Hitzewellen bedrohen Zukunft von Kindern
Die weltweit steigenden Temperaturen gefährden die Gesundheit von Kindern, schließen sie von der Bildung aus und verursachen bei ihnen zunehmende Zukunftsängste. Kinder haben die Bedrohung des Klimawandels für ihre Zukunft längst erkannt - sie setzen sich weltweit für den Schutz des Kimas ein.
Sengende Hitze, Waldbrände, Dürren: In den letzten Monaten wurden in vielen Ländern der Welt Rekordtemperaturen gemessen, worunter Kinder, die von Armut, Ungleichheit und Diskriminierung betroffen sind, unverhältnismäßig stark leiden. Eine von Save the Children in Zusammenarbeit mit der Vrije Universiteit Brüssel veröffentlichte Studie mit dem Titel „Born into the Climate Crisis" hat ergeben, dass Kinder, die im Jahr 2020 geboren werden, im Durchschnitt siebenmal so viele sengende Hitzewellen erleben werden wie ihre Großeltern.
Gesundheitliche Auswirkungen der Hitze
Je mehr Kinder extremer Hitze ausgesetzt sind, desto größer ist ihr Risiko für möglicherweise tödliche Atemwegs- und Nierenerkrankungen, Fieber und Elektrolytstörungen. Kinder, die von Ungleichheit, Diskriminierung und Konflikten betroffen sind, sind besonders gefährdet und haben am ehesten keinen Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung. Dazu gehören beispielsweise Geflüchtete und vertriebene Kinder.
Unterbrochenes Lernen
Die jüngsten Hitzewellen haben weltweit zu Schulschließungen geführt. Und selbst wenn Kinder zur Schule gehen können, kann die Hitze ihre Konzentration beeinträchtigen und erhebliche Auswirkungen auf die Bildung haben, da Schüler*innen in heißen Schuljahren schlechtere Leistungen zeigen. Die 16-jährige Justina aus Sambia, die sich für Kinderrechte einsetzt, berichtete Save the Children von Ohnmachtsanfällen im Klassenzimmer.
Hunger, Einsamkeit und Stress
Überall auf der Welt führen Ernteausfälle und das Sterben von Nutztieren infolge extremer Hitze dazu, dass Lebensmittel für Kinder und Familien unerschwinglich werden. Für viele Kinder kommen diese Hitzewellen zudem zu einem Zeitpunkt, an dem die Schulen in die Ferien gehen. Da die Behörden oft empfehlen, drinnen zu bleiben, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass Kinder sich einsam fühlen und nicht in der Lage sind z. B. mit Freunden zu spielen. Selbst die Beobachtung der Klimakatastrophe aus der Ferne wirkt sich negativ auf die psychische Gesundheit von Kindern in aller Welt aus.
Schulen und Gesundheitssysteme gegen Hitze wappnen
Aber wir können immer noch etwas tun - und wenn wir dringend handeln, um die Erwärmung auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, wird die durchschnittliche zusätzliche Lebenszeitbelastung durch Hitzewellen um rund 45 % reduziert. Neben der Begrenzung der Erwärmung müssen die Behörden laut Save the Children auch die Schulen und Gesundheitssysteme so anpassen, dass sie gegen Hitzewellen gewappnet sind, den Bedürfnissen der Kinder entsprechen und allen zugänglich sind.