Afghanistan: 12 Millionen Kinder von Dürre bedroht
Afghanistan wird von der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten heimgesucht. Ungefähr zwei von drei Kindern, deren Familien von der Landwirtschaft abhängen, haben deswegen Probleme, genug zu essen zu bekommen.

Die Wirtschaft Afghanistans basiert stark auf der Landwirtschaft: Rund 61 Prozent aller Haushalte leben von ihr. Nachdem in den vergangenen Jahren der Regen ausblieb, sind nun viele Familien verarmt. Ihre Ernten wurden von der Dürre vernichtet, die Preise für Vieh sind in die Höhe geschnellt und viele Wasserquellen sind ausgetrocknet. Auch für diese Regenzeit werden unterdurchschnittliche Regenfälle vorausgesagt. Das Land sieht sich damit mit der schlimmsten Nahrungsmittelkrise seit Beginn der Aufzeichnungen konfrontiert, wobei 5 Millionen Kinder am Rande des Hungertods stehen.
Auch Mohammad* und seine Familie in der ländlichen Provinz Faryab im Norden Afghanistans haben mit dem wenigen Regen zu kämpfen. Er, seine Frau und die acht Kinder konnten früher von der Landwirtschaft leben. Doch wegen der Dürre fielen Mohammads* Ernten aus und er musste die meisten seiner Tiere verkaufen. Save the Children unterstützt die Familie mit Bargeld, damit sie Lebensmittel kaufen kann. 65 Prozent der Bevölkerung in der Provinz sind von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Die Brunnen in Faryab, auf die sich Menschen wie Mohammad* verließen, sind inzwischen völlig ausgetrocknet.
Solarbetriebene Brunnen sorgen für Trinkwasser
Um dieser Wasserknappheit entgegenzuwirken, hat Save the Children einige solarbetriebene Brunnen an Schulen in Faryab gebaut. So können Kinder mit sauberem Trinkwasser versorgt werden und sind nicht auf Wasserlöcher angewiesen, in denen Regenwasser gesammelt wird, das oft schmutzig ist und sie krank macht.

Klimawandel: Mehr Extremwetter in Afghanistan
Da sich die negativen Auswirkungen des Klimawandels verstärken, wird es in Afghanistan häufiger zu extremen Wetterereignissen kommen, was das Risiko von Konflikten um knappe Ressourcen, Ernährungsunsicherheit und Armut erhöht. Die derzeitige Trockenheit fällt auch mit politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen in Afghanistan zusammen. Nach dem Machtwechsel im vergangenen August zogen die internationalen Regierungen wichtige finanzielle Unterstützung zurück und froren Vermögenswerte ein. Die Wirtschaft und die grundlegenden Dienstleistungen zum Schutz, zur Bildung und zur Gesundheitsversorgung der Kinder sind seitdem weitgehend zusammengebrochen.
Unsere Hilfe vor Ort
Save the Children stellt Familien in Afghanistan dringende Bargeldhilfe zur Verfügung, um zu verhindern, dass die Familien zu verzweifelten Maßnahmen greifen, wie z. B. die Mahlzeiten zu kürzen oder ihre Kinder aus der Schule zu nehmen. Seit September vergangenen Jahres haben wir mehr als eine Million Menschen erreicht - darunter mehr als 596.000 Kinder - und 166.456 Menschen bei der Sicherstellung ihres Lebensunterhalts unterstützt.
Helfen Sie uns, afghanischen Kindern und ihren Familien die Unterstützung zu bieten, die sie brauchen:
*Namen zum Schutz geändert