Quiz: Was bedeutet eigentlich Bildung?
Das haben wir unsere Community in den sozialen Netzwerken gefragt. Hier gehen wir auf die häufigsten Antworten und gestellten Fragen ein. Zudem geben wir einen Überblick zu aktuellen Zahlen und Fakten rund um das Kinderrecht Bildung. Sie kennen sich bei diesem Thema bereits bestens aus? Dann testen Sie Ihr Wissen in unserem Bildungsquiz.
Alles im Leben fängt mit Lernen und Bildung an. Zudem legt Bildung den Grundstein für die persönliche Entwicklung und damit für die eigene Zukunft. Ohne Zugang zu Bildung bleibt ein sozialer Aufstieg verwehrt. Daher ist die Förderung von Bildung auch ein Schlüsselaspekt bei der Bekämpfung von Armut.
Man kann Bildung gar nicht genug Bedeutung für die Stabilität und den Fortschritt von Gesellschaften beimessen. Doch obwohl Bildung zu einem universellen Menschenrecht erklärt wurde, bleibt es für viele Kinder und Menschen weltweit ein unerreichtes Gut.
Kinderecht Bildung: 260 Millionen Kinder besuchen keine Schule
Eines der wichtigsten Übereinkommen zu den Rechten von Kindern ist die UN-Kinderrechtskonvention. Diese wurde 1989 in der Generalversammlung der Vereinten Nationen von fast allen Staaten der Welt verabschiedet. In Artikel 28 wird darin jedem Mädchen und Jungen das Recht auf Bildung und damit der kostenlose und verpflichtende Besuch einer Grundschule zugesichert.
Trotz dieser wichtigen Ratifizierung können über 260 Millionen Kinder weltweit ihr Recht auf Bildung derzeit nicht verwirklichen. Damit bleibt die internationale Gemeinschaft hinter ihrem Versprechen, jedem Kind den Zugang zu Bildung zu ermöglichen, weiterhin zurück.
Mädchen haben ungleichen Zugang zu Bildung
Die junge Generation macht einen Großteil der Weltbevölkerung aus: Laut UNICEF leben derzeit 2,3 Milliarden Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren auf der Erde. Jeweils etwa die Hälfte von ihnen sind Jungen und Mädchen. Unabhängig von ihrem gleichen Anteil an der Gesamtbevölkerung sind Mädchen jedoch in vielen Lebensbereichen nicht gleichberechtigt – wie etwa bei ihrem Zugang zu Bildung.
So besuchen 34 Millionen Mädchen im Grundschulalter weltweit derzeit keine Schule, für Jungen trifft dies auf 29 Millionen zu. In einigen Ländern von Subsahara-Afrika, des Mittleren Ostens und Südasiens sind Mädchen bei der Bildung besonders benachteiligt. Auch unterliegt die Verteilung von Jungen und Mädchen an Grund- und weiterführenden Schulen großen regionalen Schwankungen. In Krisensituationen laufen Mädchen besonders Gefahr, die Schule abzubrechen. Ihre Wahrscheinlichkeit, nach einer Naturkatastrophe oder in bewaffneten Konflikten nicht mehr zur Schule zurückzukehren, ist mehr als doppelt so hoch als bei Jungen.
Die Gründe für diese Benachteiligung von Mädchen sind vielfältig. Nach wie vor erhalten sie in vielen Ländern der Welt nicht dieselbe Wertschätzung und Freiheiten wie Jungen. Auch vor dem Gesetz sind Mädchen und Frauen im Großteil aller Länder der Welt nicht gleichgestellt. Zudem sind Mädchen mit zahlreichen Tabuisierungen konfrontiert – so auch mit der ihrer Periode. Kulturelle Zuschreibungen und der oftmals fehlende Zugang zu Hygieneprodukten und sicheren sanitären Einrichtungen an Schulen führen dazu, dass viele Mädchen mit dem Einsetzen ihrer Periode die Schule abbrechen.
Armut, bewaffnete Konflikte und Krisen versperren den Weg zu Bildung
Neben fehlender Gleichberechtigung halten vor allem Armut, bewaffnete Konflikte und Krisensituationen Kinder davon ab, eine Schule zu besuchen oder ihre Ausbildung fortzusetzen. So sind ärmere Familien häufig darauf angewiesen, dass ihre Kinder ebenfalls arbeiten gehen und zur Existenzsicherung beitragen. Armut und Kinderarbeit gehen daher oft Hand in Hand. In bewaffneten Konflikten werden Schulen und Bildungsinstitutionen nicht selten gezielt angegriffen, wodurch viele Mädchen und Jungen den Schulbesuch für lange Zeit aussetzen müssen. Manche von ihnen kehren auch nie wieder in die Schule zurück, werden bei Angriffen verletzt oder sogar getötet. In Konfliktgebieten befinden sich zudem zahlreiche Kinder und ihre Familien auf der Flucht. Auch dies erschwert vielen betroffenen Kindern den Zugang zu Bildung, denn in den Camps für Geflüchtete fehlt es oft an geeigneten Räumen und Lehrkräften.
Eine weitere große und in den vergangenen Jahren stark wachsende Bedrohung ist die Klimakrise. Auch diese hat enorme Auswirkungen auf den Zugang von Kindern zu Bildung. Dadurch zunehmende Wetterextreme wie Dürren und Überschwemmungen zerstören Ernten, lassen existenzsichernde Nutztiere verkümmern und zwingen Familien zur Flucht. Dadurch steigen Hunger und Mangelernährung weltweit erstmals seit Jahrzehnten wieder an. Und wer hungert, hat keine Kraft und Energie zum Lernen. Da Hunger eine der Hauptbarrieren für den Schulbesuch darstellt, geben viele Schulen warme Malzeiten an Kinder aus. Müssen Schulen aufgrund von Konflikten und anderen Krisen wiederum schließen, fällt diese wichtige Grundversorgung für viele Familien weg.
Die Corona-Pandemie ist eine weitere Krise, die katastrophale Folgen für die Bildungsperspektiven von Kindern weltweit hat. Seit ihrem Ausbruch konnten über 1,5 Milliarden Kinder zwischenzeitlich keine Schule mehr besuchen. Kinder auf der ganzen Welt haben durchschnittlich 74 Unterrichtstage verloren, weil ihre Schulen geschlossen waren und sie keinen Zugang zu Online-Unterricht hatten. Das ist mehr als ein Drittel des weltweit üblichen Schuljahres.
So kann der Zugang von Kindern zu Bildung verbessert werden
Auch wegen der Corona-Krise muss die Überwindung der entstandenen Bildungslücken von Regierungen weltweit priorisiert werden. Darüber hinaus muss die Ungleichheit beim Zugang zu Bildung gemindert werden, indem der Schulbesuch von Mädchen verstärkt gefördert und unterstützt wird. Schulsysteme sollten übergreifend inklusiver gestaltet sein und auf die unterschiedlichen Bedürfnisse eingehen, so auch auf jene von Kindern mit Behinderungen oder mit Fluchterfahrungen.
Wir setzen uns mit Projekten in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für bessere und gerechtere Bildungschancen für Kinder weltweit ein. Dabei stärken wir etwa pädagogische Fachkräfte durch Qualifizierungen und begleiten Einrichtungen bei Veränderungsprozessen.
Bildung hat die Macht, Leben zu verändern. Deshalb sorgt Save the Children dafür, dass Bildung – neben Notunterkünften, Nahrungsmittelsicherheit und medizinischer Versorgung – eine Schlüsselrolle unserer Nothilfe-Arbeit einnimmt.
* Name zum Schutz geändert