Vulkan-Ausbruch auf Tonga: Wir bereiten Nothilfe vor
Ein gewaltiger Vulkanausbruch hat am vergangenen Wochenende die Inselgruppe Tonga im Pazifik erschüttert. Der Ausbruch fand unter See statt. Nach ersten Berichten gab es Tsunamiwellen und Asche und Rauch gefährden die Gesundheit von Kindern und Familien auf Tonga.
Kurz nach dem Ausbruch des Unterseevulkans Hunga Tonga-Hunga Ha'apai entsandten Neuseeland und Australien Flugzeuge, um das Ausmaß der Katastrophe zu erkunden. Erste Satellitenbilder zeigten schnell, dass der Ausbruch eine 5 km breite und 20 km hohe Asche-, Dampf- und Gaswolke freigesetzt hatte.
Der Vulkan liegt etwa 65 Kilometer nördlich von Tongas Hauptstadt Nuku'alofa und löste am 15.01.2022 gegen 17.30 Uhr Ortszeit einen 1,2 Meter hohen Tsunami aus. Es wurde eine Tsunami-Warnung für Fidschi, Samoa, Vanuatu, Neuseeland und Australien herausgegeben, auf den Fidschi-Inseln wurde eine Flutwelle registriert.
Mitterlweile wird das Ausmaß der Schäden immer deutlicher. Bisher haben drei Menschen ihr Leben verloren, Häuser wurden zerstört und Teile des Archipels sind immer noch von jeglicher Kommunikation abgeschnitten. Schätzungsweise 80.000 Menschen, darunter mindestens 28.000 Kinder, sind in dem Inselstaat mit seinen rund 100.000 Einwohnern von dem Unglück betroffen.
Trinkwasser durch Asche verunreinigt
Wegen des heftigen Ascheregens und der starken Rauchentwicklung hat die Regierung von Tonga die Bevölkerung gebeten, Masken zu tragen und vorerst ausschließlich Tafelwasser zu trinken. Denn neben der Sorge um das Wohlergehen derjenigen, die ihre Häuser verloren haben, besteht eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit von Kindern und ihren Familien durch die Verunreinigung des Trinkwassers. Viele Wasserquellen sind durch Asche verschmutzt worden, die Schwermetalle wie Kupfer, Kadmium und Arsen enthalten kann.
Klimakrise verstärkt das Risiko solcher Katastrophen
Der Klimawandel stellt für viele Inseln im Pazifik eine immer größere Bedrohung dar, insbesondere für die tief liegenden Atolle und Küstengemeinden. Durch den Meeresspiegelanstieg sind diese Inseln auch anfälliger für Tsunamis und Vulkanausbrüche.
Save the Children leitet in Tonga ein Bildungsprogramm. Dabei unterstützen wir das lokale Bildungsministerium bei einem Fernunterrichtprogramm für abgelegene Inseln und entlegene Bevölkerungsgruppen. Auf Tonga selbst ist nur wenig Personal im direkten Einsatz, wir verfügen aber über mehr Ressourcen in Fidschi, Vanuatu und der weiteren Region. Unsere Nothilfe kann somit zügig organsiert werden.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde ursprünglich am 17.01.2022 veröffentlicht und entsprechend neuester Entwicklungen am 20.01.2022 aktualisiert.