Digitales Lernen in Zeiten von Corona: So unterstützen wir Lehrkräfte und Kinder
Durch die Corona-Krise mussten zahlreiche Schulen weltweit auf das sogenannte Homeschooling wechseln. Dies stellt Lehrkräfte, sowie Schüler*innen vor neue Herausforderungen. Hier berichtet die Grundschullehrerin Conchita aus Mexiko, wie sie den Unterricht während der Pandemie gestaltet und weiterhin mit ihren Schüler*innen in Kontakt bleibt.

Conchita ist Grundschullehrerin in der Gemeinde Valladolid auf der Halbinsel Yucatán in Mexiko. Während der Corona-Pandemie wurden auch hier die Schulen geschlossen. Dadurch musste auch sie ihren Unterricht grundliegend verändern.
Um besser mit den neuen Umständen umgehen zu können, nimmt Conchita an Workshops teil, die Save the Children im Rahmen des Projekts "Creating Safe Spaces to Go Back to School" organisiert. Dabei lernt sie, im Fernunterricht besser auf die Kinder eingehen zu können: Wie merkt man, wer nicht gut mitkommt und wie kann man dem entgegensteuern? Haben die Kinder auch beim Homeschooling die Möglichkeit, mit der Klasse über ihre Sorgen zu sprechen?
Neben diesen Fragestellungen geht es auch darum, zu lernen, wie sich eine bessere Lernatmosphäre herstellen lässt, damit sich die Kinder beim Lernen zu Hause wohl und sicher fühlen. Ziel des Programms ist es, dass die Kinder den Anschluss nicht verlieren und nach der Pandemie wieder zurück in die Schule gehen können.
Das Projekt "Creating Safe Spaces to Go Back to School"
Das Projekt "Creating Safe Spaces to Go Back to School" unterstützt Kinder und Lehrkräfte dabei, besser mit der neuen Situation des Homeschoolings umgehen zu können. Die Pädagog*innen lernen, digitale Lehrmethoden zu entwickeln und umzusetzen, Kinder auch aus der Distanz gut zu begleiten und sie bei allgemeinen Sorgen und Fragen zum Coronavirus zu unterstützen. Je nach Situation stellt Save the Children Kindern und ihren Familien digitales und analoges Material zum Lernen zur Verfügung. Besonders bedürftige Familien erhalten zudem Lebensmittel, um während der Pandemie mit dem Nötigsten versorgt zu sein.
Diese Workshops haben Conchita dabei geholfen, nachzuvollziehen, was einige Haushalte und Familien derzeit durchmachen müssen. Wenn Kinder berichten, dass etwas nicht geht oder dass sie Schwierigkeiten haben, dann kann es vorkommen, dass ihre Eltern den ganzen Tag über arbeiten und ihnen nicht beim Lernen helfen können. Andere haben wegen der Pandemie ihren Job verloren. Daher müssen Lehrkräfte nun besonders gut wissen, wie sie mit wem kommunizieren können, und wer über Internet, einen Computer oder nur ein Telefon verfügt.
Digitale Formate helfen bei der Kommunikation
Seit der Einführung des Fernunterrichts hat Chonchita verschiedene Möglichkeiten genutzt, um mit ihren 28 Schüler*innen in Kontakt zu bleiben. Sie haben über Telefon, per Videokonferenz, mit Text- oder Audionachrichten, über E-Mail und WhatsApp kommuniziert. Manchmal besucht sie die Kinder sogar zu Hause, natürlich nur unter Einhaltung des Sicherheitsabstands und der geltenden Hygienemaßnahmen.
Über diese digitalen Kommunikationsformate ist es Chonchita möglich, ihre Schüler*innen trotz der Distanz individuell zu unterstützen. So konnte sie einem ihrer Schüler über den Austausch von Audionachrichten und Fotos dabei helfen, seine Schreibfähigkeiten zu verbessern. Da seine Mutter nicht lesen konnte, war er zu Hause bei einigen Aufgaben auf sich allein gestellt. Durch die Workshops konnte Conchita ein Gespür dafür entwickeln, mit welchen Mitteln sie auf Herausforderungen reagieren kann. Dadurch gelingt es ihr, besser auf die Situation der einzelnen Familien und auf das Potenzial eines jeden Kindes einzugehen.
Ein Klassenzimmer Zu Hause
Um ihren Schüler*innen das Gefühl zu geben, sich in einem Klassenzimmer zu befinden, gestaltete Conchita einen Bereich ihres Hauses um. Sie bemüht sich sehr, den Unterricht für ihre Schüler*innen so motivierend wie möglich umzusetzen. Jeden Tag lehrt sie nun von diesem Raum aus und plant die nächsten Stunden. Auch kurze Videos mit Geburtstagsgrüßen nimmt sie hier auf. Um den Fernunterricht etwas spielerischer zu gestalten, benutzt Conchita unter anderem Puppen, welche sie extra für diesen Zweck anfertigen ließ. Eine Puppe sieht aus wie sie selbst, zudem gibt es auch noch eine Großmutter und weitere Figuren. Die Puppen kommen bei den Kindern sehr gut an und lockern den Unterricht regelmäßig auf.

Dank großzügiger Partner und Unterstützer wie tesa, kann Save the Children Mädchen und Jungen in Asien, Lateinamerika und Europa unterstützen, die in der Corona-Krise besonders benachteiligt sind.