Hungerkrise in Burkina Faso und Niger verschlimmert sich
Ein neuer Bericht von Save the Children zeigt: In Burkina Faso und Niger wächst der Hunger. Dabei wird die Krise in der Sahelzone von der Weltöffentlichkeit kaum mehr wahrgenommen.
Die Ernährungskrise in der Sahelzone hat immer gravierendere Folgen für Kinder. Das zeigt unsere Befragung von 630 Menschen, die in den am stärksten von Hunger betroffenen Regionen Nigers und Burkina Fasos leben.
Lebensmittel sind zu teuer
84 Prozent der Befragten gaben an, dass sie auf billigere und weniger nahrhafte Lebensmittel zurückgreifen müssen, weil die Preise so stark erhöht wurden. 57 Prozent der befragten Menschen essen insgesamt weniger, um Mahlzeiten zu sparen. Rund ein Drittel der Menschen isst regelmäßig über einen ganzen Tag lang nichts. Sie können sich die Lebensmittel schlicht nicht mehr leisten. In der Folge leiden vor allem Kinder an Mangelernährung.
Klimakrise und Konflikte treiben Hungerkrise an
Klimaextreme wie Überschwemmungen und Dürren schmälern die Ernten. Konflikte und Vertreibungen machen Landwirtschaft vielerorts unmöglich. Gleichzeitig sind durch den Krieg in der Ukraine die Preise für importierte Lebensmittel rasant gestiegen.
Schwierige Sicherheitslage
Die Sicherheitslage in der Sahelzone wird von 98 Prozent der Befragten als schlecht, sehr schlecht oder katastrophal eingeordnet. Über 80 Prozent berichten von Angriffen auf Schulen und Lehrkräfte.
Vergessene Krisen
Die langwierigen und komplexen Krisen führen dazu, dass der Bedarf an humanitärer Hilfe steigt. Gleichzeitig gerät die Sahelzone immer mehr in Vergessenheit. Frauen, Mädchen und Kinder sind am stärksten betroffen. So werden 2023 Schätzungen zufolge in Niger 1,9 Millionen Kinder unter fünf Jahren akut mangelernährt sein; in Burkina Faso gehen Expert*innen von 400.000 Kinder unter fünf Jahren aus, die an akuter Mangelernährung leiden. Die 16-jährige Salimata* aus Dori in Burkina Faso fasst die Situation so zusammen:
Save the Children ist vor Ort im Einsatz
Save the Children ist in der gesamten Sahelzone tätig und unterstützt Kinder und ihre Familien mit Nahrung und Gesundheitsdiensten sowie in den Bereichen Bildung und Kinderschutz.
Forderung nach verstärkter internationaler Hilfe
Doch trotz der von beiden Regierungen ergriffenen Maßnahmen muss noch mehr getan werden, um den Hunger zu bekämpfen. Wir fordern: Internationale Geber müssen ihre Unterstützung für Niger und Burkina Faso dringend verstärken, um Schlimmeres abzuwenden.