Diese Fotos zeigen die Folgen der Krise für Kinder in Afghanistan
Von Kindern, die unter Planen in einem Keller leben, bis hin zu Wüstengemeinden, die auf der Suche nach sauberem Trinkwasser Brunnen graben und Regenwasser sammeln: Die Fotoserie des weltbekannten Fotografen Jim Hoylebroek für Save the Children beleuchtet die menschliche Tragödie, die sich derzeit in Afghanistan abspielt. Dabei nimmt er insbesondere die Kinder in den Blick.
Die Fotoserie "Children on the edge of life" ("Kinder am Rande des Lebens") von Jim Hoylebroek erzählt von den Folgen der Krise in Afghanistan für Kinder und von ihrem Kampf ums Überleben. Seine Bilder zeigen Familien, die vor der unmöglichen Entscheidung stehen, welches Kind sie ernähren können und welches hungern muss; Säuglinge, die auf dem Weg zu einer medizinischen Behandlung sterben; Mütter, die ohne Hilfe ihr Kind zur Welt bringen müssen, weil sie sich die Fahrt ins Krankenhaus nicht leisten können; und Kinder, die gezwungen sind, auf der Straße zu arbeiten, um Essen auf den Tisch zu bringen.
Der Fotograf reiste mit Save the Children quer durch das Land – von den dürregeplagten Regionen im Norden bis zu den im Winter eiskalten Straßen von Kabul – und hielt die Geschichten von Kindern fest, deren Leben von der humanitären Krise in Afghanistan bestimmt wird.
Schutzlos unter Planen
Im Norden Afghanistans lebt Laalah*, zwölf Jahre alt, mit ihrer Mutter und vier Geschwistern in einem aus Planen gebauten Zelt im Untergeschoss eines halbfertigen Gebäudes. Ihr Vater, Maalek*, ist ständig auf der Suche nach Arbeit, um die Familie zu ernähren. Manchmal hat er keine andere Wahl, als seine Söhne zum Müllsammeln zu schicken, den sie verkaufen oder verbrennen, um ihre Behausung warm zu halten.
Hungrig und ohne Bildung
Die 12-jährige Arzoo* ist das älteste von acht Kindern und lebt mit ihrer Familie in Kabul. Sie konnte den ganzen Winter über nicht in die Schule gehen, da diese aus Sicherheitsgründen schließen musste. Ihr Vater kann seit Monaten nicht mehr arbeiten. Meistens essen sie nur Brot, weil sie sich nichts anderes leisten können. Arzoos* Mutter, ihr Vater und ihr 18 Monate alter Bruder sind krank, aber der Familie fehlt es an Geld, um zum Arzt gehen zu können.
Abgeschnitten von der Außenwelt
Der 13-jährige Afzal* lebt mit seiner Familie in einer abgelegenen Wüstengemeinde im Norden Afghanistans. Jahrelang war die Gemeinde durch den Konflikt völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Erst seit kurzem wird Afzals* Gemeinde nun wöchentlich im Rahmen eines Projekts von Save the Children mit sauberem Trinkwasser versorgt.
“Den afghanischen Kindern läuft die Zeit davon.”
Die Geschichten dieser Kinder repräsentieren die Realität Millionen weiterer afghanischer Kinder, die in einer der derzeit akutesten humanitären Krisen weltweit überleben müssen.
Der Landesdirektor von Save the Children in Afghanistan, Chris Nyamandi, sagt:
Save the Children verteilt Bargeld, Winterkleidung und Brennmaterial an Familien in einigen der am stärksten gefährdeten Gebiete. Im Jahr 2021 führten die mobilen Kliniken von Save the Children in Afghanistan fast 375.000 Untersuchungen durch und behandelten mehr als 12.000 Kinder wegen Unterernährung.
* Name zum Schutz geändert