Zyklon in Madagaskar: Mindestens drei tote Kinder, Tausende zerstörte Häuser und Schulen
Zwei Wochen nachdem ein gewaltiger Wirbelsturm in Madagaskar für Verwüstung sorgte, trifft ein weiterer tropischer Sturm auf das von Dürre geplagte Land. Aktuelle Berichte melden 21 Todesopfer, darunter drei Kinder unter zwölf Jahren.
Gerade erst verursachte der Sturm “Ana“ verheerende Überschwemmungen und Erdrutsche in Madagaskar, die das Leben von Tausenden Menschen gefährdeten und unzählige Häuser sowie Schulen zerstörten. Doch während sich die Bevölkerung von dem Unwetter versucht, zu erholen, wird die Insel zehn Tage später von einem weiteren schweren Wirbelsturm erschüttert.
Der Zyklon ”Batsirai“, der am Samstag, den 5. Februar mit Windgeschwindigkeiten von 165 Kilometern pro Stunde auf Madagaskar traf, forderte laut aktuellen Erhebungen 21 Menschenleben und hinterließ eine Spur der Zerstörung. Etwa 62.000 Menschen waren gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen, über 10.000 Kinder können nicht mehr zur Schule gehen. 96 Schulen wurden völlig zerstört, 439 Schulen haben schwere Schäden davongetragen und 55 Schulen haben keine Dächer mehr.
Die Programmdirektorin von Save the Children für Madagaskar, Tatiana Dasy, berichtet:
Klimakrise verstärkt Wetterextreme
Extreme Wetterereignisse wie diese werden aufgrund der Klimakrise immer häufiger und heftiger. Hinzu kommt, dass der Süden Madagaskars seit 40 Jahren unter einer schweren Dürre leidet. Aufgrund der Zerstörung von Schulen und Klassenzimmern durch Wetterextreme bleibt für viele Kinder im Land nicht nur der Schulunterricht aus, sondern sie haben zudem nicht genug zu essen und gehen oft hungrig ins Bett.
Länder mit höherem Einkommen, welche die höchsten globalen Emissionen produzieren und wirtschaftlich davon profitieren, müssen jetzt Verantwortung für die Länder mit niedrigem Einkommen übernehmen, in denen sich die Folgen der Klimakrise am meisten auswirken. Stattdessen haben Staats- und Regierungschefs auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP26), die vor drei Monaten stattfand, den von der Klimakrise besonders betroffenen Ländern keine ausreichenden Mittel zugesagt.
Yolande Wright, Globale Direktorin für Kinderarmut, Klima und Stadtentwicklung von Save the Children International kritisiert:
Save the Children in Madagaskar beobachtet die Situation vor Ort täglich und bereitet sich darauf vor, gemeinsam mit den lokalen Behörden und anderen Organisationen bestmögliche Hilfe für betroffene Kinder und ihre Familien zu leisten.