Race for Survival – ein Wettlauf gegen den Hunger
Auch in diesem Jahr bestritten Schülerinnen und Schüler des Berliner Galileo-Gymnasiums den Race for Survival: Die Strecke führte sie mehrere Kilometer quer durch Berlins Mitte. Am Auswärtigen Amt sowie am Bundestag stoppten sie, um politischen Akteuren ihre Forderungen im Kampf gegen Mangelernährung zu übergeben.

Es ist der 23.06.2016 und es ist heiß in Berlin – dabei ist es nicht einmal 9 Uhr. Dennoch sind die Schülerinnen und Schüler des Galileo-Gymnasiums, die sich freiwillig für den „Race for Survival“ gemeldet haben, gut gelaunt. Sie plaudern und lachen, während sie sich auf den Lauf vorbereiten. Um in dieser Hitze laufen zu können, müssen alle genug trinken und essen – deshalb haben sie jede Menge Wasser und Snacks dabei, zur Stärkung zwischendurch. Überhaupt ist es das Thema Nahrung, das die Kinder heute zusammengebracht hat: Mit der Aktion wollen sie auf das Problem der Mangelernährung aufmerksam machen – denn Millionen Kinder überall auf der Welt haben nicht genug zu essen. Aktuell sind es weltweit 159 Millionen Kinder, die an Wachstumsverzögerungen leiden, wie ein neuer Report von Save the Children berichtet.
Unser Essen mehr wertschätzen
Im Auswärtigen Amt am Werderschen Markt treffen sich die Schüler und Mitarbeiter von Save the Children mit Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, und Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, sowie mit Dr. Bärbel Kofler, Beauftragte für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe. Nach einem kurzen Gespräch übergeben ihnen die Läuferinnen und Läufer ihre Forderungen, die in den Staffelstäben verwahrt sind.
Nach einem weiteren Sprint gibt es eine kurze Pause. Eine der Schülerinnen beißt in eine Laugenstange. In der Hitze braucht sie kaum die Hälfte, um satt zu werden. „Da drüben“, sagt ihr Schulkamerad: „steht ein Mülleimer“. „Wie bitte?“ antwortet sie ungläubig. „Wir sind heute hier, um gegen Mangelernährung zu kämpfen, und du schlägst mir vor, Essen wegzuwerfen?“ Entrüstet steckt sie den Rest der Laugenstange in ihre Tasche.
Politiker müssen jetzt handeln
Weiter geht es zum Bundestag. Etliche Schüler in roten T-Shirts von Save the Children sprinten über das Kopfsteinpflaster am Reichstagsgebäude.
Die Temperaturen sind bereits auf 30 Grad gestiegen, alle schwitzen, und das Wasser der Spree verlockt geradezu, hineinzuspringen und sich abzukühlen. Die Kinder aber haben einen weiteren wichtigen Termin und sammeln sich im Schatten eines Baumes am Platz der Republik. Dort sind sie mit einigen Bundestagsabgeordneten verabredet: Waldemar Westermayer (CDU/CSU), Christoph Strässer (SPD) und Uwe Kekeritz (Bündnis 90/ Die Grünen). Endlich kommen sie! Die Kinder schütteln aufgeregt die Hände der Politiker und stellen sich vor. Gleich geht es los mit den Botschaften!
„Wenn jetzt nicht gehandelt wird, wird es 2030 immer noch 129 Millionen Kinder mit Wachstumsverzögerungen geben, und es wird nur drei Ländern gelingen, dieses Problem zu lösen“, erläutert eine Schülerin. Die Kinder übergeben den Abgeordneten die Staffelstäbe und diskutieren mit ihnen die darin enthaltenen Forderungen. Und schon ist der sportliche Morgen vorbei. Ein voller Erfolg!, finden die Schüler. Jetzt heißt es zurück in die Schule, um den Spanisch-Unterricht, der als nächstes auf dem Stundenplan steht, nicht zu verpassen.
Mehr zum Wettlauf erfahrt ihr in unserem Video.