint sein mögen, sind sie zu diesem Zeitpunkt keine geeignete Lösung. Die Kinder haben bereits so viel Unruhe erlebt, dass sie Sicherheit und Unterstützung in einer möglichst vertrauten Umgebung brauchen.

Rebecca Smith, Kinderschutz-Direktorin bei Save the Children International.

Save the Children hilft seit mehr als 100 Jahren Kindern in Krisensituationen und weiß, wie wichtig es ist, vor Ort Hilfe und Schutz anzubieten. So haben wir beispielsweise nach einem Tsunami in Zentralsulawesi Familien wieder zusammengeführt. Viele Kinder sind in der Türkei und in Syrien bei Verwandten, Nachbarn oder Freunden untergekommen. Diese Familien brauchen Unterstützung, auch Bargeldhilfen, um die unmittelbaren Folgen des Bebens abzumildern.

So helfen Sie Kindern nach Katastrophen am besten:

  • Spenden Sie an vertrauenswürdige lokale und humanitäre Organisationen, die über Fachwissen im Bereich Familienzusammenführung und Nothilfe verfügen.
  • Informieren Sie sich über die Situation vor Ort und teilen Sie Aufrufe von Organisationen, denen Sie vertrauen. Die Menschen werden auch noch lange nach der Katastrophe auf unsere Unterstützung angewiesen sein und jeder Post, Share oder Kommentar hilft, die Krise nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Save the Children ist vor Ort

Save the Children arbeitet mit dem türkischen Familienministerium zusammen, das die Suche nach Familienangehörigen und deren Wiedervereinigung organisiert. In Syrien haben Hilfsorganisationen ein Fallmanagement eingerichtet, um diesen Kindern auf die bestmögliche Weise zu helfen. Außerdem leisten wir akute Nothilfe und verteilen Nahrungsmittel, Zelte und Nothilfeartikel wie Decken, warme Kleidung, Heizgeräte sowie Hygiene- und Sanitärartikel. Zudem haben wir Spezialist*innen für Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Hygiene entsendet, die den Bedarf vor Ort ermitteln und die Regierung bei ihren Maßnahmen unterstützen werden. Hier können Sie unsere Arbeit in den Erdbebengebieten mit einer Spende direkt unterstützen. 

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