Mit Apps und Tablets Kindern helfen
Digitale Tools und Medien werden auch in der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit eine wachsende Rolle spielen. So können mobile Apps etwa in der medizinischen Versorgung unterstützen oder im schulischen Bereich.
Bei Naturkatastrophen und Nothilfe-Einsätzen können Apps die Kommunikation, etwa die schnelle Abstimmung von Hilfsorganisationen untereinander, enorm verbessern. Die Digitalisierung schreitet rasant voran.
Mit „Serious Games“ den Anschluss an die Schule finden
Wie andere technologische Innovationen können digitale Tools gezielt eingesetzt werden, um die Arbeit vor Ort zu unterstützen oder zu verbessern. Ein Beispiel sind tabletbasierte E-Learning-Angebote für Kinder, die nicht zur Schule gehen können – etwa in Kriegsgebieten oder weil ihre Familien als Nomaden oder Wanderarbeiter nicht auf Dauer an einem festen Ort leben. Denn zielgerichtete interaktive Lernspiele, sogenannte „Serious Games“, bei denen die Mädchen und Jungen auch Rückmeldungen erhalten, unterstützen das eigenständige Lernen deutlich besser, als Schulbücher oder Übungshefte es könnten. Die dafür notwendigen Tablets können – inklusive solarbetriebener Ladestationen – entweder direkt an Familien gegeben oder in provisorischen Lernzentren auch ohne Lehrer gemeinsam genutzt werden.
Zudem geht es in den Spielen auch um Themen, die über den klassischen Schulstoff hinausgehen: um Fähigkeiten wie Lösungsorientierung oder Verhandlungsgeschick oder auch Wissen zur Gesundheitsvorsorge.
Mobile Apps unterstützen Gesundheitshelferinnen
Auch zur Unterstützung der medizinischen Hilfe eignen sich mobile Apps: So will Save the Children Deutschland künftig in Somalia mit einer Anwendung die Arbeit von Gesundheitshelferinnen erleichtern. Sie sollen dann mit dem Smartphone wichtige Patienteninformationen dokumentieren können und über die App regelmäßig fortgebildet werden.
Ein weiteres Einsatzgebiet sind Naturkatastrophen: Hier können Apps die Kommunikation und damit die Hilfe enorm verbessern. Das gilt zum einen für die Abstimmung unterschiedlicher Hilfsorganisationen und anderer Akteure untereinander, zum anderen für den Informationsaustausch mit den betroffenen Menschen und die schnelle Analyse der Situation. Bereits fast abgeschlossen ist hier die Entwicklung der sogenannten RaDaR-App auf den Philippinen, die Save the Children Deutschland unterstützt hat. Sie ermöglicht über vorgegebene Fragebögen, Informationen über Schäden und notwendige Hilfe schnell an die Katastrophenhelfer weiterzugeben – auch aus schwer zugänglichen Gebieten, wenn andere Kommunikationswege nicht mehr funktionieren.
„Innovation Lab“ für die Humanitäre Hilfe in Uganda
„Es gibt viele Ideen, wie Apps in schwierigen Situationen helfen können: zum Beispiel auch, Menschen in belagerten Kriegsgebieten aktuell über die Lebensmittelpreise zu informieren und sie so in ihrem Alltag zu unterstützen“, sagt Krystelle Lochard. Um sinnvolle Innovationen voranzubringen, fördert Save the Children auch eigene Forschung, etwa in einem „Innovation Lab“ für die humanitäre Hilfe in Uganda. Hier setzen wir wie in anderen Bereichen auf Austausch und Kooperationen und arbeiten eng mit lokalen Partnern zusammen. Gemeinsam sollen Innovationen entstehen, die die Widerstandsfähigkeit der Menschen in humanitären Krisen fördern.
Den Artikel „Mit Apps und Tablets Kindern helfen“ und weitere Infos zu unseren Projekten weltweit finden Sie auch in unserem aktuellen Jahresbericht 2018.