Kinderinterview: Linus fragt, Save the Children antwortet
Linus ist 11 Jahre alt und wollte wissen, wie es um den Zusammenhalt in unseren Projekten bestellt ist. Geantwortet hat ihm unsere Kollegin Carmen, die in diesem Jahr Projekte in Italien besucht hat.
Linus: Wo warst du denn Italien?
Carmen: Ich war in der Nähe von Rom. Die Kinder haben dort nicht so viel Platz zum Spielen. Und deshalb ist da das Zentrum von Save the Children, wo sie jeden Nachmittag nach der Schule hinkommen konnten. Es gibt Gruppen, in denen die Kinder kleiner sind, also in der Grundschule. Und dann gibt es Gruppen, wo die Kinder größer sind. Manche kommen schon mit sechs Jahren und bleiben so lange, bis sie aus der Schule raus sind, also mit 18 oder 19 Jahren.
Linus: Wie habt ihr dort versucht, Kinder zum Zusammenhalt zu bewegen?
Kinderinterview
Wenn du auch einmal ein Interview mit uns führen möchtest – allein oder mit Freund*innen –, dann melde dich bei uns unter redaktion@savethechildren.de.
Carmen: Es gibt dort viele Sachen, die man nur zusammen machen kann. Zum Beispiel habe ich in einem Projekt gelernt, Volleyball zu spielen. Das ist überhaupt nicht meins. Da kam dann ein Trainer und der hat gesagt: „So, los geht’s!“ Und dann habe ich so eine Erfahrung gemacht wie die Kinder auch. Erst hat man gesagt: „Ich kann das nicht! Ich will das nicht!“ Und dann hat es mir wahnsinnigen Spaß gemacht. Außerdem ist das ist ein Beispiel für Zusammenhalt, weil man das Spiel nur gewinnt, wenn man zusammenspielt.
Kinder entscheiden mit
Ein anderes Beispiel ist auch, dass die Kinder mitentscheiden, ob sie zum Beispiel Boote schnitzen, einen Ausflug machen oder Volleyball spielen. Sie können entscheiden, welche Bücher angeschafft werden – sind es eher Comics oder wollen sie eher Harry Potter? Das ist überall so, wo wir arbeiten, also auch in Deutschland.
Linus: Was macht ihr aber mit den Kindern, die gar nicht zusammen spielen wollen?
Carmen: Es gab auch viele Orte, an denen die Kinder allein sein konnten. Denn manchmal ist es ja so: Du kommst nach der Schule nach Hause und hast vielleicht gar keine Lust mit irgendwelchen Menschen zu reden. Deshalb gibt es zum Beispiel eine kleine Kuschelecke. Da sind viele Bücher und Spielsachen. Man kann sich zu zweit hinsetzen oder alleine einfach erstmal für sich sein. Und ganz oft ist es so gewesen, dass die Kinder nach einer solchen Pause richtig Lust hatten, mit den anderen zusammen zu sein und etwas gemeinsam zu machen.
Auf Bedürfnisse eingehen
Und es gab dort auch eine Theatergruppe. Manche Kinder haben sehr gerne auf der Bühne gestanden und andere wollten das nicht. Und dann haben wir sie gefragt: „Wie könnt ihr trotzdem mitmachen?“ Und die haben dann gesagt: „Ich bediene die Technik.“ Und so haben sie dann eben zum Beispiel das Licht gemacht. Das heißt, trotzdem haben alle etwas zusammen gemacht.
Aber sag mal Linus, warum glaubst du denn, dass es wichtig ist, dass die Kinder zusammenhalten oder dass man zusammen Dinge macht?
Carmen: Das stimmt. Und zusammen kann man Dinge viel besser machen, die alleine gar nicht gehen.
Wir schaffen Schutz- und Spielräume für Kinder
Ich finde, du hast recht: Zu zweit macht es vor allen Dingen sehr viel mehr Spaß. Und deshalb schaffen wir als Save the Children überall Orte, wo Kinder zusammenkommen können. Das heißt dann „Schutz- und Spielräume“. Vielleicht hast du das mitgekriegt: In der Türkei und in Syrien waren große Erdbeben und danach konnten die Kinder eigentlich nirgends mehr spielen. Und da suchen wir dann einen Ort, vielleicht auch draußen irgendeinem Platz. Dort gehen wir hin und spielen zusammen mit den Kindern.
Das Kinderinterview wurde geführt von: