Somalia: Jedes zweite Kleinkind chronisch unterernährt
Fast die Hälfte der Kinder unter fünf Jahren im Baidoa District in der Bay-Region in Südwestsomalia leidet an chronischer Unterernährung. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung von Save the Children. Der Grund: Eine langanhaltende Dürre, die sich noch verschlimmern wird.
Immer mehr Familien in Somalia können ihre Kinder nicht mehr ausreichend ernähren. Sie haben ihre Viehbestände verloren, mussten ihre landwirtschaftlichen Betriebe aufgeben und oft in andere Landesteile fliehen. Die verheerende Dürre, die derzeit in Somalia herrscht, betrifft bereits mehr als 90 Prozent des Landes, wobei der Süden und die Mitte am stärksten betroffen sind.
Immer mehr Kleinkinder chronisch unterernährt
Ayaans* Sohn Mohammed*, 3 Jahre, ist unterernährt. Wie ihm geht es vielen Kindern in Somalia. Eine aktuelle Untersuchung von Save the Children analysiert eden Ernährungszustand von etwa 860 Kindern im Alter von 6 Monaten bis 5 Jahren im Baidoa District zwischen Oktober und November 2021. Das arlamierende Ergebnis: Die Rate chronischer Unterernährung ist von 30 Prozent im Jahr 2019 auf 48 Prozent im Jahr 2021 angestiegen. Bereits 2016 und 2017 litten viele Kinder in Somalia an Unterernährung. Das hat oft unumkehrbare Folgen für die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder.
Humanitäre Hilfe muss Priorität haben
Mindestens 1,5 Milliarden US-Dollar werden dringend benötigt, um gefährdete Kinder und ihre Familien in ganz Somalia zu schützen und ihnen die Verpflegung, Gesundheitsversorgung und Bildung zu geben, die sie brauchen, um diese Krise zu überstehen. Save the Children fordert die somalische Regierung auf, der humanitären Hilfe Priorität einzuräumen. Save the Children Deutschland beteiligt sich mit einer Förderung des Auswärtigen Amtes
bei humanitären Dienstleistungen in Somalia.
*Namen zum Schutz geändert