Kinderinterview: Schülerinnen der Zeitung „La Voz de Papel“ treffen Florian Westphal
Alma, Isabel und Paula von der Berliner Hausburgschule haben unseren Geschäftsführer interviewt. Es ging um Kriege und Naturkatastrophen – aber auch um Süßigkeiten.
Wie fühlt sich das an, bei Save the Children mitzumachen?
Florian: Ganz toll! Und zwar vor allem wegen der Kolleg*innen in Berlin, aber ich darf ja auch viel reisen. Ich war zum Beispiel vor kurzem in Afghanistan, das ist in Asien, und wenn ich sehe, was da für tolle Leute mit uns arbeiten, wieviel die für Kinder machen, damit sie in die Schule gehen können, und zum Arzt gehen können und damit sie sauberes Wasser trinken können, motiviert mich das. Die Kinder sind oft sehr, sehr arm mit ihren Familien. Man trifft viele Kinder, die echt ein schweres Leben haben, und das macht mich auch traurig. Aber wenn ich dann sehe, wie wir helfen können, finde ich es wirklich schön, für Save the Children zu arbeiten.
Wieso schicken die Länder, die Krieg machen, Bomben und nicht Süßigkeiten oder Bälle?
KINDERINTERVIEW
Wenn du auch einmal ein Interview mit uns führen möchtest – allein oder mit Freund*innen –, dann melde dich bei uns unter redaktion@savethechildren.de.
Florian: Die Frage finde ich sehr gut! Wenn man Süßigkeiten oder Bälle schicken würde, wäre es für Kinder eine sehr viel bessere Welt. Tatsache ist aber, dass sich Länder untereinander auch streiten. Die eine Gruppe von Erwachsenen denkt immer, was sie machen, ist richtig, und die andere Gruppe denkt, das ist völlig falsch. Und eigentlich müssen sie dann versuchen, miteinander zu reden, um einen Kompromiss zu finden, sich einigen. Aber leider ist das so bei uns Menschen, dass wir das oft nicht hinkriegen, sondern anfangen uns zu streiten und gegenseitig zu bekämpfen, und daher kommen die Bomben. Wir versuchen, in diesen Ländern sicherzustellen, dass zumindest die Kinder vor diesem Streit etwas geschützt werden, nicht zu Schaden kommen, dass sie nicht verletzt werden oder wegen des Krieges von zu Hause wegmüssen.
Wie halten Sie das durch, die ganze Zeit hilfsbereit zu sein?
Florian: Bei der Arbeit hilft es wirklich, dass man nie allein, sondern Teil von einem ganz großen Team ist, weltweit sind es viele tausend Menschen, die für Save the Children arbeiten. Es macht große Freude, zu sehen, dass wir helfen konnten und es Menschen und besonders Kindern dann besser geht.
Wird mehr Kindern wegen Kriegen oder wegen Naturkatastrophen geholfen?
Florian: Es gibt Kriege und auch viele Naturkatastrophen, also Überflutungen oder Dürren. Und es gibt auch Erdbeben, wie Anfang letzten Jahres in der Türkei und in Syrien. Das sind manchmal so schlimme Katastrophen, dass wirklich viele Kinder zu Schaden kommen. Sie müssen vielleicht von zuhause weglaufen mit ihren Familien und können oft gar nicht mehr zurück. Viele Kinder sind nach Deutschland gekommen, weil sie vor Kriegen fliehen mussten, zum Beispiel aus Syrien oder Afghanistan. Es ist also sehr unterschiedlich und leider gibt es beides, Kriege und Naturkatastrophen. Bei den Kriegen ist es aber so, dass Menschen damit angefangen haben.
Wie kommuniziert ihr eigentlich mit den Kindern, denn die reden ja eine ganz andere Sprache?
Florian: Ich müsste in meiner Arbeit viel mehr Gelegenheit haben, mich mit Kindern wie euch zu treffen, um auch zu verstehen, was für euch wichtig ist. Wenn ich zum Beispiel in Afghanistan bin, kann ich das nicht, weil ich die Sprache nicht spreche. Aber meine Kolleg*innen tun das und es gibt Übersetzer*innen.