Corona-Hilfe von Unternehmen: großes Engagement und kreative Ideen
In der Corona-Krise müssen Projekte und Hilfsmaßnahmen von Save the Children angepasst und intensiviert werden. Die dafür nötigen Mittel kommen verstärkt auch von engagierten Unternehmenspartner*innen. Jessica Sommer, Leiterin der Unternehmenspartnerschaften und Stiftungen von Save the Children Deutschland, nennt im Interview Beispiele für diese großartige Unterstützung.
Welche Projekte zur Corona-Hilfe sind aktuell in Deutschland dank der Unterstützung von Unternehmen angelaufen?
Jessica Sommer: Wir helfen an Brennpunktschulen, in Notunterkünften und auf der Straße. Digitale Bildung an Brennpunktschulen wird u.a. durch Capgemini, GSK Deutschland und Wacker Neuson unterstützt. Berliner Straßenkindern können wir dank verschiedener Partner unserer Schweizer Kolleg*innen helfen.
Für unsere laufenden Projekte, wie z.B. mit IKEA oder der Postbank, konnten wir schnell innovative Ansätze finden – auch dank des großen Vertrauens der Partner, um auf die Ausnahmesituation an Schulen und Kitas zu reagieren.
Viele Partnerunternehmen von Save the Children haben sich mit Mitarbeiter*innen-Aktionen an der Corona-Hilfe beteiligt – was sind dafür besondere Beispiele?
Die Kampagnen laufen dabei auf unserer eigens dafür aufgesetzten Plattform und können global in kürzester Zeit umgesetzt werden. Viele Unterstützende staunen da, was so möglich ist heute. Es freut uns natürlich, auch hier zeitgemäße Lösungen anbieten zu können.
Hygieneartikel, Schutzausrüstungen und mehr sind in dieser Krise besonders wichtig – gibt es Partner*innen, die mit Sachspenden direkt helfen? Und auch die Verteilung übernehmen?
Jessica Sommer: Grundsätzlich achten wir bei Produkt- und Sachspenden darauf, dass die Kosten für Transport, Lagerung und Verteilung vom Unternehmen getragen werden können. In Italien hat Bvlgari Hand-Desinfektionsgel produziert und direkt an italienische Krankenhäuser gespendet. In Deutschland hat uns LEGO 4.500 Produkte für geflüchtete Kinder gespendet, die direkt an zwölf große Sammelunterkünfte geliefert wurden.
Die Stärke von Save the Children ist insbesondere die internationale Arbeit – für weltweit agierende, deutsche Unternehmen sind wir hier ein spannender Partner. Welche Projekte wurden für Corona neu gestartet?
Jessica Sommer: Durch Maskenverkauf mit Spendenanteil in 29 Ländern unterstützt uns beispielsweise Adidas mit bis zu 1,5 Millionen Euro dabei, Kinder weltweit vor der Pandemie zu schützen. Dank unserer Partnerschaft mit Hyundai können wir 4.000 Gesundheitshelfer*innen in Kenia schulen.
Wir errichten auch kinderfreundliche Räume in asiatischen Zulieferfabriken und bieten Familienberatung an, z.B. mit Unterstützung der Otto Group. Das wird nun wichtiger denn je, da die Fabriken allmählich die Arbeit wieder aufnehmen, während Schulen weiter geschlossen bleiben.
Das Thema digitale Bildung rückt gerade in dieser Zeit durch Home-Schooling immer mehr ins Bewusstsein. Was sind hier die Angebote?
Jessica Sommer: Die Lehrkräfte sind meist der einzige Direktkontakt zu den Schulkindern. Deshalb bestärken wir Lehrkräfte durch digitale Sprechstunden und Trainings. In Spanien haben Vodafone und Samsung dazu beigetragen, für technische Ausstattung und Internetverbindung von besonders benachteiligten Familien zu sorgen. Home-Schooling ist in kurzer Zeit auf einmal ein globales Thema geworden. Es ist spannend zu sehen, wie umfangreich wir in unseren Projekten weltweit bereits auf den Bedarf reagieren.
Ihr Engagement als Unternehmen
Sie sind selbst Mitarbeiter*in oder Leiter*in eines Unternehmens, dass sich für Kinderrechte engagieren möchte? Hier erhalten Sie weitere Informationen, wie Sie als Unternehmen die Arbeit von Save the Children unterstützen können.
Neben den engagierten Unternehmen ermöglichen auch Privatspender*innen, dass wir unsere Projekte während der Corona-Krise intensivieren können. Mit Ihnen an unserer Seite können wir viel für Kinder in Not erreichen. Bitte unterstützen Sie unsere weltweite Arbeit gegen Corona mit einer Spende. Vielen Dank!