Digitale Bildung praxisnah: Berichte aus dem MakerLabs-Projekt
Digitale Bildung an schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen kann ganz unterschiedlich aussehen. Das MakerLabs-Projekt stellt in vier Einrichtungsporträts dar, wie die Vermittlung von digitaler Bildung gelingen kann, und zeigt mit dem Erfahrungsbericht zu “Jugendlichen als Peer-Trainer*innen”, wie Kinder und Jugendliche mitwirken können.
Seit Oktober 2021 setzt Save the Children gemeinsam mit „Junge Tüftler*innen“ das Projekt „MakerLabs“ um. Im Mittelpunkt stehen Kinder und Jugendliche, die im Bildungssystem benachteiligt sind und einen schlechteren Zugang zu digitaler Bildung haben.
Im MakerLabs-Projekt arbeiten Schulen, Bibliotheken und Jugendfreizeiteinrichtungen an den Standorten Berlin, Hamburg, Dortmund und Kaiserslautern zusammen, um die digitalen und sozialen Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen zu stärken. Die Fachkräfte und Peer-Trainer*innen der Bildungseinrichtungen setzen sich dabei mit der Maker-Didaktik auseinander, während sie den Umgang mit digitalen Tools üben, Projekte gestalten und Ideen ausprobieren. Diese Erfahrungen nehmen sie in ihre Making-Angebote mit, zum Beispiel in einen Programmier-Workshop oder eine Roboter-AG, die sie für die Kinder und Jugendlichen ihrer Einrichtung konzipieren.
Mit Knete fing alles an
Alle Einrichtungen, die am Projekt teilnehmen, sind mit unterschiedlichen Voraussetzungen gestartet. In der Dortmunder Gesamtschule Scharnhorst entstand beispielsweise der Wunsch, ein Programm zu starten, das die Geschicklichkeit und Selbstwirksamkeit von Kindern und Jugendlichen fördern soll. Schließlich erfuhren sie vom Makerlabs-Projekt.
sagt Sebastian Opitz, der didaktische Leiter der Schule. Mithilfe des MakerLabs-Projekts entwickelte sich der ehemalige Kunst- und Medienraum der Schule zu einem „MakersLab“, der Schüler*innen die Möglichkeit gibt, frei zu experimentieren und eigene Projekte mit Making-Tools umzusetzen.
An der Stadtteilschule Stübenhofer Weg in Hamburg war es ebenso bereits vor Teilnahme am MakerLabs-Projekt ein Thema, Kindern und Jugendlichen mehr praktisches und selbstgesteuertes Tüfteln zu ermöglichen. Durch ihre Teilnahme am Programm konnte schließlich ihr Wunsch umgesetzt werden, dass Kinder gegenseitig voneinander lernen: „Die Idee hatten wir schon länger. Es ist elementar bei unserem Konzept. Da war es ein Glück, dass wir am MakerLabs-Projekt teilnehmen und das umsetzen konnten“, sagt Pascal Berthy, Physik- und Techniklehrer. Bisher wurden zehn Schüler*innen zu Peer-Trainer*innen ausgebildet, die ihre selbstentwickelten Kurse nun für andere Schüler*innen anbieten.
Sich trauen und ins Machen kommen
Am Standort Kaiserslautern hatten die Lina-Pfaff-Realschule plus und das Jugend- und Programmzentrum (JUZ) noch wenig Erfahrung mit selbstwirksamen Projekten wie Makerlabs. Aber auch bei ihnen war der Wunsch groß, die Kinder ihrer Einrichtungen in digitaler Bildung zu fördern. Nadine Zott, Lehrerin an der Lina-Pfaff-Realschule plus sagt:
Dabei ist es nicht notwendig, dass die Fach- und Lehrkräfte selbst alles genau erklären können müssen, um den Kindern und Jugendlichen Angebote mit digitalen Werkzeugen zu machen. „Die Lehrer*innen erleben, dass sie nicht alles selbst können müssen. Viel wichtiger ist es, dass sie Angebote für die jungen Menschen auf die Beine stellen. Den Rest machen die Jugendlichen alleine“, erklärt Markus Clausing, Trainer der Jungen Tüftler*innen. Mindestens so wichtig ist es, dass die Erwachsenen mit ihren Schüler*innen über den sicheren Umgang mit digitalen Medien sprechen:
Peer-Trainer*innen im Fokus
In den Einrichtungsporträts klingt die Bedeutung des Peer-Trainer*innen-Programms bereits an. An allen vier Projekt-Standorten – in Dortmund, Hamburg, Kaiserslautern und Berlin – haben die Schulen unterschiedliche Ansätze des Programms erprobt. Dadurch verfügen wir über einen kleinen Schatz an Erfahrungen und Erkenntnissen, welche in den Erfahrungsbericht zur Arbeit mit Jugendlichen als Peer-Trainer*innen eingeflossen sind.
Neben der Beschreibung der unterschiedlichen Strukturen, welche die Schulen zur Verankerung eines Peer-Trainer*innen-Programms gefunden haben, finden sich auch Hilfestellungen für die Fach- und Lehrkräfte: Welche Inhalte sollten bei der Qualifizierung der Peer-Trainer*innen vermittelt werden? Wie können Peer-Trainer*innen und ihre Begleitpersonen gut zusammenarbeiten? Und wie lässt sich ein Peer-Programm langfristig umsetzen?
Mit diesen Veröffentlichungen bietet Save the Children Bildungseinrichtungen praktische Anregungen für die Gestaltung ihrer eigenen Making-Angebote, die vor allem Jugendlichen und Kindern die Möglichkeit geben, sich weiterzuentwickeln. Vor allem mit dem Peer-Trainer*innen-Programm erfahren die Jugendlichen Trainer*innen Selbstwirksamkeit und stärken die Lernerfahrung von Kindern.
Hier finden Sie weitere spannende und motivierende Beispiele, wie digitale Bildung an den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet werden kann.
Großen Dank an unsere Partner
Dank großzügiger Unterstützung durch Amazon, die Deutschen Postcode Lotterie, GSK und weitere Partner, kann Save the Children Kinder auch in Deutschland bei der digitalen Bildung unterstützen. Mehr zum Projekt MakerLabs erfahren Sie hier.